Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
Gewebe Luft inhalierte und sich ringsum auswölbte. Sie rollten sich auf den Rücken und begannen, stetig mit den Flossen zu schlagen.
Sandy schnorchelte noch zusammen mit Elle, einem der Kinder der Dunbavands, um die Jacht herum. Lydia und ihre beiden Jungen Will und Ed waren bereits zurück auf dem Katamaran und wuschen ihre Tauchausrüstung mit Süßwasser sauber. David und Liz hatten auf dem Mitteldeck mit den Vorbereitungen für das Mittagessen angefangen.
Panda bellte erfreut, als Barry zu der kleinen Plattform im Heck der Jacht geschwommen kam.
»Bleib!«, befahl Liz. Der Hund blickte sie an, als könnte sie jeden Augenblick wieder ins Wasser springen und davonschwimmen.
Barry kletterte auf die Plattform und zog seine Schwimmflossen aus. »Hast du mich vermisst?«, fragte er den Hund. »Hast du mich vermisst?«
Der Hund bellte noch immer aufgeregt und wedelte wild mit dem Schwanz. Barry kletterte die kleine Chromleiter auf das Hauptdeck hinauf und tätschelte das Tier. Er wollte nach einem der gekochten Eier auf dem Salat greifen, den Liz vorbereitet hatte. »Zuerst machst du dich sauber und trocknest dich ab!«, warnte ihn seine Mutter.
Mark half Sandy auf die Plattform. Sie zog ihre Maske aus und lächelte ihren Vater glückselig an. »Ich hab einen Grog gesehen da unten, Daddy. Er war mächtig groß.« Sie breitete die Arme aus, so weit sie konnte, um ihm zu zeigen, wie groß die Kreatur gewesen war.
»Das ist sehr schön, Liebling«, sagte er, während er seine Taucherflossen auszog. »Hast du deinen Sunblocker aufgetragen, bevor du ins Wasser gegangen bist?«
»Hmmm.« Sie nickte heftig.
Obwohl Sandys Haut sehr viel dunkler war als seine eigene schielte Mark misstrauisch auf ihre Arme und ihren Hals. Sie sahen leicht gerötet aus. »Nun, wir tragen trotzdem Aftersun auf, ja?«
Glücklich über die ihr zuteil gewordene Aufmerksamkeit nickte Sandy.
»Du hättest ihn nicht so lange mit nach draußen nehmen sollen«, schimpfte Liz, als Mark sich setzte und sich daran machte, Sandy die Salbe aufzutragen. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Und seht nur, wie weit ihr vom Boot weg gewesen seid!«
»Aber Mum, das Wasser war heute unheimlich klar dort unten«, protestierte Barry. »Man konnte kilometerweit sehen! Es war noch nie so gut wie heute!«
Mark bedachte seine Frau mit einem hilflosen Blick. Wie konnte man einem Kind so viel Freude verwehren? Sie starrte ihren Mann und ihren Sohn verärgert an und widmete sich wieder dem Salat.
Der Katamaran gehörte David und Lydia, die ihn während der Sommermonate benutzten, um die kleinen Buchten und Inseln entlang der Küste von Trine’ba zu erkunden. Im Winter lag er im Hafen von Randtown aufgebockt, und David verbrachte ganze Wochenenden damit, den Rumpf zu streichen, die Takelage zu reparieren und alles für die nächste Saison vorzubereiten. Mark liebte die Jacht und hatte ernsthaft angefangen darüber nachzudenken, ob er nicht ebenfalls ein Schiff kaufen sollte. Nicht, dass sie sich schon eines hätten leisten können, noch nicht. Trotzdem, ein Boot gehörte irgendwie zum Leben in Randtown dazu, genauso wie ein großer Geländewagen und ein Hund.
Als endlich alle abgeduscht, abgetrocknet und umgezogen waren und sich zum Essen hingesetzt hatten, entfaltete die Elektromuskel-Takelage des Katamarans die Segel, und das Schiff setzte sich in Richtung eines der winzigen konischen Atolle in Bewegung, die aus dem tiefsten Teil des Sees aufragten. Sie hatten den Kindern versprochen, am Nachmittag eines zu besuchen und nachzusehen, ob die Ballonblumen sich bereits aufplusterten. Es war beinahe Zeit für das jährliche Ereignis, das Randtown mit Paraden und einem gewaltigen Barbecue am Ufer feierte.
»Die Winzergenossenschaft meint, sie hätte keinen Rückgang bei den Bestellungen bemerkt«, sagte David, nachdem die Kinder zum Bug gegangen waren, wo sie ihre Lillinberrys mit Eiskrem aßen. »Ich war gestern Abend beim Meeting. Du hättest mitkommen sollen, Mark.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich willkommen gewesen wäre.«
»Sei doch nicht so paranoid«, sagte Liz. »Du hast nicht mal deine fünfzehn Minuten Ruhm bekommen – du warst eine einminütige Schlagzeile an diesem Abend und weiter nichts. Die Medien haben dich längst vergessen; sie interessieren sich nur noch für den Mord an Senator Burnelli.«
»Diese Barron benutzt immer noch die Phrase«, sagte Mark. »Nach ihrer Show sind wir in Randtown allesamt gegen den Rest der Menschheit.« Jeder im
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