Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Frankton First Advancement, der St. James Outlook Fund, die Kingsford Pure Research Enablement Foundation, BG Enterprise, das waren die großzügigsten Förderer, doch die größte Einzelspende kam von der Cox Educational Charity, auf der Erde.«
»Eine Stiftung von der Erde hat die Forschung hier draußen unterstützt? Das ist höchst bemerkenswert.«
»Die Cox unterstützt eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Grundlagenprojekten überall im Commonwealth, glaube ich.«
»Und seit wann unterstützt Cox Educational die Arbeiten Ihres Mannes?«
»Seit inzwischen elf Jahren, seit wir hier auf Gralmond angekommen sind.«
»Wie sind sie so?«
»Wer?«
»Die Commissioner der Stiftung.«
»Ich weiß es nicht. Der Kontakt ist über die Unisphäre zustande gekommen. Sie haben uns nie persönlich besucht. Wir sind eines von Tausenden von Projekten, die sie fördern.«
»Sie sind nicht einmal heute gekommen?«
»Nein, ich fürchte nicht. Wie Sie bereits sagten, es ist ein ziemlich weiter Weg für ein Glas Wein und ein paar Canapés.«
»Okay, schön. Was hat Professor Bose veranlasst, sich ausgerechnet das Dyson-Paar als Ziel für seine Observationen auszusuchen?«
»Die Entfernung. Gralmond war genau in der richtigen Position, um die Umhüllung zu beobachten. Nicht, dass wir ein derart dramatisches Ereignis erwartet hätten.«
»Hat Professor Bose Gralmond aus diesem Grunde ausgewählt? Hat er sich vielleicht schon vorher für das Dyson-Paar interessiert?«
»Nicht besonders, nein. Schließlich ist Dudley ein richtiger Astronom, und die Umhüllung, so erstaunlich sie auch sein mag, war kein natürliches Ereignis.«
»Er hat also erst mit der Observation angefangen, nachdem Sie hier eingetroffen waren?«
»Ja.«
»Was hat die Universität zu seinem Vorhaben gesagt?«
»Überhaupt nichts; es ist allein Dudleys Entscheidung, welche Ziele die astronomische Fakultät verfolgt.«
»Und die Stiftungen, die Geldgeber? Hatten sie keine Einwände? Es handelt sich doch hauptsächlich um Stiftungen, die Grundlagenforschung unterstützen, das haben sie doch gesagt, oder?«
»Brad, versuchen Sie etwa, einen Skandal zu erfinden?«
»Oh, gütiger Gott, nein! Ich arbeite schon seit Jahrzehnten nicht mehr für Schmutz aufwühlende Boulevardmedien wie das von Alessandra Barron. Ich möchte lediglich mehr über die Geschichte erfahren, das ist alles. Um eine Story richtig zu erzählen, muss man über den Hintergrund informiert sein. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass er mit erzählt wird, doch die Einzelheiten tragen zur Glaubwürdigkeit bei. Es tut mir Leid, ich halte Ihnen Vorträge. Bitte entschuldigen Sie. Ich bin vermutlich schon zu lange in meinem Job.«
»Das war kein Vortrag, Brad. Wenn Sie so lange mit Dudley zusammengelebt hätten wie ich, dann wüssten Sie, was ein Vortrag ist.« Verdammt, hat das vielleicht verbittert geklungen?
»Vermutlich haben Sie Recht. Also, kommen wir zu den Stiftungen und der Finanzierung zurück.«
»Sie waren sehr hilfreich, insbesondere Cox. Ich glaube sogar, die Observation des Dyson-Paars wurde in den Fördervertrag aufgenommen. Sie wollten sicherstellen, dass die Observation bis zu Ende durchgeführt wird.«
»Tatsächlich?«
Einen kurzen Augenblick lang glaubte Wendy, ein triumphierendes Grinsen im schmalen Gesicht ihres Gegenübers zu erkennen. Es war beunruhigend; sie hätte ihn für beherrschter gehalten, für jemanden, der im Laufe seiner Leben gelernt hatte, geschickter vorzugehen. »Ist das so wichtig?«, entgegnete sie.
»Nein, überhaupt nicht«, antwortete Brad mit einem nichtssagenden Lächeln, das schon viel besser zu seiner Persönlichkeit passte. Er beugte sich ein wenig vor, als wolle er sie ins Vertrauen ziehen. »Und jetzt verraten Sie mir noch eins … Wie kommt der Dekan mit alledem zurecht? Einer seiner Professoren wird plötzlich zum berühmtesten Akademiker im gesamten Commonwealth; das muss ihn doch schockiert haben, nicht wahr?«
Wendy blickte zurückhaltend in ihr Glas. »Das kann ich nicht sagen, wirklich nicht.«
»Ah, na schön, man soll nicht behaupten, ich hätte es nicht versucht. Ich danke Ihnen, dass Sie an einem Tag wie diesem so viel Zeit für mich erübrigt haben.«
»Das war alles?«
»Ja.« Er neigte höflich den Kopf; dann hob er einen Finger. »Eine Sache noch … Wenn Sie Paula sehen, sagen Sie ihr doch bitte von mir, dass sie aufhören soll, sich auf die Details zu konzentrieren. Es ist das Gesamtbild, auf das es
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