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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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noch nicht. Jetzt genoss sie erst einmal das schnelle, hektische Leben.
    Sie ging zurück in ihr Appartement, und die Balkontüren glitten hinter ihr zu. Auf nackten Füßen tapste sie leise über den harten Teakholzboden der Lounge auf dem Weg zum Badezimmer.
    Im Kellergeschoss des Appartementturms betrat ihr Mörder den Energieversorgungsraum. Er entfernte die Abdeckung von einem der Management-Array-Schränke des Gebäudes und zog einen tragbaren Array aus der Tasche. Das Gerät spulte ein Stück eines faseroptischen Kabels mit einem Standardstecker am Ende aus, den er in den freiliegenden Wartungssockel des Schranks steckte. Mehrere neue Programme wurden übertragen und bahnten sich rasch einen Weg in die Speicherbereiche existierender Software. Nachdem der Vorgang beendet war, zog er den Stecker wieder aus dem Sockel, setzte die Abdeckung auf den Schrank und verriegelte sie mit dem richtigen Werkzeug.
    Tara Jennifer Shaheefs Badezimmer war mit Marmor ausgekleidet, und die Decke bildete einen einzigen riesigen Spiegel. Eingelassene Beleuchtungsstreifen im Rand der Badewanne erzeugten ein warmes rosiges Licht im Raum, das ein wenig flackerte, eine Imitation von Kerzenlicht. Die Badewanne selbst war in den Boden eingelassen und groß genug für zwei. Tara füllte sie bis zum Rand und fügte eine Reihe verschiedener Badesalze zum Wasser hinzu. Als sie hineinstieg, aktivierten sich die Massagedüsen und ließen das Wasser über ihre Haut perlen. Sie sank auf den ausgeformten Sitz und lehnte ihren Kopf gegen das Polster. Ihr E-Butler erteilte dem Array des Appartements einen Befehl, und leise Musik erklang. In angenehmem Halbschlaf lauschte Tara der Melodie.
    Morton war für eine Woche in Talansee auf der anderen Seite des Planeten. Er hatte ein Meeting mit einem der Stadtentwickler, mit dem er ins Geschäft zu kommen hoffte. AquaState, die Company, die er und Tara gemeinsam ins Leben gerufen hatten, stellte semi-organische Feuchtigkeitsextraktorblätter her, die abseits liegende Gebäude mit Wasser versorgten. Die Firma stand kurz vor dem finanziellen Durchbruch. Morton war begierig, endlich richtiges Geld zu verdienen und den zunehmenden Erfolg zu nutzen. Er wollte die Firma an die Börse bringen, was eine gewaltige Menge Geld für weitere Expansion bedeutete. Doch seine Hingabe an seine Arbeit bedeutete auch, dass sie für die nächsten sieben Tage keine Ausrede erfinden musste, wo sie gewesen war oder was sie gemacht hatte. Sie konnte die gesamte Zeit mit Wyobie Cotal verbringen, dem köstlichen jungen Mann, den sie sich geangelt hatte. Hauptsächlich wegen dem, was er im Bett mit ihr machte, aber sie gingen auch gemeinsam aus und genossen das Leben in der Stadt. Das war es, was ihre Affäre so besonders machte. Wyobie kümmerte sich um all die Gebiete, die Morton entweder ignorierte oder in seiner ewigen Besessenheit einfach vergessen hatte, die Firma zum Erfolg zu führen. Diese sieben Tage würden eine wundervolle Abwechslung werden; dazu war sie fest entschlossen. Und hinterher vielleicht … Schließlich waren sie seit dreizehn Jahren miteinander verheiratet. Was wollte Morton denn noch? Ehen wurden letzten Endes immer irgendwann schal. Man schüttelte sich die Hände und zog weiter.
    Ihr Killer durchquerte die Lobby im Erdgeschoss, und sein E-Butler forderte einen Lift an, der ihn in den fünfundzwanzigsten Stock hinauf bringen sollte. Er stand direkt unter den diskreten Sicherheitssensoren, während er wartete. Es war ihm egal – schließlich war er nicht mit seinem eigenen Gesicht hier.
    Tara überlegte noch, was sie an jenem Abend tragen sollte, als die laute, druckvolle Musik plötzlich verstummte. Die Lichter im Badezimmer gingen aus, und die Massagejets in der Wanne hörten auf zu arbeiten. Missmutig öffnete Tara die Augen. Ein Stromausfall war so eine langweilige, ärgerliche Sache. Sie hatte eigentlich geglaubt, ihr Appartement wäre immun gegen derartige Pannen. Es war jedenfalls noch nie zuvor geschehen.
    Ein paar Sekunden später war das Licht noch immer nicht wieder an. Tara befahl ihrem E-Butler, das Appartement-Array zu fragen, was diese Sache zu bedeuten hatte. Der E-Butler teilte ihr mit, dass das Array nicht antwortete. Es schien nicht zu funktionieren. Jetzt runzelte Tara wirklich verärgert die Stirn. Das war einfach unmöglich. So etwas konnte nicht sein; dafür gab es schließlich Backups und doppelt redundante Systeme!
    Sie wartete noch eine kleine Weile länger. Das Bad war ein

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