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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Position bedeutete, dass er sich selbst das Kommando über die Aufklärungsmission zusprechen konnte. Wenigstens etwas.
    Und nun ertrug er einmal mehr die physischen und biologischen Unbillen des verlängerten Aufenthalts im Freien Fall. Die Verkleinerung der Besatzungsquartiere hatte sie auch die mehr luxuriösen Annehmlichkeiten gekostet, die Kime während seiner ersten Reise nach Dyson Alpha genossen hatte. Die Abteile der Conway bestanden aus einer Ansammlung untereinander verbundener Kugeln, die hinter den Sensoren und vor dem Maschinendeck um die Achse des Rumpfes herum angeordnet waren. Jede Kugel besaß gepolsterte Wände, und sämtliche Einrichtungsgegenstände waren mit weichen, abgerundeten Plastikkanten versehen, um die schlimmsten Verletzungen bei einem Aufprall wenn möglich zu verhindern. Doch genau wie damals an Bord der Ulysses verbrachte Kime jeden Tag mehrere Stunden auf den verschiedensten genialen Trainingsapparaturen, um sein Herz und seine Muskeln am Schwinden zu hindern. Einmal in der Woche besuchte er den Bordarzt, um die Funktion seiner Organe kontrollieren zu lassen, was jedes Mal in einer Reihe von Medikamenten resultierte, die er einnehmen musste, um ihrem Zerfall entgegen zu wirken. Dann waren da die Mahlzeiten. Jedes Mal musste er sich zwingen, die errechnete Menge an Nahrung zu sich zu nehmen, auch wenn er nicht den geringsten Appetit verspürte. Und den lieben langen Tag erinnerte ihn sein E-Butler daran, dass er an seiner Wasserflasche nuckelte, um der Dehydrierung entgegen zu wirken, die sein Körper längst nicht mehr von sich aus spürte. Der Gipfel von allem und unbestritten auf Platz eins der Liste von Ärgernissen bei jedermann an Bord waren jedoch die Besuche auf der Bordtoilette. Nicht nur, dass die Politik im Laufe der letzten dreieinhalb Jahrhunderte keinerlei Fortschritte gemacht hatte; sich im Weltraum zu entleeren, war mit einer bestürzenden Vielzahl von Sicherheitsgurten und Saugpumpen verbunden. Zumindest das Pinkeln war einigermaßen unkompliziert – wenn man ein Mann war, hieß das. Die Frauen an Bord hatten ausnahmslos ein gewisses Maß an zellularem Reprofiling über sich ergehen lassen, um die Benutzung von Saugvorrichtungen einfacher und weniger unfallträchtig zu gestalten. Es war der stärkste vorstellbare Charaktertest, dies während sexueller Begegnungen zu ignorieren.
    Ein halbes Lichtjahr von Dyson Alpha entfernt hielt die Conway an, auch wenn sie innerhalb ihres Wurmlochs blieb. Die StAsaph und die Langharne gesellten sich zu ihr und bezogen rechts und links der Conway Position. CST hatte das Problem der Kommunikation zwischen den Schiffen im Hyperraum dadurch gelöst, dass sie modulierte Pulse ihres Hysradars einsetzten. Angesichts der Schwierigkeit, innerhalb eines Wurmlochs Hyspulse zu erzeugen, war der Prozess noch ein wenig primitiv. Es war kein gerichtetes Signal, sondern konnte von jedem in Reichweite aufgefangen werden, und es konnte bei weitem nicht die Menge an Daten transportieren, die ein Mikrowellenstrahl beförderte; Stimmübertragungen waren jedoch relativ einfach zu bewerkstelligen.
    Wilson schwebte ins Brückenabteil und sicherte sich auf einer der Beschleunigungsliegen. Auf der anderen Seite der Liege hingen Schirme und Hologrammportale in ihren Gestellen. Wilson studierte die Displays und bat Anna um eine Ortung mit dem Hysradar. »Ein Viertel Lichtjahr Radius«, ordnete er an.
    »Aye, aye, Sir«, antwortete Anna von ihrer eigenen Liege. Sie war auf diesem Flug sein Erster Offizier und sich der Tatsache sehr wohl bewusst, dass alle von ihrer Beziehung wussten. Sie hielt sich strikt an die Vorschriften und Befehle, als wollte sie der übrigen Besatzung ständig beweisen, dass sie diese Position nicht allein durch ihr persönliches Verhältnis zu Kime inne hatte. Mehr als einer der Leute hatte Wilson privat gefragt, ob er sie nicht dazu bringen könne, weniger streng mit der Mannschaft umzuspringen. Von diesem Standpunkt aus konnte Wilson das Ende dieser Reise kaum abwarten – Freier Fall war nicht das, was die Raumfahrtromantiker behaupteten. Wilson hatte sich mehr als einen blauen Fleck in seiner Kabine zugezogen.
    Der Hysradar-Scan zeigte, dass der Raum ringsherum frei war. Keine Spur von irgendeinem Objekt unter Beschleunigung. Wilsons E-Butler öffnete einen verschlüsselten Kanal zu den beiden anderen Scoutschiffen.
    »Oscar, was habt ihr bei euch?«, fragte er.
    »Nichts in Sicht«, antwortete der Captain der StAsaph . »Ich

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