Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
Distrikt machte sich Sorgen über die Auswirkungen von Barrons Propaganda auf ihre wirtschaftliche Lage. Bisher hatte es keine Konsequenzen gegeben. Nach einem fünftägigen Streik waren die Trucks der Navy schließlich umgekehrt und die Touristenbusse zurückgekommen. Andererseits waren die Buchungen für den Sommer bereits Monate zuvor getätigt worden, und es war zu spät, um sie jetzt noch zu stornieren. Der wahre Test würde in der nächsten Saison erfolgen. Eine überraschende Zahl von Touristen hatte den Einwohnern zu ihrer unnachgiebigen Haltung gratuliert – das Interview mit Mark wurde höflicherweise nie erwähnt. Bis es so weit war, blieb den Bewohnern nichts anderes übrig, als zu beobachten, wie sich ihre Exporte an einheimischem Wein und organischer Nahrung entwickelten.
»Niemand auf Elan wird einen Boykott organisieren, Herrgott noch mal!«, sagte Liz. »Außerdem verkaufen wir die Hälfte unseres Weins direkt hier im Distrikt, und die Leute, die anständige organische Nahrung kaufen, unterstützen uns und unsere Haltung.«
Mark nickte finster und schenkte sich ein weiteres Glas Wein nach. »Vielleicht bin ich ja noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen«, sagte er.
David beugte sich vor und stieß mit Mark an. »Darauf trinke ich. Komm schon, die Zukunft sieht gut aus. Liz ist fast fertig mit dem Entschlüsseln der Kinavine-Rhizom-Sequenz; sobald wir fertig sind und die Pflanze ihren eigenen Stickstoff erzeugt, können wir sie überall im Tal zum Anbau verkaufen. Es wird nicht ein einziges Weingut auf Ryceel geben, das gegen diesen Wein bestehen kann, wenn er erst so weit ist.«
»Das wird noch eine Weile dauern«, sagte Liz.
Mark legte den Arm um sie. »Du wirst es schaffen«, sagte er leise.
Sie lächelte ihn an.
»Was in Gottes Namen ist denn das?«, fragte Lydia unvermittelt. Sie schirmte ihre Augen mit einer Hand ab und deutete mit der anderen auf Randtown.
Der Blackwater Crag beherrschte den Hintergrund der Stadt. Im Westen gab es einen kleinen Einschnitt an der Stelle, wo der Highway über den Pass und in die Dau’sings führte. Dahinter erhoben sich weitere schroffe Gipfel und bewachten die Küste von Trine’ba. Einer der höchsten Gipfel im Westen war der Goi’al, der südlichste einer Bergkette namens Regents, wo der Wintersporttourismus der Region sein Zentrum hatte, auch wenn jetzt, mitten im Hochsommer, das Eis und der Schnee verschwunden waren und die kleinen Snowbikes für ein paar Monate Ruhe hatten.
Dunkle Punkte umkreisten die Seite des Goi’al. Wenn sie auf diese Entfernung mit bloßem Auge sichtbar waren, mussten sie riesig sein.
»Ich werd’ verrückt«, murmelte David. Er ging unter Deck und holte ein Fernglas aus dem Spind. Elektromuskel-Pulleys holten die Segel ein, sodass die Geschwindigkeit abnahm und der Katamaran stabiler im Wasser lag. »Helikopter«, sagte er. »Verdammt, die sind vielleicht riesig! So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen; sie haben Doppelrotoren. Scheinen Frachthubschrauber zu sein. Ich kann wenigstens fünfzehn sehen; vielleicht sind es auch mehr.«
Er gab das Fernglas weiter. Liz nahm es und hielt es an die Augen. Mark war es gleich; er ließ sich in die halbrunde Couch des Mitteldecks sinken. »Wahrscheinlich die Detektorstation«, sagte er grimmig. »Nach allem, was wir getan und gesagt haben, sind sie trotzdem hergekommen und bauen sie hinter unserem Rücken auf, diese Bastarde.«
Liz reichte das Fernglas an Lydia weiter. »Wir wussten alle, dass es so kommen würde, Mark. Eine so große Sache lässt sich nicht durch eine kleine Gruppe von Leuten verhindern, die sich auf der Straße verschanzt.«
»Ich dachte immer, wir leben in einer Demokratie?«
»Das tun wir. Wir haben unser demokratisches Recht zu protestieren ausgeübt, und sie haben uns ignoriert. Letztendlich ist die Navy eine Regierungsbehörde – was hast du denn anderes erwartet?«
»Ich weiß nicht. Vielleicht ein wenig Sensibilität, aber das war wohl zu viel verlangt.«
Liz ging zu ihm und setzte sich neben ihn. »Es tut mir wirklich Leid, Baby. Ich möchte sie genauso wenig hier wie du. Aber wir werden die Zähne zusammenbeißen und einstweilen damit leben müssen. Es sind merkwürdige Zeiten, in denen wir leben, und wir müssen das berücksichtigen. Wenn diese Prime-Krise vorbei ist und die Kriegstreiber und -profiteure damit fertig sind, allen eine Heidenangst einzujagen, wird die Station auch wieder verschwinden. Wir werden verdammt noch Mal
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