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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schutzschirmgeneratoren und die Atomlaser geleitet wurde. Die Sensordaten wurden direkt in die Zielkontrollen geleitet, und Oscar hatte die Befehlsgewalt über ihr Arsenal an Raketen. Wilson bewegte die virtuellen Finger, um einen allgemeinen Kanal zu aktivieren, der im gesamten Schiff zu hören war. »Also schön, Ladies und Gentlemen, sehen wir nach, was es dort draußen für uns gibt. Tu Lee, bringen Sie uns zurück in den Normalraum. Halten Sie den Hyperantrieb einsatzbereit. Möglicherweise müssen wir rasch wieder verschwinden.«
    Tu Lee grinste breit. »Aye, aye, Sir.«
    Der blaue Nebel, der die beiden großen hochauflösenden Portale auf der Vorderseite der Brücke erfüllte, wurde nun dunkler. Im Zentrum entstand eine schwarze Wellenbewegung, die sich rasch ausdehnte. Kleine Stecknadelköpfe aus Licht funkelten in der tiefen Nacht draußen rings um das Schiff, als es in den Normalraum zurückkehrte.
    »Tunde?«, fragte Wilson.
    »Nichts zu erkennen, Sir. Das elektromagnetische Spektrum ist sauber, das gravitonische Spektrum leer. Standard-Partikeldichte. Unmittelbarer Quantenzustand stabil. Kein Radarecho. Neutrinofluss normal. Kosmische Strahlung hoch, jedoch im Toleranzbereich.«
    »Sensoren, zeigen Sie mir Dyson Alpha«, befahl Wilson.
    Anna zentrierte das Hauptteleskop und leitete das Bild zum linken Portal. Schmale rote Umrandungen zeigten die Position des abgeschirmten Sterns. Anna überlagerte das Bild mit dem Infrarotsignal, und Dyson Alpha erschien als hellrosa Punkt. Ein kleines Stück daneben materialisierte Dyson Beta. »Sieht nicht so aus, als hätte es eine Veränderung gegeben«, sagte sie. »Beide Barrieren waren vor fünfundzwanzig Jahren noch intakt.«
    »Aktivitäten in der näheren Umgebung?«
    »Keine, die ich lokalisieren könnte. Möchtest du, dass ich das Hysradar einsetze?«
    »Noch nicht. Expandiere die Basislinie für unsere gegenwärtigen Sensoren. Ich möchte ein klareres Bild der Gegend. Astrophysik, beobachten Sie weiter. Pilot, halten Sie unsere Position.«
    »Aye, aye, Sir.« Anna begann, ihre virtuellen Symbole zu manipulieren. »Bereite Start der Sensormodule vor.«
    Wilson stieß erleichtert den Atem aus. Sein virtueller Finger tippte beinahe automatisch auf verschiedene Symbole. Auf der Konsole vor ihm wechselten die Kamerabilder ab. Jedes zeigte eine kleine Sektion des Schiffsrumpfs: das vordere Sensorarray, ein Stück des Lebenserhaltungsrads, die Plasmaraketen. Doch ganz gleich, welche Kamera Wilson wählte, außer dem Schiff und den weit entfernten Sternen war nichts zu sehen. Absolut nichts. Die Leere war überwältigend. Beängstigend.
    Als Knabe war Wilson für sein Leben gerne geschwommen. Seine Eltern hatten einen kleinen Pool in ihrem Garten gehabt, und er hatte ihn jeden Tag benutzt. Es hatte ihn nicht davon abgehalten, seine Eltern ständig zu bedrängen, mit ihm zu dem großen Schwimmbad im County Sports Center zu fahren. Er war neun Jahre alt gewesen, als sie endlich hingefahren waren, er und eine ganze Gruppe von Freunden, die von irgendeiner schikanierten, gestressten Mutter gebracht wurden. Mit seinem Geschick und seinem Selbstvertrauen hatte er sich nicht vor der Größe und Tiefe des Beckens gefürchtet und war bald der Anführer der anderen im Wasser gewesen.
    Als er im tiefen Wasser war, tauchte er auf den Boden hinab, sicher, dass er die Bodenfliesen erreichen konnte. Er schaffte es auch verhältnismäßig leicht, mit starken Zügen, die ihn tiefer und tiefer unter die Oberfläche brachten, während es in seinen Ohren zweimal vom Wasserdruck knackte. Endlich berührten seine Fingerspitzen die glatten blauen Fliesen. Der Lärm aus dem restlichen Becken klang eigenartig dumpf und leise, die strampelnden Beine hoch über ihm, das Geschrei der anderen, und das Licht war blau und trübe. Der Wasserdruck hielt ihn sanft umfangen, als er sich wieder auf den Rückweg machte.
    Erst dann wurde ihm bewusst, dass er einen Fehler begangen hatte. Er hatte genügend Luft geschöpft, um bis zum Boden zu kommen, doch jetzt brannten seine Lungen. Seine Muskeln zuckten, als der Drang, nach frischer Luft zu schnappen, immer stärker wurde. Er begann, panisch zu strampeln, was nichts dazu beitrug, seine elend geringe Geschwindigkeit zu steigern. Der Drang zu atmen wurde überwältigend. Und dann dehnte sich seine Brust, und seine Lungen versuchten, den süßen Sauerstoff zu atmen. Wilson spürte, wie Wasser in seine Nase eindrang wie ein Wurm, der sich unaufhaltsam in

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