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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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stammen aus dem Unterbewusstsein. Sie wussten , dass irgendetwas mit ihrem Verschwinden nicht in Ordnung war.«
    Morton lehnte sich zurück und starrte Paula misstrauisch an.
    »Das Tampico-Alibi war ziemlich gut, nicht wahr?«, fragte Paula.
    »Ja.«
    »Ja. Angenommen, Sie verfügen nicht länger über die Erinnerung an den Mord an Ihrer Frau und ihrem Geliebten – dann stellen weder Sie noch Ihre Freunde jemals die Geschichte in Frage, dass sie mit ihm zusammen durchgebrannt ist, um dort ein neues Leben anzufangen.«
    »Ich habe sie nicht umgebracht. Aber Sie haben Recht, es war ein wasserdichtes Alibi. Ich hatte keine Veranlassung, ihr Verschwinden in Frage zu stellen, insbesondere nicht, nachdem Broher Associates mit mir in Verbindung getreten waren, um mir die Scheidungspapiere zu überstellen.«
    »Bleiben wir für eine Weile bei diesem Punkt. Sie kamen von Ihrer Konferenz in Talansee zurück und stellten fest, dass sämtliche persönlichen Dinge Ihrer Frau aus Ihrer gemeinsamen Wohnung entfernt worden waren. Ihre Kleider, ihr Schmuck, einfach alles, und dazu fanden Sie eine Nachricht von ihr, in der sie Ihnen mitgeteilt hat, dass sie für immer gegangen sei.«
    »Das ist richtig.«
    »Und damals war es genug, um Sie davon zu überzeugen, dass am Verschwinden Ihrer Frau nichts Ungewöhnliches war.«
    »Es war ungewöhnlich, und es kam unerwartet, und es war ein ziemlicher Schock für mich; aber Verdacht habe ich nicht geschöpft, nein.«
    »Also wussten Sie von den Affären Ihrer Frau?«
    »Ja. Sie hatte mehrere. Unsere Ehe gestattete dies. Ich hatte selbst ein oder zwei Affären. Ich bin nur ein Mensch und nicht irgendeine kalte Maschine.«
    »Haben Sie gegen die Bedingungen der Scheidung Einspruch erhoben?«
    »Nein. Sie standen bereits vorher fest und waren in unserem Ehevertrag niedergelegt. Ich wusste, was auf mich zukam.«
    »Was ist mit den Gegenständen, die aus Ihrer gemeinsamen Wohnung entfernt worden waren? Haben Sie verlangt, dass der eine oder andere zurückgeben wird?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Morton warf einen schnellen Blick zu Madoc. »Tara hat nur ihre eigenen Sachen mitgenommen.«
    »Sie wussten also, welche Sachen ihr gehörten?«
    »Sicher.«
    »Sonst noch jemand?«
    Diesmal war der Blick verwirrt, den Morton seinem Anwalt zuwarf. »Entschuldigung?«
    »Ich habe die Mitschriften Ihrer sämtlichen Gespräche und Nachrichten an Broher Associates studiert«, sagte Paula. »Es gab nicht den geringsten Streit wegen der entfernten Gegenstände. Und jetzt verraten Sie mir eins: In einer Wohnung, in der zwei Menschen zwölf Jahre lang zusammen gelebt haben, und in der einzig und allein diese beiden Menschen wissen können, wem welcher Gegenstand gehört – wie kann es da sein, dass der Mörder einzig und allein Taras persönlichen Besitz mitgenommen hat?«
    Mortons Gesichtsausdruck war betroffene Verständnislosigkeit. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, doch kein Wort kam heraus.
    »Keine Verbrecherbande könnte jemals wissen, was sie mitnehmen muss, um dieses Alibi perfekt zu machen«, sagte Paula. »Dazu wäre jemand erforderlich, der sich ganz genau mit dem Haus und seinem Inhalt auskennt. Und es gab nur zwei Menschen, die über dieses genau Wissen verfügten. Der eine ist Ihre Ex-Frau, und der andere sind Sie selbst, und wir wissen inzwischen, dass Ihre Frau die Sachen nicht genommen hat.«
    Morton ließ den Kopf langsam in die Hände sinken, um seine Verwirrung und seinen Kummer zu verbergen. »Gütiger Gott im Himmel«, stöhnte er. »Ich habe es nicht getan! Ich war es nicht!«
    »Doch«, widersprach ihm Paula und betrachtete ihn mit der Art von Mitgefühl, die man normalerweise trauernden Hinterbliebenen entgegenbrachte. »Doch, Sie haben es getan.«

    Die Jury benötigte drei Stunden, um ihren Urteilsspruch zu fällen. Die Kommentare diesbezüglich in der Unisphäre lauteten, dass sich die Geschworenen nur deswegen so viel Zeit ließen, um noch einmal auf Kosten des Steuerzahlers ein anständiges Mittagessen zu sich zu nehmen. Als sie schließlich einer nach dem anderen in den Gerichtssaal zurückkehrten und auf der Geschworenenbank Platz nahmen, war ihr Urteil einstimmig. Die elektronisch verzerrte Stimme hinter der einseitig verspiegelten Glasscheibe verkündete: »Schuldig.«
    Der Ausbruch von Geschnatter wurde ganz schnell von Richter Carmichael wieder zum Verstummen gebracht. Anschließend befahl er Morton, sich zu erheben. Es gebe, sagte der Richter, nachdem

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