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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Autorität und Integrität betonen sollte. Sein Gesicht war ernst und konzentriert und zeigte nicht eine Spur von Zufriedenheit angesichts der gestrigen Ereignisse. Er hielt sich stark zurück, während er Howard Madoc die Hand schüttelte und zur Anklagebank ging. Dann erschien Richter Carmichael, und alle erhoben sich von ihren Plätzen.
    Nachdem die Anklage mit ihren Zeugen fertig war, rief nun die Verteidigung ihren ersten Zeugen auf: Morton selbst.
    Howard Madoc wandte sich der Jury zu, als er seine Eingangsfrage stellte. »Für die Akten: Halten Sie sich selbst für imstande, eine so grausame Tat zu begehen, wie sie dieser Doppelmord zweifelsohne darstellt?«
    »Ich glaube nicht, dass ich so kaltblütig morden könnte, nein. Und ich habe meine Frau und ihren Geliebten nicht umgebracht.«
    »Danke sehr.«
    Madoc ging eine lange Reihe von Fragen durch, die dazu angetan waren, seinen Mandanten vor der Jury im bestmöglichen Licht dastehen zu lassen. Er arbeitete heraus, wie ehrgeizig Morton war, doch keinesfalls so skrupellos, dass er zum Vorteil seiner Firma auf Mord verfallen würde. Wie sehr er nach der Wiederbelebung seiner Frau Mitgefühl für sie gezeigt und wie er sie unterstützt hatte. Und dass er seinen Aufstieg an die Spitze geschafft hätte, ganz gleich, welche trivialen finanziellen Probleme ihn auch immer ihn vor vierzig Jahren geplagt haben mochten.
    »Die Anklage hat versucht darzulegen, wie eiskalt und skrupellos Sie sind«, beendete Madoc seinen Vortrag. »Sind Sie ein kalter Mann?«
    Morton blickte nach oben zur Zuschauergalerie, wo Mellanie saß und mit weichem, hingebungsvollem Lächeln auf dem wunderschönen jungen Gesicht zu ihm herabsah. »Das müssen Sie diejenigen fragen, die mich richtig kennen, aber ich denke nicht.«
    Howard Madoc verneigte sich leicht in Richtung des ehrenwerten Carmichael und nahm Platz.
    »Ihr Zeuge«, sagte der Richter an die Adresse der Anklage gewandt.
    Alles im Gerichtssaal verstummte, als Paula Myo sich langsam erhob. Dann brach aufgeregtes Getuschel aus, als sie sich vor dem Richter verneigte und nach vorn zum Zeugenstand ging. Wenn sie selbst die Anklage übernahm, musste die Lage der Staatsanwaltschaft verzweifelt sein.
    »Mord ist nicht mehr das, was er früher einmal war«, begann sie in freundlichem Konversationston an Morton gewandt. »Er bedeutet nicht länger, dass die Opfer sterben. Er ist nicht mehr endgültig. Heutzutage sprechen wir von Körperverlust, Gedächtnislöschung und dergleichen mehr – eine Menge beschönigender Worte, die beschreiben, was im Grunde genommen eine Kontinuitätslücke im Bewusstsein darstellt. Der Körper kann getötet werden, doch die Kliniken überall im Commonwealth können die getötete Person mit einer einfachen Klonprozedur wieder zum Leben erwecken. Es fehlt das eine oder andere Jahrzehnt, doch irgendwann ist man wieder lebendig, als wäre nie etwas geschehen. Es ist eine wunderbare psychologische Krücke für uns alle. Viele Psychiater argumentieren, dass unsere Gesellschaft dadurch sehr viel stabiler und gelassener geworden sei als zuvor. Sie benutzen gerne das Wort ›erwachsen‹, um diesen Zustand zu beschreiben.
    Sie sehen also, Mord ist längst nicht mehr so ernst und unwiderruflich wie früher einmal. Ein Mord bedeutet im Grunde genommen nichts weiter, als dass man jemanden für ein paar Jahre aus dem Universum entfernt. Man tötet ihn nicht wirklich. Insbesondere dann nicht, wenn man weiß, dass die Versicherung für eine Wiederbelebung aufkommt. Es bedeutet wahrscheinlich ein akzeptables Risiko, jemanden zu entfernen, der im Begriff steht, die eigenen Pläne zu durchkreuzen.«
    »Nein«, widersprach Morton. »Es ist vollkommen inakzeptabel! Es ist nicht so, dass man einfach so morden könnte, aus reiner Bequemlichkeit! Mord bedeutet Barbarei! Ich würde niemals morden. Nicht heute und nicht vor vierzig Jahren!«
    »Aber wir stimmen darin überein, dass Ihre Frau und Wyobie Cotal ermordet wurden?«
    »Selbstverständlich.« Morton runzelte die Stirn, verwirrt durch ihre Frage. » Ich habe es Ihnen doch überhaupt erst gesagt. Haben Sie das vergessen?«
    »Nein. Sie sagten ursprünglich, das Verschwinden Ihrer Frau würde Sie misstrauisch machen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass ihr Liebhaber ebenfalls verschwunden war. Gefühle von Unbehagen kommen nicht allein aus der Erinnerung, und man kann sie weder mit legalen noch mit illegalen Mechanismen zur Manipulation der Erinnerung löschen. Sie

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