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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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falls die Zeugin getan hätte, was sie vermuten. Wer von uns spekuliert hier?«
    »Ich schließe mich dieses eine Mal Ihrer Meinung an«, sagte der Richter. »Was die Zeugin glaubt, wie sie reagiert hätte, ist keine Spekulation. Bitte beantworten Sie die Frage.«
    »Ich … Ich bin nicht sicher«, stammelte Tara. »Geld war keine große Sache für mich; ich hatte immer noch Zugriff auf das Geld der Familie. Ich vermute, ich hätte zugelassen, dass AquaState weiter existiert. Morton hätte wahrscheinlich gute Argumente gehabt, wenn er die Firma an die Börse bringen wollte.«
    »Also waren Sie nicht wütend auf ihn?«
    »Nein. Alle Ehen enden irgendwann, jeder weiß das. Das ist der Grund, warum wir zu Anfang Eheverträge abschließen.«
    Howard Madoc achtete sehr sorgfältig darauf, nicht in Richtung der Ankläger zu grinsen, als er zu seinem Platz zurückkehrte.

    Der zweite Tag begann mit Hoshe Finn im Zeugenstand. Er trug noch immer seinen einen besten Anzug und hatte das graue Haar glatt zurückgekämmt wie stets, während Paula an diesem Tag ein schwarzes Jackett und einen leichten Tweedrock trug, nach wie vor Zoll für Zoll der unerschütterliche Profi. Morton hatte sich für teure Freizeitmode entschieden, ein weißes Hemd mit offenem Kragen unter einer goldbestickten Weste. Sein Anwalt trug den gleichen Anzug wie am Vortag, vorsichtig danach ausgesucht, Stil zum Ausdruck zu bringen, ohne protzig zu wirken. Mellanie auf der Zuschauertribüne hatte sich für ein hellgraues Kleid entschieden, das so eng saß wie eine zweite Haut.
    »Detective Finn«, begann Ivor Chessel. »Gibt es irgendwelche Indizien, dass Tara Jennifer Shaheef oder Wyobie Cotal jemals nach Tampico gefahren sind?«
    »Die Fahrkarten wurden gekauft, die Anwaltskanzlei auf Tampico wurde beauftragt, doch es gibt keinerlei Beweise, dass einer der beiden jemals persönlich dort war. Wir haben eine umfassende Suche durchgeführt. Es gab keinerlei Daten, keinerlei Spuren, keine Beweise für ihre Anwesenheit auf dieser Welt. Wir glauben, dass das Tampico-Szenario dem Mörder als Alibi dienen sollte.«
    »Als Alibi?«
    »Falls Morton seine Frau ermordet hat, um seine Firma ungestört an die Börse bringen zu können, dann konnte er es sich nicht leisten, dass irgendjemand Fragen nach ihrem Verbleib stellt. Soweit es jeden anderen betraf, war sie mit ihrem Liebhaber durchgebrannt und hatte auf einer neuen Welt ein neues Leben angefangen. Die Anwaltskanzlei Broher Associates wurde engagiert, um den Anschein zu erwecken, in Tara Jennifer Shaheefs Auftrag zu handeln.«
    Es gab noch eine Menge mehr Methoden, die während der Suche verwandt worden waren. Verifikation polizeilicher Aufzeichnungen. Ermittlungen bezüglich des Lebenslaufs von Wyobie Cotal, um herauszufinden, ob er Feinde besessen hatte, die ihm nach dem Leben trachteten. Die offiziellen Geschäftsberichte von AquaState. Alles sollte zeigen, wie sehr die Ermittlungen eine Möglichkeit nach der anderen ausgeschlossen hatten, bis am Schluss niemand anderes als Tatverdächtiger übrig geblieben war außer Morton. Es dauerte bis zum Nachmittag; erst dann konnte die Verteidigung anfangen, ihre Fragen zu stellen.
    Howard Madoc bat Hoshe, dem Gericht zu erzählen, wie die ursprüngliche Ermittlung wegen Cotals Wiederbelebung eingestellt zu werden drohte, als Morton persönlich intervenierte, um dem Fall eine höhere Priorität zuweisen zu lassen.
    »Sehr eigenartige Verhaltensweise, falls er der Mörder ist, finden Sie nicht auch?«, fragte Madoc.
    »Er konnte ja nicht wissen, dass er der Mörder von Shaheef und Cotal ist«, entgegnete Hoshe. »Er hat sein Gedächtnis gelöscht, gleich als Erstes nach der Tat. Das machen viele Mörder.«
    »Und das wissen Sie mit Bestimmtheit, wie?«
    »Wir haben seinen sicheren Gedächtnisspeicher analysieren lassen. Es gibt keine Erinnerung an das Ereignis.«
    »War die Erinnerung an den Kongress vollständig, den er zum Zeitpunkt dieses grauenvollen Verbrechens besucht hat?«
    »Prinzipiell ja. Allerdings könnte er während eines in seinem sicheren Speicher als Schlafperiode verzeichneten Zeitraums nach Darklake City zurückgekehrt sein.«
    »Sie haben den sicheren Gedächtnisspeicher meines Mandanten untersucht. Gibt es darin eine Erinnerung, dass er jemals auf Tampico gewesen wäre?«
    »Nein. Aber falls er …«
    »Bitte beantworten Sie lediglich meine Fragen, Detective. Sie haben keinerlei Beweise, dass mein Mandant sich dieses Alibi verschafft hat. Gehe ich

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