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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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konnten. Sie gingen in die Phoenix Bar auf der Litton Street, die parallel zur Hauptstraße verlief. Wie jedes Gebäude in Randtown war die Phoenix Bar relativ neu, mit isolierten Wänden aus Kunststoff und einem Solardach. Im Innern hatten die Besitzer Steinmauern errichtet, um die Karbonträger zu verbergen, und massive Eschenbalken trugen eine falsche Holzdecke. Alles zusammen machte den langgestreckten Raum dunkel und gemütlich. Der Tresen nahm den größten Teil einer Längswand ein, und es gab verschiedene Sorten Bier sowie jede Sorte Wein, die in den Tälern hinter Randtown gezogen wurde, einschließlich einiger aus Vernons eigenem Anbau. Ein Kamin dominierte das gegenüberliegende Ende. Er war so groß, dass er zwei Schornsteine benötigte, und auf den Eisenrost passten gewaltige Holzscheite, die im Winter für Wärme und Behaglichkeit sorgten. Jetzt, im Sommer, stand ein Keramikgefäß auf dem Rost, gefüllt mit frischen Schnittblumen, davor mehrere Sofas. Mark und Liz nahmen zusammen mit Yuri und Olga Conant auf einem davon Platz. Normalerweise waren die Sofas um diese Zeit bereits belegt, doch die Blockade hatte die übliche Schar von Stammgästen in der Bar ausgedünnt.
    »Nicht nur hier«, sagte Yuri, während er es sich mit einem Glas Rotwein von Chapples, einem Weingut im Highmarsh Valley, gemütlich machte. »Die meisten Cafés in der Stadt leiden, und selbst die Geschäfte von Bab Kebabs Franchise sind zurückgegangen.«
    »Die Blockade hat genau an dem Tag angefangen, als der große An- und Abreisetag für die Touristen war«, sagte Liz. »Ein ganzer Schwung ist abgereist, und die nachfolgenden sind nicht angekommen. Die Hotels sind zu drei Vierteln leer.«
    »Und alle, die in der Stadt festsitzen, schreien Zeter und Mordio«, fügte Olga hinzu.
    »Es gibt schlimmere Gegenden, um dort festzusitzen«, stellte Yuri fest.
    »Simon hätte vereinbaren müssen, dass sie die Blockade passieren dürfen. Seine Prinzipien tun anderen Leuten allmählich weh.«
    »Es gibt einen Unterschied zwischen wehtun und sich ein wenig zurücknehmen müssen«, bemerkte Mark.
    »Nein, nicht in diesem Fall. Die meisten Touristen waren zum Ende ihres Urlaubs hier; sie müssen zurück zu ihrer Arbeit. Wie würdest du reagieren, wenn jemand dich daran hindert, Geld für deinen Lebensunterhalt zu verdienen?«
    »Es wird höchstens noch ein, zwei Tage dauern.«
    »Sicher, aber das ist schlimm genug.«
    »Wir hatten doch gar keine große Wahl. Man muss sich fragen, warum die Navy uns nicht wenigstens vorher Bescheid gesagt hat, dass sie hier eine Frühwarnstation errichten will.«
    »Es ist ein Notprojekt«, erwiderte Olga. »Sie wussten wahrscheinlich bis vor ein paar Tagen noch gar nichts darüber, bis plötzlich die Ausrüstung auf Elan eingetroffen ist.«
    »Okay, und warum hat dann der Erste Sprecher des Parlaments von Ryceel nichts gesagt?«
    »Weil er wusste, wie Rands Antwort lauten würde?«
    »Ganz genau! Es war eine Verschwörung. Sie wollten dieses Ding bei uns aufstellen, bevor wir überhaupt wussten, wie uns geschieht. Sie wollten vollendete Tatsachen schaffen.«
    Marks E-Butler meldete, dass Carys Panther anrief. Er blinzelte überrascht und befahl dem Programm, den Anruf durchzustellen. »Siehst du zufällig Alessandra Barron?«, fragte Carys.
    »Nett, dass du dich mal wieder meldest«, antwortete er. »Muss sechs Monate her sein.«
    »Sei kein Arsch, und schalte die Show ein. Ich rufe dich zurück, wenn sie vorbei ist.« Sie unterbrach die Verbindung.
    »Was denn?«, fragte Liz.
    »Ich bin nicht sicher.« Mark drehte sich um. »China!«, rief er dem Barmann zu. »Kannst du bitte für uns die Show von Alessandra Barron einschalten?« Normalerweise verzichtete Mark auf die Sendung. Die Barron kritisierte stets nur und brachte nie irgendetwas Konstruktives, und er hatte das Gefühl, von Snobs manipuliert zu werden, die sich auf Satire spezialisiert hatten.
    Der kleine, alte Mann hinter der Bar kam Marks Wunsch nach und legte die Show auf das große Portal an der Wand.
    »Ach du Scheiße …!«, flüsterte Mark. Es war sein eigenes Gesicht, das den gesamten Schirm ausfüllte, einen Meter groß. »… ein einfaches, grünes Leben im Einklang mit der Natur …«, sagte er soeben.
    »Sie war eine Reporterin!«, sagte Mark zu seiner Frau. »Ich hatte ja keine Ahnung … Sie hat es mir nicht gesagt!«
    »Wann war das?«, fragte Liz.
    »Heute Nachmittag! Sie kam zu mir, als ich das Mittagessen aus dem Wagen holen wollte.

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