Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
Tür erreichte. »Warten Sie draußen«, befahl er seinen Leuten und schloss hinter sich die Tür.
»Admiral«, sagte Paula. Sie schloss die Datei in ihrer virtuellen Sicht mit den Namen von jedermann, den sie über das Eintreffen einer Zielperson in Seattle informiert hatte, zusammen mit dem zeitlichen Rahmen.
Columbia lächelte sie humorlos an und nahm auf dem Besuchersessel Platz. »Commander.«
»Was kann ich für Sie tun?«
»Normalerweise würde ich jetzt sagen, dass Sie mir den Mist erklären sollen, den Sie wieder mal gebaut haben. Aber offen gestanden denke ich, wir sind darüber hinaus. Sie nicht?«
»Los Angeles war Pech, obwohl wir herausgefunden haben, dass …«
»Interessiert mich nicht. Es war von Anfang an eine stümperhafte Operation. Und das ist typisch für die Art und Weise, wie Sie die Dinge leiten. Irgendeine Zielperson erscheint aus dem Nichts, und ohne Planung oder vorherige Informationen setzen sie ein viel zu kleines, viel zu schlecht ausgerüstetes Team in Bewegung. Nicht nur das, sondern wenn die Dinge erwartungsgemäß schief gehen, ziehen sie das halbe LAPD gerade rechtzeitig in die Operation hinein, damit alle sehen können, wie uns die Scheiße ins Gesicht fliegt. Wir sind eine beschissene Lachnummer, Commander! Und ich werde das nicht länger tolerieren!«
Paula sah, wie viel Wut hinter Columbias kontrolliertem Gesicht schwelte, und sie erkannte, dass sie ihn einweihen musste. »Es tut mir Leid wegen der negativen Publicity, aber ich versichere Ihnen, dass die Operation mit beträchtlicher Weitsicht geplant wurde. Ich habe aus einem bestimmten Grund ein zu kleines Team benutzt.«
»Und der wäre?«
»Ich glaube, dass wir eine undichte Stelle im Geheimdienst der Navy haben. Ich untersuche diese Angelegenheit bereits seit geraumer Weile in dem Bemühen, den Maulwurf zu identifizieren.«
Rafael Columbias Gesicht wurde eine Spur dunkler. »Eine undichte Stelle?«, fragte er mit falscher Ruhe.
»Es muss eine geben.«
»Und Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, mich oder Lieutenant Hogan diesbezüglich zu informieren?«
»Ich wollte zuerst konkrete Resultate abwarten.«
»Also haben Sie bisher keinen Verdächtigen, korrekt?«
»Nein, Sir. Noch nicht.«
»Abgesehen von Ihren Mutmaßungen – gibt es auch nur einen einzigen Beweis, der diese Anschuldigungen gegen Ihre Kollegen stützen würde?«
»Ich glaube, dass Venice Coast …«
»Ah! Die andere sehr öffentliche Lachnummer, die wir Ihnen zu verdanken haben.«
»Wie ich bereits gesagt habe«, fuhr Paula mit Nachdruck fort, »Venice Coast wurde verraten. Der unbekannte Angreifer muss seine Informationen von einer Quelle innerhalb der Navy erhalten haben.«
»Und dieser unbekannte Angreifer, der mit den modernsten Waffen und Geräten aufgerüstet war, die das Commonwealth herzustellen imstande ist, arbeitet für Johanssons Starflyer, nehme ich an, ja?«
»Es wäre eine Möglichkeit.«
»Eine Möglichkeit, die Sie unseren politischen Verbündeten sehr laut ins Gesicht geschrien haben.«
»Irgendjemand hat meine Ermittlungen seit Jahrzehnten behindert und verraten. Ich musste anfangen, meine Ermittlungsbasis auszudehnen.« Fast hätte Paula ihm verraten, was Thompson Burnelli ihr erzählt hatte.
Rafael Columbia nahm einen kleinen Paperscreen aus der Tasche. Er hielt ihn hoch, und das Gerät entrollte sich. »Erkennen Sie den?«
Paula starrte auf das Bild. »Das ist der Angreifer von Venice Coast«, sagte er. Das Bild war aus einem ungünstigen Winkel in Überkopfhöhe aufgenommen, und der Mann auf dem Bild trug Sportkleidung, doch sie würde dieses Gesicht niemals verwechseln.
»Ich bin wirklich froh, dass wir wenigstens einmal einer Meinung sind. Dieses Bild habe ich von der Senate Security. Es wurde von einer Kamera auf dem Clinton Estate aufgenommen. Das ist der Mann, der aus Thompson Burnellis Squash Court kam, nachdem der Senator ermordet wurde.«
»Er würde niemals …!«, flüsterte Paula entsetzt. Ich kann das nicht glauben. Sheldon ermordet seine politischen Gegner? So operieren die Solaren Dynastien nicht, auch nicht die Großen Familien. Irgendetwas stimmt nicht an dieser Geschichte. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht …
»Wer würde niemals?«, fragte Columbia.
»Der Mörder. Warum sollte man ihn benutzen, um den Senator zu ermorden?«
»Was weiß denn ich, verdammt! Aber laut Ihren Worten läuft er herum und begeht seine Verbrechen aufgrund von Informationen, die er aus den Reihen der
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