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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sonst nur sehr wenig herausgefunden hatten. Sie sandten keine Radio- oder Mikrowellen aus, zumindest nichts, was stark genug gewesen wäre, um es auf diese Entfernung hin zu entdecken. Damit blieb lediglich Johanssons kurze Beschreibung, auf die Ozzie zurückgreifen konnte. Gigantische Stücke aus einer Art Koralle, auf denen es Vegetation gab. Er fragte sich, ob die Silfen sie als Städte benutzten oder Nester, falls sie überhaupt sesshaft waren. Vielleicht bestand ihr einziger Zweck darin, das Gas innerhalb des Halos frisch und atembar zu halten, wie es Wälder und Ozeane auf Planeten taten.
    Was die Messungen des Halos selbst anging, so hatten sie herausgefunden, dass es ein Ring von ungefähr zwei Millionen Kilometern Durchmesser war, der in einer Entfernung von einhundertfünfzig Millionen Kilometern um die Sonne kreiste. Wie das Gas zusammengehalten wurde, wussten sie nicht, doch es musste sich um eine Art Kraftfeld handeln. Die Vorstellung eines transparenten Rings von dieser Größe war ehrfurchtgebietend und führte zu einer ganzen Serie von Fragen, was die Konstruktion und Aufrechterhaltung anging. Zum Einen wusste Ozzie nicht, woher die Energie stammte, um ein derartiges Kraftfeld zu versorgen, auch wenn er ziemlich sicher war, dass die Erbauer die Sonne angezapft haben mussten. Es gab sonst nichts, das die notwendige Energie hätte bereitstellen können. Warum jedoch irgendjemand ein Artefakt von derartigen Dimensionen erschaffen sollte, ging über seine Vorstellungskraft hinaus, nicht zuletzt deswegen, weil er viel unpraktischer war als beispielsweise eine Dyson-Kugel oder ein Niven-Ring. Doch wenn man die Fähigkeit dazu besaß, dann brauchte man es wahrscheinlich nicht. Und falls es sich hier tatsächlich um das Heimatsystem der Silfen handelte, dann war das womöglich genau die richtige Frage: Warum nicht? Es war ihm eigentlich egal, er war nur froh, dass es irgendjemand getan und dass er es gesehen hatte.
    »Ozzie, Tochee, seht nur!« Orion rannte vor ihnen her durch das Gras. Hier gab es keine Klippe mehr; der Untergrund verlief fast auf Meereshöhe. Vor ihnen erstreckte sich ein weiter geschwungener Sandstrand. Der Knabe rannte auf den Sand hinaus. Im hinteren Bereich stand ein abgestorbener Farnwedel auf einer Düne wie eine braune Fahne. Ozzie hatte ihn dort hineingesteckt, als sie zwei Tage zuvor zu ihrer Wanderung über die neue Welt aufgebrochen waren.
    Die Freude des Knaben schwand, als er den Wedel aus dem Sand zog. »Wir sind auf einer Insel.«
    »Hast wohl recht, Kumpel«, sagte Ozzie.
    »Aber …« Ozzie wandte sich um und betrachtete den kleinen Berg im Zentrum der Insel. »Wie kommen wir von hier weg?«
    »Ich kann bis zu einer anderen Insel schwimmen«, sagte Tochee. »Wenn ihr mit mir kommen wollt, müssen wir ein Boot bauen.«
    Orion bedachte das Meer mit einem misstrauischen Blick. »Können wir niemanden zu Hilfe rufen?«
    »Niemand hört zu«, antwortete Ozzie und hob sein tragbares Array in die Höhe. Das Gerät hatte, seit es wieder funktionierte, ein Standard-Erstkontaktsignal ausgestrahlt, zusammen mit einem SOS, wie es im Commonwealth üblich war, doch bisher war das gesamte elektromagnetische Spektrum tot geblieben.
    »Wenn das die Welt ist, wo die Silfen leben, wo sind sie dann?«, fragte der Knabe.
    »Auf dem Festland irgendwo, schätze ich«, sagte Ozzie. Er starrte aufs Meer hinaus. Drei Inseln waren sichtbar, wenn er eine Retinaimplantate auf volle Vergrößerung stellte, auch wenn er nicht sagen konnte, wie weit sie entfernt waren. Falls sie genauso groß waren wie diese hier, dann lagen sie wahrscheinlich fünfzig Meilen auseinander. Was angesichts der Tatsache, dass er beinahe auf Meereshöhe stand, auf jeder erdgroßen Welt bedeutete, dass sie weit unter dem Horizont lagen und unsichtbar waren. Er fragte sich, ob diese Welt die gleiche Größe besaß wie Silvergalde.
    »Und wo ist das Festland?«, fragte Orion griesgrämig.
    »Ich weiß es nicht. Hinter der Wolkenbank, die wir auf der anderen Seite der Insel gesehen haben vielleicht.«
    »Aber du weißt es nicht.«
    »Nein, ich weiß es nicht«, schnappte Ozzie. »Ich kenne diese Welt genauso wenig wie du, okay?«
    »Bitte entschuldige, Ozzie«, sagte Orion reumütig. »Es is nur … du weißt sonst immer alles, verstehst du?«
    »Ja, sicher. Aber diesmal weiß ich es nicht; also bleibt uns nichts anderes übrig, als es herauszufinden.« Er befahl seinem E-Butler, die Dateien über den Bau von Booten aus dem

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