Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Wachleute übrig waren, ging er zu dem Spind, der in seinem Briefing bezeichnet worden war. Der Patternkode im OCTattoo seines Daumens öffnete die Tür. Im Innern hing ein einfacher Werkzeuggürtel, identisch mit dem, den Rob trug. Er tauschte die beiden Gürtel aus und verschloss den Spind wieder, bevor er ging.
Seine Schicht begann um halb Neun, und er war rechtzeitig am Haupttor, einer von drei Wachleuten, die hier postiert waren. Der erste, der zur Arbeit erschien, war Wilson Kime. Rob salutierte, während er das Tor für den Wagen des Captains öffnete. Das war der Teil seiner Arbeit, der am meisten mit Bewegung verbunden war. Die drei Posten beim Torhaus waren für die Überwachung des Perimeters mit seinem sechs Meter hohen Zaun und den patrouillierenden Wachbots verantwortlich. Hunderte von Sensoren waren am Zaun aufgehängt und Dutzende weitere in der näheren Umgebung platziert. Nichts und niemand konnte sich unbemerkt dem Zaun nähern. Die Wachen hatten nichts weiter zu tun, als zufällige Level-Zwo-Verifikationsscans bei den Beschäftigten der Anlage vorzunehmen und Besucherfahrzeuge zu überprüfen.
Um halb Elf sagte Rob zu seinen Kollegen: »Ich mache eine Pause. Bin in zwanzig Minuten wieder da.«
Er verließ das Torhaus und ging über den frisch gemähten Rasen zum Hauptgebäude. Die Luft war feucht und schwül wie immer, und er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Nachdem Rob im Hauptgebäude angekommen war, wandte er sich direkt in Richtung der Gateway-Sektion. Der Kontrollraum befand sich in der unteren der drei Kellerebenen des Gebäudes. Ein weiterer Wachmann und ein Gebäudewartungstechniker warteten im Lift. Robs E-Butler tauschte IFF-Kodes mit ihnen aus und bestätigte, dass beide Teil der Mission waren. Sie musterten sich gegenseitig mit angespannten, nervösen Blicken, versuchten abzuschätzen, was sie sahen, während sie sich fragten, ob einer von ihnen nicht das Zeug hatte, was es zur Durchführung des Auftrags brauchte.
Ein Zeitgeber in Robs virtueller Sicht zählte die Sekunden bis zehn Uhr siebenundvierzig herunter. »Okay«, sagte er und betätigte den Knopf für das dritte Kellergeschoss. »Falls noch jemand aussteigen wollte – jetzt ist es zu spät dazu.« Die Lifttüren glitten zu, und die Kabine fuhr nach unten. Rob öffnete sein Holster und nahm die Ionen-Pistole heraus, um die Ladung zu überprüfen. Sie sah genauso aus wie das Modell, das man ihm für seine Arbeit zur Verfügung gestellt hatte mit dem einzigen Unterschied, dass das Sicherheits-Netzwerk sie nicht deaktivieren konnte wie alle anderen, eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass ein Wachmann jemals ›durchdrehen‹ sollte.
»Steck sie wieder weg«, sagte der Wartungstechniker mit einem warnenden Blick zum Sensor der Liftkabine.
Rob musterte ihn mit einem abschätzigen Blick, um ihm zu zeigen, dass er von ihm keine Befehle annahm, und schob die Waffe ins Holster zurück. »Hast du die Tür?«
»Die Tür und den Gateway-Netzwerk-Holddown«, antwortete der Techniker. »Ihr?«
»Wir sorgen dafür, dass du nicht gestört wirst«, sagte Rob und wechselte einen Blick mit dem anderen Wachmann.
»Okay.«
Die Tür öffnete sich auf einen kurzen Korridor hinaus. Zu beiden Seiten gab es jeweils zwei Türen, sowie eine weitere am anderen Ende des Gangs.
Der Techniker nahm ein kleines Array aus seinem Werkzeugkit und platzierte es über den Aufzugskontrollen. »Neutralisiert«, bestätigte er.
Rob zog die erste funkgesteuerte Ladung aus einer Tasche seines Werkzeuggürtels. Die kleine Apparatur war ein einfacher schwarzer Quader aus Plastik von Handflächengröße und vielleicht einen Zentimeter dick. Er drückte sie gegen die Decke und instruierte seinen E-Butler, den Aktivierungskode zu übertragen. Der E-Butler bestätigte, dass die Ladung scharf war, und Rob zog die Hand zurück. Die Ladung blieb an Ort und Stelle haften. Das Gehäuse wechselte langsam die Farbe, bis es sich kaum noch von den Fliesen an der Decke des Aufzugs unterschied.
Der Wartungstechniker führte sie zu der großen Tür am Ende des Korridors. Er kämpfte mit seiner schweren Werkzeugtasche; dann nahm er ein weiteres Array heraus und schob es über den Verriegelungsmechanismus. Rob zog erneut seine Ionen-Pistole und legte den Sicherungshebel um. Der Zeitgeber in seinem virtuellen Sichtfeld verriet ihm, dass sie genau im Zeitplan lagen. Die Tür glitt auf, und sie huschten hindurch.
Der Kontrollraum für das Gateway war nicht zu
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