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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Verschlimmerung, wenn man Lo Duca so reden hört.«
    »So viel also zum Krankenhaus. Aber da gibt es noch etwas anderes.«
    »Was denn?«
    »Bevor Gurreri angefangen hat, für Lo Duca zu arbeiten, hat er ein paar Jahre im Knast gesessen.«
    »Ach ja?«
    »Ja. Einbruchdiebstahl und versuchter Mord.«
    »Na, großartig.«
    »Nach dem Mittagessen werde ich mich mal umhören, was man sich hier in der Gegend so über ihn erzählt.«
    »Mach das.«
    »Entschuldigung, Dottore, darf ich jetzt den Zettel wiederhaben?«
    Um halb fünf fuhr er nach Montelusa. Nach zehn Minuten Fahrt fing jemand hinter ihm an zu hupen. Montalbano fuhr rechts ran, um den Fahrer vorbeizulassen, doch der folgte ihm langsam, rollte neben ihn und sagte: »Sie haben einen Platten.«
    Heilige Madonna! Und was jetzt? Er hatte es doch noch nie hingekriegt, selbst einen Reifen zu wechseln! Zum Glück kam in diesem Augenblick ein Auto der Carabinieri vorbei. Er hob den linken Arm, und sie hielten an. »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Ja, danke. Tausend Dank. Ich bin der Landvermesser Galluzzo. Könnten Sie mir wohl freundlicherweise den linken Hinterreifen wechseln…?«
    »Wissen Sie denn nicht, wie das geht?«
    »Doch, schon, nur leider kann ich den rechten Arm nicht richtig bewegen, ich kann damit keine schweren Sachen heben.«
    »Wir machen das schon.«
    Er kam mit zehnminütiger Verspätung in Giarrizzos Büro. »Entschuldigen Sie, Dottore, aber der Verkehr…« Der vierzigjährige Staatsanwalt Nicola Giarrizzo war ein massiger Mann von annähernd zwei Metern Länge und annähernd zwei Metern Breite, der, während er mit jemandem sprach, gerne im Zimmer auf und ab ging, was zur Folge hatte, dass er ständig irgendwo gegen stieß, mal gegen einen Stuhl, mal gegen den Fensterflügel und mal auch gegen seinen Schreibtisch. Nicht, weil er schlecht sah oder zerstreut war, sondern weil die Größe eines normalen Bürozimmers einfach nicht ausreichend für ihn war; und so wirkte er wie ein Elefant in einer Telefonzelle. Nachdem der Commissario ihm den Anlass seines Besuchs genannt hatte, schwieg Giarrizzo eine Weile. Dann sagte er: »Kommt mir ein bisschen spät vor.«
    »Spät wofür?«
    »Um mir Ihre Zweifel darzulegen.«
    »Aber sehen Sie …«
    »Und auch wenn Sie gekommen wären, um mir irgendwelche unumstößlichen Tatsachen kundzutun, wäre es dafür gleichermaßen zu spät.«
    »Aber, entschuldigen Sie, warum denn?«
    »Weil alles, was schriftlich festzuhalten war, längst geschrieben ist.«
    »Aber ich bin ja gekommen, um mit Ihnen zu sprechen, nicht um etwas schriftlich festhalten zu lassen.«
    »Das läuft auf dasselbe hinaus. Was es auch sein mag, zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde es rein gar nichts mehr ändern. Mit Sicherheit wird es neue Erkenntnisse geben, noch dazu wesentliche, aber die werden während der Gerichtsverhandlung nicht zum Tragen kommen. Klar?«
    »Völlig klar. Und eigentlich bin ich ja gekommen, um Ihnen zu sagen, dass…«
    Giarrizzo hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen. »Außerdem glaube ich nicht, dass Ihre Vorgehensweise so ganz korrekt ist. Bis zum Beweis des Gegenteils sind Sie auch Zeuge.«
    Das stimmte. Und Montalbano musste den Tadel einstecken. Wütend stand er auf. Er hatte sich blamiert. »Also, dann …«
    »Was haben Sie vor? Wollen Sie etwa gehen? Habe ich Sie verärgert?«
    »Nein, aber…«
    »Setzen Sie sich«, sagte der Staatsanwalt und rumpelte gegen die Tür, die halb offen stehen geblieben war. Montalbano setzte sich.
    »Können wir auf rein theoretischer Ebene sprechen?«, schlug Giarrizzo vor.
    Was sollte das heißen: auf rein theoretischer Ebene? Montalbano war sich nicht ganz sicher, auf was er sich da einließ, doch er stimmte zu. » Einverstanden. «
    »Also, auf rein theoretischer Ebene, um das noch mal zu betonen und nur um da ganz akademisch zu sein, nehmen wir einmal an, dass ein gewisser Commissario der Staatspolizei, den wir von nun an Martinez nennen wollen …« Montalbano gefiel der Name, den der Staatsanwalt ihm geben wollte, überhaupt nicht. »Könnten wir ihn nicht anders nennen?«
    »Aber das ist doch wirklich völlig belanglos, wie der heißt! Wie auch immer, wenn Ihnen das so wichtig ist, dann schlagen Sie doch einfach einen Namen vor, der Ihnen zusagt«, sagte Giarrizzo irritiert und stieß gegen einen Aktenschrank.
    D'Angelantonio? De Gubernatis? Filipazzo? Consentino?
    Aromatis? Die Namen, die ihm einfielen, erschienen ihm allesamt unpassend. Er kapitulierte.
    »Na gut, belassen

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