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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sagte Nigel. Alle am Tisch blickten ihn erwartungsvoll an, selbst Ozzie, was eine ganze Menge heißen wollte. Das Gesicht der Vizepräsidentin war wie versteinert angesichts dieser einfachen Demonstration wirklicher politischer Macht.
    »Ich stimmte völlig mit der SI überein, dass wir genau wissen müssen, was sich bei dem Dyson-Paar ereignet hat«, fuhr Nigel fort. »Wir können uns allerdings weder die Kosten noch die Zeit leisten, um eine Kette von Wurmlöchern dorthin zu errichten. Daher schlage ich vor, dass wir stattdessen ein Raumschiff bauen.«
    Die Idee wurde mit nervösem Lächeln begrüßt. Ozzie lachte auf.
    »Sie meinen ein FTL-Schiff, schneller als Licht?«, fragte Brewster Kumar. In seiner Stimme schwang so etwas wie Aufregung mit. » Können wir so etwas denn bauen?«
    »Aber selbstverständlich. Es handelt sich um eine relativ einfache Adaption unseres gegenwärtigen Wurmlochgenerators; statt eines stabilen Wurmlochs, durch das man sich bewegt, wird ein permanent fließendes Wurmloch erzeugt, in dessen Innerem sich das Schiff befindet.«
    »O Mann!«, stöhnte Ozzie. »Das ist wunderbar! Was soll ich sagen? Die Space Cadets haben am Ende doch noch gewonnen! Los, drücken wir den roten Knopf, und ab geht’s in den Hyperraum, Leute!«
    »Es ist nicht der Hyperraum«, antwortete Nigel ein wenig zu schnell. »Der Hyperraum ist lediglich ein Name, den die Medien für eine sehr komplexe Energie-Manipulationsfunktion geprägt haben, und das weißt du sehr genau.«
    »Hyperraum!«, grinste Ozzie zufrieden. »Genau das, was wir mit unseren Wurmlöchern vermeiden wollten.«
    »Außer in Fällen wie diesem, wo es einen perfekten Sinn ergibt«, entgegnete Nigel. »Wir könnten dieses Schiff wahrscheinlich innerhalb eines Jahres fertigstellen. Ein Team aus Spitzenleuten könnte zu einer Forschungsreise aufbrechen, sich vor Ort umsehen und uns erzählen, was beim Dyson-Paar geschieht. Es geht schnell, und es kostet nicht viel.«
    »Es kostet nicht viel?«, fragte Crispin Goldreich.
    »Relativ betrachtet, ja.« Die Vorschläge zum Bau eines Raumschiffs lagen seit mehr als einem Jahrhundert in Nigels persönlichen Dateien im Dornröschenschlaf. Eine Übung in Wunschdenken, von der er niemals völlig hatte ablassen können. Er hatte nie das Gefühl von Bewunderung vergessen (oder löschen lassen), das er empfunden hatte, als er auf dem Mars gestanden und beobachtet hatte, wie die Eagle II elegant über den Horizont herangekommen und schließlich auf Arabia Terra gelandet war. Mit dem Raumschiff durch das unendliche, feindselige All zu reisen, hatte etwas so Nobles und Erhabenes … an Bord die Spitze des menschlichen Geistes, alles, was an der Spezies gut und erhaltenswert war. Und er war wahrscheinlich der letzte lebende Mensch, der sich daran erinnern konnte. Nein , verbesserte er sich. Nicht der letzte. »Die CST Corporation und die Staatskasse von Augusta wären bereit, dreißig Prozent der Entwicklungs- und Baukosten zu tragen«, sagte er.
    »Als Gegenleistung für exklusive Rechte«, fügte Thompson Burnelli bissig hinzu.
    Nigel lächelte ihn freundlich an. »Ich glaube, ein entsprechender Präzedenzfall wurde bereits während des Unternehmens Far Away etabliert.«
    »Also schön«, sagte die Vizepräsidentin. »Wenn es keinen Alternativvorschlag gibt, werden wir jetzt über diesen Vorschlag abstimmen.«
    Niemand stimmte dagegen, doch das hatte Nigel von Anfang an gewusst; selbst Burnelli hob zustimmend die Hand. Das ExoProtectorate Council war im Grunde genommen nicht mehr als ein Werkzeug für die Explorations- und Begegnungsstrategie von CST. Mit Nigels Segen hatte CST bereits vor drei Tagen damit begonnen, einen Entwurf für das Raumschiff anzufertigen. Was blieb, waren die tausend unbestimmbaren Einzelheiten des Projekts, seine Finanzierung und das Management. Einzelheiten, die man an Stellvertreter delegieren würde. Dieses Meeting war reine Politik, weiter nichts.
    »Also werden Sie diese Mission führen?«, erkundigte sich Rafael Columbia, als sie sich zum Gehen erhoben.
    »O nein«, antwortete Nigel. »So gerne ich auch würde, diese Position erfordert zahlreiche Qualifikationen und Erfahrungen, die mir einfach fehlen, ja, die ich nicht einmal in meinem persönlichen Erinnerungsspeicher in der Rejuvenationsklinik lagern habe. Aber ich kenne da einen Mann, der die Anforderungen erfüllt.«

    Oaktier war ein früher Phase-Eins-Planet, besiedelt im Jahr 2089. Im Laufe seiner langen Geschichte hatte er

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