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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geladen hatten. Sie trugen sämtliche Teile, die zur Konstruktion eines planetaren Wurmloch-Detektors für die Navy Security Division erforderlich waren, der unmittelbar oberhalb Randtowns in den Dau’sings errichtet werden sollte. Die Ausrüstung umfasste außerdem drei Mikro-Fusionskraftwerke, welche die Detektoren mit Energie versorgen sollten.
    Es hatte eine große Diskussion an der Mautschranke am nördlichen Ende des Highways gegeben, als der Konvoi dort eingetroffen war, doch der verantwortliche Offizier der Navy hatte die einheimische Polizei herbeigerufen, welche die Anordnungen des Dienst habenden Straßenwächters außer Kraft gesetzt und den Konvoi durchgewunken hatte.
    Simon Rand war unverzüglich informiert worden und hatte sich aufgemacht, den Konvoi vor dem südlichen Ende des Highways aufzuhalten, begleitet von seinen Anhängern und mit jedem großen Fahrzeug ›bewaffnet‹, das sich in Randtown auftreiben ließ. Als sie auf dem Pass des MtZuelea angekommen waren, hielten sie an, machten die Fahrzeuge fahruntüchtig und warteten. Die Pattsituation dauerte inzwischen seit zwei Tagen an.
    Mark und Liz blickten sich suchend um und entdeckten die Conants und die Dunbavands, David und Lydia, die Besitzer des Weinbaubetriebs, in dem Liz arbeitete. Auch sie hatten ihre Kinder für den Nachmittag mitgebracht.
    »Ist überhaupt noch irgendjemand in Randtown geblieben?«, fragte Liz.
    Sie verbrachten zwei Stunden damit, sich mit den anderen zu unterhalten. Das Hauptthema war die Frage, welche Einbußen die Tourismusindustrie durch diese Aktionen erleiden würde. Die Busse, die die Gäste zu den Hotels hatten bringen sollen, warteten nicht länger hinter dem Konvoi, sondern waren inzwischen wieder umgekehrt. Die Reiseleitungen waren außer sich vor Empörung und redeten von Schadensersatzklagen. Thermoskannen mit warmen Getränken wurden herumgereicht. Immer wieder gingen Leute zu ihre Wagen zurück und holten wärmere Kleidung. Die gesamte Blockade nahm mehr und mehr den Charakter eines gigantischen Picknicks an statt einer politischen Aussage.
    Nach einigen Stunden ging Mark zu ihrem Pick-up, um die Kiste zu holen, in der sie ihr Mittagessen mitgebracht hatten. Er bemerkte die orangefarben leuchtende Kleidung von Simon Rand auf der anderen Fahrbahn, als dieser entschlossenen Schrittes zwischen den geparkten Fahrzeugen hindurch schritt, sein Gefolge wie stets dicht auf den Fersen. Mark näherte sich dem Ende der geparkten Fahrzeuge und reckte den Hals auf der Suche nach dem Pick-up, als er sie entdeckte.
    Er glaubte nicht, dass sie eine Touristin war – irgendetwas an ihr ließ ihn zweifeln, dass sie jemals mit einer Reisegesellschaft in der Herde unterwegs gewesen war, ein Funke von Unabhängigkeit oder Selbstvertrauen, für das er ein Gespür besaß. Genau die Sorte von Firstlifer-Mädchen, die nach Randtown kam, um sich der Partyszene anzuschließen und ihre Freizeit mit Extremsport überall in der Umgebung zu verbringen. Er hatte sie bisher noch nicht in der Stadt gesehen, weder als Kellnerin in einem der Lokale noch als Verkäuferin in einem Geschäft.
    Sie war atemberaubend. Was ihn nervös machte, denn diese Art von Schönheit ließ ihn jedes Mal überlegen, welche Frau er wohl nach Liz haben würde – beide wussten inzwischen, dass sie wohl nicht für immer zusammen sein würden. Was bedeutete, dass es in Ordnung war, sich darüber Gedanken zu machen – oder?
    Das Mädchen bemerkte sein Starren und grinste kokett. »Hi«, sagte sie. Es war eine rauchige, einladende Stimme, die perfekt zu ihrem langen jungen Gesicht mit seiner verführerischen flachen Nase passte. Ihre Haut war gebräunt und harmonierte wunderbar mit den hellbraunen Haaren, die sie lang und gelockt trug.
    »Hallo«, antwortete Mark mit gepresster Stimme, als sich seine Magenmuskeln verknoteten und seinen Unterleib anspannten, sodass er aussah wie noch wenige Jahre zuvor. »Suchen Sie jemanden?«
    »Eigentlich nicht, nein. Ich sehe mich nur ein wenig um, das ist alles.«
    »Ah, nun ja, äh, das eigentliche Geschehen spielt sich weiter vorne ab. Nicht, dass es viel zu sehen gäbe – abgesehen vom Fußballspiel der Kinder, heißt das.«
    »Aha.« Sie kam herbei und blieb direkt vor ihm stehen. Sie lächelte noch immer. Alle anderen ringsum waren der Kälte entsprechend angezogen, doch sie schien sich in ihrem weißen kurzärmeligen T-Shirt und dem Wildlederrock, der bis kurz oberhalb der Knie reichte, vollkommen wohl zu fühlen. Ein

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