Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
faseroptischen Kabeln ausgestattet, die er nun hektisch mit den unglaublich kompliziert aussehenden Platinen der Konsolenelektronik verband.
»Schaffst du es?«, fragte Rob.
»Halt verdammt noch mal die Klappe und lass mich mich konzentrieren! Wir haben ungefähr noch zwei Minuten Zeit, um die Kontrollen zu verifizieren, bevor die RI uns aussperrt.«
»Okay.« Rob und der andere Wachmann wechselten einen Blick; dann zuckten beide mit den Schultern. Rob hatte nicht die geringste Ahnung, was der Techniker machte oder wie er ihm hätte helfen können. Die Kaos-Software blockierte noch immer die Zugangsknoten und damit den Zugang zur Cybersphäre. Er wusste nicht, was im Rest der Anlage vor sich ging und ob die restlichen Mitglieder der Mission vorankamen wie geplant oder ob sie aufgehalten oder vielleicht sogar bereits erschossen worden waren. So abgeschnitten zu sein von sämtlichen Informationen, war kein gutes Gefühl. Er wollte Klarheit. Er musste Klarheit haben. Sein Zeitgeber zählte erbarmungslos die verbleibenden Sekunden herunter sowie die bereits verstrichene Zeit seit Beginn der Mission, und er hakte Ereignisse ab, die inzwischen stattgefunden haben mussten. Noch neunzig Sekunden, und der Techniker arbeitete immer noch fieberhaft an den Eingeweiden der Konsole.
Komm schon , dachte Rob im Stillen. Mach voran!
Wilson hatte das zentrale Trägergerüst der Assemblierungsplattform erreicht, als sein E-Butler ihm berichtete, dass Oscar Monroe ihn sprechen wolle. »Verbinde mich mit ihm«, befahl er. Er bremste seine Vorwärtsbewegung, indem er einen der Träger packte, und drehte sich langsam um die Längsachse, bis er die Hecksektion des Raumschiffs sehen konnte. Sämtliche Reaktionsmassetanks waren inzwischen installiert und ragten aus der Trägerkonstruktion des Zylinders. Fast ein Fünftel der Rumpfplatten waren ebenfalls bereits angebracht, und Konstruktionsbots waren emsig damit beschäftigt, weitere hinzuzufügen.
In der Ecke von Wilsons virtuellem Sichtfeld erschien der kleine transparente Kopf von Oscar Monroe. »Möchten Sie ein paar gute Neuigkeiten hören, Captain?«, fragte er.
»Sicher.«
»Der High Angel sagt, dass er nichts von Aliens mit Superwaffen in diesem Sektor der Galaxis weiß.«
Automatisch ging Wilsons Blick zu den Kraftfeldgeneratoren der Second Chance . Einige waren inzwischen eingebaut, doch bisher war keiner mit der Energieversorgung verbunden und in Betrieb genommen worden. »Sie haben Recht, das sind in der Tat gute Neuigkeiten. Ich nehme an, Sie hatten keine Schwierigkeiten bei Ihren Verhandlungen mit dem Habitat?«
»Mit dem Habitat nicht, nein.«
Wilson grinste innerlich; er war Chairwoman Gall selbst mehrere Male begegnet. »Was hat der High Angel gesagt?«
»Er hat das Dyson-Paar nicht selbst besucht, daher weiß er nur sehr wenig darüber. Er hat angedeutet, dass er neugierig ist und dass ihn die Barrieren selbst ein wenig nervös machen. Im Grunde genommen kann er es kaum abwarten, bis wir zurück sind und ihm berichten, was wir vorgefunden haben.«
»Interessante Verhaltensweise. Hat er gesagt, ob er überhaupt schon einmal Aliens aus jenem Sektor der Galaxis begegnet ist?«
»Nein, nicht direkt. Er hält sich strikt an seine selbst auferlegte Verpflichtung zur Bewahrung der Privatsphäre fremder Spez …«
Die Verbindung brach ab. Wilson wollte soeben eine Frage an seinen E-Butler senden, als dieser einen Sicherheitsalarm übermittelte. Das Datennetzwerk des Raumschiffskomplexes unten auf der Oberfläche wurde von einer Kaos-Software angegriffen. »Wie schlimm ist es?«, brachte Wilson mühsam hervor. Mehrere Scheinwerfer rings um die Assemblierungsplattform flackerten zu seiner Verblüffung unstet. »Vergiss das. Gib mit einen Statusüberblick: Gesamtsituation sowie Assemblierungsplattform.«
Zwei weitere Sicherheitsalarme flammten auf, als das Statusdisplay sein virtuelles Sichtfeld einnahm. Es hatte eine Explosion bei einem der Hauptgeneratoren zur Energieerzeugung des Komplexes gegeben. Eindringlinge hatten den Kontrollraum für das Gateway besetzt. Sicherheitsmannschaften in der Assemblierungskammer 4DF lieferten sich heftige Feuergefechte mit weiteren Eindringlingen. Ganze Sektionen des Datennetzes fielen aus dem Verbund heraus, als Kaos-Software die Knoten lahm legte.
»Heilige Scheiße!«
Überall auf der Assemblierungsplattform wurden Notstromversorgungen aktiviert, als das Energienetz zu fluktuieren begann. Wilson wirbelte herum und musste sich
Weitere Kostenlose Bücher