Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
höhere Schwerkraft trug ihren Teil zu Dudleys Gefühl von Bedeutungslosigkeit bei, während er auf der Suche nach dem Verbindungszug nach Tanyata durch die von Menschen überfüllte Bahnhofshalle wanderte. Schließlich fand er ihn auf Bahnsteig 18 b, drei einstöckige Waggons, gezogen von einer Ables RP 2 Lok, dieselbetrieben. Dudleys Gepäck ging in ein Gestell über ihm, und er nahm darunter auf einem Doppelsitz Platz. Der Waggon war zu weniger als einem Drittel gefüllt, und es gab nur drei Züge täglich nach Tanyata.
    Als Dudley schließlich dort eintraf, sah er auch den Grund dafür. Tanyata war definitiv eine Randwelt, die letzte, die im Verlauf von Phase Zwo für die Besiedelung freigegeben worden war. Es war einfach nicht wirtschaftlich, Wurmlöcher zu errichten, die noch weiter hinaus reichten. Verona würde keine weiteren von Menschen bewohnbaren Welten miteinander verbinden; diese Ehre fiel an Saville, das weniger als zehn Lichtjahre von Gralmond entfernt lag. CST hatte dort bereits mit der Errichtung seiner neuen Forschungsbasis begonnen und bereitete die Öffnung von Wurmlöchern zu einer ganz neuen Generation von Welten vor: den Phase-Drei-Welten der nächsten Welle menschlicher Expansion.
    Die CST Tanyata Station bestand aus nicht mehr als ein paar hastig miteinander verschweißten Bahnsteigen aus Borstahl unter einem provisorischen Plastikdach. Ein Kran und ein Lagerhaus bildeten die gesamte Frachtsektion, die sich auf einem ausgedehnten, schlammigen Hof befand, wo gestapelte Metallcontainer und Tanks in langen Reihen auf der schlecht gepflegten, ungemähten Vegetation standen. Waggons und Tracks rumpelten durch die Zwischengänge und wurden mit Vorräten be- oder entladen. Bei der Siedlung selbst handelte es sich um eine primitive Ansammlung standardisierter, mobiler Hütten für die Bautrupps, die mit der Errichtung der Infrastruktur für das erste Stadium der planetaren Besiedlung beschäftigt waren. Gleichzeitig wurde eine ganze Reihe von Fertighäusern zusammengebaut, und Männer und große Manipulatorbots schoben verstärkte Aluminiummodule in eine Matrix aus Karbonträgern. Die größten Maschinen waren die Straßenbauer, fahrende Minifabriken mit großen Schwingklingen auf der Vorderseite, die Dreck und Vegetation fraßen. Anschließend verarbeitete ein Reaktor das Material zu enzymgebundenem Beton, der hinten aus dem Heck gepresst wurde und eine topfebene Oberfläche bildete. Dichte Dampf- und Rauchwolken wirbelten um die Maschinen herum auf und machten es praktisch unmöglich, sie zur Gänze zu erkennen.
    Dudley trat auf den Bahnsteig hinaus und griff augenblicklich nach seiner Sonnenbrille. Die Siedlung lag irgendwo in den Tropen, und hier herrschte eine alles durchdringende Feuchtigkeit, zusätzlich zum grellen, blaustichigen Licht der Sonne. Im Westen konnte Dudley den Ozean neben einer Reihe sanft geschwungener Hügel gerade so erkennen. Er zog sein Jackett aus und fächelte sich Luft zu. Der Schweiß strömte ihm bereits aus sämtlichen Poren.
    Jemand am anderen Ende des Bahnsteigs rief Dudleys Namen und winkte. Dudley zögerte einen Augenblick lang, bevor er ebenfalls die Hand hob und zurückwinkte. Der Mann war knapp über einsachtzig groß und besaß jene schlanke Art von Körperbau, die Marathonläufer auszeichnete. Das physische Alter war schwer zu schätzen. Seine Haut war stark OCTattoed, Muster und Bilder in dunstigen Farben leuchteten auf sämtlichen Gliedmaßen. Goldene Spiralgalaxien formten eine sich langsam bewegende Konstellation auf seinem kahl geschorenen Kopf. Ein perfekt gestutzter, ergrauender Kinnbart war der einzige echte Hinweis auf ein mittleres Alter. Der Mann grinste und kam Dudley über den Bahnsteig entgegen, wobei sein Kilt um die Knie schlotterte. Das Karomuster war mutig in Amethyst und Schwarz gehalten.
    »Professor Bose, nehme ich an«, sagte der Mann.
    Dudley beherrschte sich und strich nicht über sein eigenes OCTattoo. »Ah, ja.« Er streckte die Hand aus. »Ah, LionWalker Eyre?« Er wusste gleich, dass er es falsch ausgesprochen hatte. Er hoffte nur, dass die Hitze sein Erröten verbarg.
    »Das bin ich, jepp. Aber die meisten Leute nennen mich schlicht Walker.«
    »Äh, großartig. Okay, also Walker.«
    »Erfreut Sie kennen zu lernen, Professor.«
    »Dudley. Nennen Sie mich Dudley.«
    »Guter Mann.« LionWalker versetzte Dudley einen herzhaften Schlag auf die Schulter.
    In Dudley erwachten ernste Zweifel. Er hatte nicht über den Namen des

Weitere Kostenlose Bücher