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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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es erwartet hätte.
    »Haben Sie gesehen, wie weit die Straße landeinwärts verlegt wurde?«, rief LionWalker über das Rauschen des Fahrtwindes hinweg. »Reichlich Platz für erstklassige Grundstücke zwischen Straße und Strand. Noch dreißig Jahre, wenn die Stadt fertig ist, und das Land wird für zehntausend Dollar den Morgen verkauft. Diese ganze Gegend hier wird vollstehen mit den Strandhäusern der Reichen und Schönen.«
    »Ist das denn schlimm?«
    »Nicht für mich«, antwortete LionWalker und lachte. »Ich werde dann nicht mehr hier sein.«
    Es waren noch weitere fünfzehn Kilometer bis zu LionWalkers Haus. Er hatte eine weite Bucht für sich in Beschlag genommen, abgeschirmt durch Dünen, die sich mehrere Kilometer tief landeinwärts erstreckten. Bei seinem Haus handelte es sich um einen flachen Bungalow aus perlweißem Drycoral auf einer flachen Düne nicht mehr als einhundert Meter vom Ufer entfernt, mit einer breiten Veranda aus Brettern zum Ozean hin. Die große Kuppel seines Observatoriums lag ein kleines Stück weiter abseits vom Meer, eine Standardkonstruktion aus Beton und Metall.
    Ein goldener Labrador sprang ihnen entgegen und begrüßte seinen Herrn schwanzwedelnd und überschwänglich. LionWalker spielte mit dem Tier, während sie zum Haus gingen. Dudley hörte den Lärm eines wütenden Streits, als sie noch gut zwanzig Meter weit weg waren.
    »Mein Gott, die sind ja immer noch dran!«, murmelte LionWalker.
    Die dünne Holztür wurde aufgestoßen, und eine junge Frau stürmte heraus. Sie war unglaublich schön, selbst in Dudleys Augen, der an den Anblick eines Campus voller junger Mädchen gewöhnt war.
    »Er ist ein Schwein!«, spie die junge Frau LionWalker entgegen, während sie an ihm vorbei eilte.
    »Ja, wahrscheinlich hast du Recht«, sagte LionWalker mit leiser Stimme.
    Die Frau hatte es wahrscheinlich nicht gehört; sie war bereits auf dem Weg zu den Dünen. Ihr Gesicht strahlte dabei eine Entschlossenheit aus, die klar machte, dass sie erst anhalten würde, wenn sie das Ende der Welt erreicht hatte. Der Labrador sah ihr sehnsüchtig hinterher, bevor er sich wieder seinem Herrn zuwandte.
    »Schon gut, mein Junge«, sagte LionWalker und tätschelte dem Tier den Kopf. »Sie wird schon rechtzeitig wieder zurückkommen, um dir dein Abendessen zu geben.«
    Sie hatten die Tür fast erreicht, als sie erneut aufflog. Diesmal kam ein junger Mann heraus. Mit seinen androgenen Zügen war er fast genauso schön wie das Mädchen. Wäre sein Oberkörper nicht nackt gewesen, Dudley hätte wahrscheinlich sein Geschlecht in Frage gestellt.
    »Was glaubt sie eigentlich, wo sie hinrennt?«, jammerte der junge Mann.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete LionWalker resigniert. »Sie hat es mir nicht gesagt.«
    »Nun, ich werde ihr jedenfalls nicht hinterherlaufen!« Der junge Mann marschierte mit hängenden Schultern in Richtung Strand und trat unterwegs mit nackten Füßen wütend nach dem Sand.
    LionWalker öffnete die Tür und winkte Dudley einzutreten. »Tut mir Leid, dass Sie den kleinen Zwischenfall miterleben mussten.«
    »Wer sind die beiden?«, fragte Dudley.
    »Meine gegenwärtigen Lebensgefährten. Ich liebe beide wirklich sehr, aber manchmal frage ich mich, ob es die Sache wert ist. Sind Sie verheiratet?«
    »Ja. Offen gestanden sogar schon mehrmals.«
    »Aye, nun, dann wissen Sie ja selbst, wie das ist.«
    Das Innere des Hauses war in einem klassisch-minimalistischen Stil gehalten, was perfekt zur Umgebung passte. Eine große kreisrunde Feuerstelle diente als Mittelpunkt des Wohnzimmers. Breite, geschwungene Fenster ermöglichten einen unverstellten Blick auf die Bucht und das Meer. Eine Klimaanlage bot wohltuende Kühle.
    »Setzen Sie sich«, lud LionWalker seinen Besucher ein. »Ich schätze, Sie könnten einen Drink vertragen. Ich bringe Sie gleich rüber zum Teleskop; dann können Sie schon einmal alles überprüfen. Aber ich bin sicher, Sie werden zufrieden sein.«
    »Danke.« Dudley ließ sich auf eines der breiten Sofas sinken. Er fühlte sich langweilig und farblos in dieser Umgebung. Das lag nicht nur am Reichtum des Hauses und der Landschaft, sondern an der Lebhaftigkeit der Menschen, die hier wohnten.
    »Das hier hatte ich offen gestanden nicht erwartet«, sagte er ein paar Minuten später und nach einem sehr exquisiten fünfzig Jahre alten Scotch, den LionWalker ihm angeboten hatte.
    »Sie haben wohl geglaubt, ich sei mehr so wie Sie. Das soll keine Beleidigung sein, mein

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