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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wie ich selbst.«
    »Das ist ein sehr großzügiges Angebot, Sir. Wir haben zwar gerade erst begonnen, die Anforderungen für die Besatzung der Second Chance festzulegen, doch ich bin sicher, dass Ihr Personal dem Profil genügt.«
    »Nun denn, bis zu einem anderen Mal.« Halgarth hob die Hand und winkte ihnen zu; dann verschwand sein Bild vom Portal an der Wand.
    Oscar verzog das Gesicht. »Damit wären also die Aliens von der Marie Celeste aus der Gleichung verschwunden«, sagte er.
    »Sieht ganz danach aus. Nicht, dass ich den Verschwörungstheorien der Guardians je Glauben geschenkt hätte, doch die Informationen liefern uns nützliche Munition für die nächsten Medien-Interviews.«

    Obwohl es offiziell Sommer war, brachte der Wind aus dem Westen seit drei Wochen ununterbrochen neuen Regen vom Meer über das Land. Leonida City litt unter schweren Gewittern, und die meisten Parks wurden von Sturmfluten heimgesucht. Selbst heute war der Himmel von stumpfen, grauen Wolken überzogen, und unaufhörlich ging Nieselregen auf die leichte Plastikmarkise nieder, die über dem Podium aufgespannt worden war.
    Dudley Bose blickte nach vorne auf das Publikum, das sich auf dem Rasen des Botanischen Gartens der Universität eingefunden hatte. Den leicht feuchten Glanz auf ihren Anzügen und Kostümen und schicken Sommerhüten bemerkte er nicht; er war viel zu sehr auf sein Thema und seine Theorien konzentriert, um auf etwas so Profanes wie das Wetter zu achten.
    Der Dekan schien für das Leiden der Zuhörer gleichermaßen immun zu sein. Seine Ansprache ging immer weiter; er wollte einfach nicht zum Ende kommen. Unmittelbar hinter ihm saß die Vizepräsidentin von Gralmond und war offensichtlich bemüht, eine nüchterne Miene zu bewahren. Endlich war der Dekan damit fertig, die Entwicklung der Universität unter seiner Leitung zu rühmen, und winkte Dudley Bose zu sich nach vorn.
    Auf dem Weg zum Podium wurde Dudley unvermittelt bewusst, welche Tragweite seine Entdeckung hatte, und ihm flatterten die Nerven. Er sah Wendy, seine Frau, die hoch aufgerichtet in der ersten Reihe saß, und wie die anderen kräftig applaudierte. Neben ihr hatten seine Studenten Platz genommen. Einer von ihnen stieß einen durchdringenden Pfiff aus, während die anderen beiden fröhlich lachten, als wäre das alles der beste Witz auf der Welt. Typisch , dachte Dudley. Doch ihr Anblick bestärkte ihn in seiner Überzeugung und ließ ihn weitermachen.
    Dudley trat nach oben zum Dekan, der ihm feierlich die Pergamentrolle überreichte, welche seine Ernennung zum Lehrstuhlinhaber beurkundete. Der Applaus erreichte neue Höhen, und Dudley lächelte glücklich auf sein feuchtes Publikum hinab – und verzichtete ganz konzentriert darauf, sich am OCTattoo hinter seinem Ohr zu kratzen, was Wendy ihm vorher eingeschärft hatte. Er sprach die üblichen, abgedroschenen Dankesworte und fügte hinzu, wie privilegiert er sich fühle, Teil einer akademischen Institution zu sein, die so großartig war wie diese Universität. Beiläufig erwähnte er, dass es eine stete Verpflichtung für jede Regierung sei, die reinen Wissenschaften zu unterstützen (ein nachdenklich zustimmendes Nicken seitens der Vizepräsidentin hinter ihm) und beendete seinen Vortrag mit, »Ich hoffe und vertraue darauf, dass die Entdeckung, die Gralmond möglich gemacht hat, dazu führt, dass dieser Planet durch ein Besatzungsmitglied an Bord der Second Chance repräsentiert sein wird. Indem wir die Expertise und einzigartige Erfahrung unserer Welt beisteuern, wird es uns am Ende vielleicht gelingen, das Geheimnis zu enträtseln, das unsere Spezies seit nunmehr zwei Jahrhunderten vor ungelöste Fragen stellt. Ich kann Ihnen nur versichern, dass ich mein Bestes tun werde, um Sie nicht zu enttäuschen. Danke sehr.«
    Der Applaus zum Ende seines Vortrags war herzlicher und lauter, als er es erwartet hatte. Als er sich abwandte, erhob sich die Vizepräsidentin von ihrem Platz und schüttelte ihm die Hand. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht, um Sie an Bord dieses Schiffes unterzubringen«, versprach sie ihm leise.
    Dudley setzte sich und lächelte während ihrer Rede über das Forschungsstipendium dümmlich vor sich hin, das ihre Administration mit größter Freude der stark erweiterten astronomischen Fakultät der Universität zur Verfügung zu stellen gedachte. Er hatte für einen Platz an Bord der Second Chance gekämpft und intrigiert, seit er von der geplanten Mission erfahren hatte. In

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