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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fragte Barry.
    »Ist das dein Hund?« Simon zwinkerte den Kindern der Vernons zu. »Selbstverständlich darfst du das. Wir heißen jeden willkommen, der sich unserem Protest anschließt. Ich bin sicher, Panda wird ihren Spaß haben. Aber lass ihn nicht zu viele Polizisten in den Hosenboden beißen, ja? Sie tun nur ihre Arbeit, und wir haben keinen Streit mit ihnen.«
    »Sie«, verbesserte ihn Sandy indigniert und tätschelte Panda. »Panda ist ein Mädchen, wissen Sie?«
    »Oh, bitte entschuldige. Sie ist ein sehr hübsch aussehendes Hundemädchen, wenn ich das sagen darf.«
    »Danke. Panda sagt, Sie wären auch ganz nett.«
    »Wir gehen dann mal rüber«, sagte Mark und zog seinen Reißverschluss nach oben. Allmählich wünschte er sich, er hätte seine Handschuhe mitgebracht.
    »Bleiben Sie nur so lange, wie Sie sich wohl in Ihrer Haut fühlen«, sagte Simon. »Was zählt, ist, dass Sie überhaupt hergekommen sind. Wir messen Engagement nicht nach den Stunden, die jemand in unsere Sache steckt.«
    »Ich nehme an, Sie schlafen in einem der Busse?«, erkundigte sich Liz.
    »Ja. Wir wollen der Navy nicht die Chance geben, unsere Blockade zu durchbrechen; also bleiben meine engsten Freunde und ich selbst des Nachts hier und halten Wache. Ich kann nicht weg von hier, Liz. Dies ist mein Heim, heute und für alle Ewigkeit. Meine Wurzeln sind hier. Meine Seele ist im Frieden mit dem, was wir erreicht haben. Sie werden sicher verstehen, dass ich auf dieser Straße stehen und verhindern muss, dass das Leben, das so viele hier für sich ausgewählt haben, Schaden nimmt.«
    »Ich verstehe.«
    Er atmete tief durch, und ein ernster Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. »Ich hatte den Geruch der Bergluft ganz vergessen. Ihre Rauheit und Sauberkeit ist erfrischend. Hier oben können wir alle unser Engagement gegenüber uns selbst neu festigen. Diese Straße, die ich gebaut habe, ist mehr als eine einfache Straße. Von dieser Stelle aus kann man eine ganze Reihe verschiedener Wahlen in Bezug auf die persönliche Zukunft treffen.«
    »Ich denke, wir fahren nach unserer Schicht einfach nach Hause, danke sehr«, entgegnete Liz.
    Simon neigte den Kopf und lächelte vornehm wie ein Mystiker, der soeben von einer handfesten Realität getroffen worden war.
    »Das war unhöflich«, bemerkte Mark, als sie zur Spitze der Blockade weiter gingen. Simon und sein persönliches Gefolge hatten sich zurückgezogen, um irgendwelche unerfindlichen Dinge zu erledigen.
    »Selbstherrliche, alte Knacker wie dieser müssen hin und wieder mal den Wind im Gesicht spüren.« Liz verschränkte die Hände, wie es Buddhisten taten, und verdrehte die Augen. »Es bringt sie wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.«
    Mark legte ihr den Arm um die Schulter und drückte sie liebevoll an sich. »Erzähl das mal dem Mob, der sich nachts auf der Straße herumtreibt und dich lynchen will.«
    Jenseits der großen Fahrzeuge an der Spitze der Blockade war die Straße auf mehrere hundert Meter leer. Dutzende von Bewohnern Randtowns liefen auf dem enzymgebundenen Beton durcheinander. Erwachsene standen in kleinen Gruppen beisammen und unterhielten sich, während sie mit den Füßen gegen die Kälte stapften, die von den höheren, ganzjährig mit Schnee bedeckten Gipfeln im Osten herab kam. Kinder hatten ihre eigenen Grüppchen gebildet und spielten ausgelassen Nachlaufen oder andere Spiele. Über ihnen summten Buzzbots durch die Luft – der letzte Schrei, kleine untertassenförmige Flugapparate mit gegenläufig rotierenden Propellern im Zentrum, die mit Hilfe von V-Gloves kontrolliert wurden. Es sah schon eigenartig aus: Ein Kind stand vollkommen regungslos da und wackelte nur mit den Fingern, als spiele es auf einem unsichtbaren Piano, während jede Fingerbewegung die kleine fliegende Untertasse hoch oben in der Luft Kunstflugfiguren vollführen ließ. Hin und wieder ging eine der Maschinen zu einem Scheinangriff auf die gelangweilten Polizisten auf der anderen Seite der freien Fläche über, bis der scharfe, tadelnde Ruf eines Elternteils die Rückkehr erzwang.
    Jenseits des Polizeikordons auf der nach Süden führenden Fahrspur stand ein langer Konvoi aus sechsundzwanzigrädrigen Saab Vitan Trucks. Zum einen wurden sie ausnahmslos durch Dieselmotoren angetrieben, was in krassem Widerspruch zu den Benutzungsregeln für den Highway stand, die lediglich elektrisch angetriebene Fahrzeuge zuließen. Doch das war nahezu irrelevant verglichen mit der Fracht, die sie

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