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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Nigel.
    »Endlich mal eine anständige Abwechslung von den ewigen Finanzberichten«, lautete die aus dem Herzen kommende Antwort des schroffen Australiers.
    Eine weitere Salve von Projektilen materialisierte aus vier Wurmlöchern. Sie wurden sogleich von Sperrfeuer empfangen.
    »Gott sei Dank haben wir nicht untätig herumgesessen«, sagte Hutchinson, während radioaktive Trümmerteile glühend durch die Atmosphäre dem Boden entgegen jagten. »Wir können gegen die Bastarde zurückschlagen.«
    Die Daten von den übrigen angegriffenen Welten des Commonwealth waren bedrückend. Mit Ausnahme der Städte, die durch Kraftfelder und Aerobots geschützt wurden, war das Commonwealth erbärmlich unvorbereitet.
    »Wir können vielleicht ein paar Raketen ausschalten«, sagte Nigel, »aber wenn es so weitergeht, werden wir verlieren. Sie haben tausendmal mehr Ressourcen als wir.«
    »Und wie lauten die guten Neuigkeiten?«, entgegnete Hutchinson sarkastisch.
    Beide verstummten, um den Kampf der Second Chance im Orbit über Anshun zu verfolgen.
    »Los, Tu Lee, mach sie fertig!«, flüsterte Nigel angespannt. Er versuchte die Angst um seine junge Nachfahrin zu unterdrücken – emotionale Ablenkung konnte er sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt einfach nicht leisten.
    Hunderte weiterer Projektile jagten der Oberfläche von Wessex entgegen. Hutchinson verfügte nicht über genügend Aerobots, um die abgelegeneren Gegenden zu schützen. Die Städte, die verstreut auf den kontinentweiten Farmlandschaften lagen, wurden vom Erdboden gefegt, als die Raketen der Primes ungestört detonierten. »Diese verdammten Mistkerle!«, grollte Hutchinson. »Was für eine Bedrohung waren diese Leute für die Primes?«
    »Kannst du ein Muster hinter diesen Angriffen erkennen?«, fragte Nigel die SI. »Gibt es eine Strategie? Oder versuchen sie einfach nur, uns mit schierer Übermacht auszulöschen?«
    »Die angegriffenen Planeten lassen eine doppelte Strategie vermuten«, antwortete die SI. »Die dreiundzwanzig äußeren Welten sind ein starker Brückenkopf für den weiteren Vorstoß in das Commonwealth. Die Eroberung von Wessex mit seinen Gateways zu Planeten des Phase-Zwo-Raums würde ihnen erlauben, ein gewaltiges Territorium zu besetzen und damit den Commonwealth als geschlossene Einheit praktisch zu eliminieren, insbesondere, wenn es ihnen gelingt, auch die Erde zu erobern.«
    »Sie werden die Narrabri Station niemals in die Hände bekommen«, entgegnete Nigel rau. »Ich werde schon dafür Sorge tragen, verlass dich darauf.«
    »Sie können nicht wissen, wie wir reagieren«, sagte die SI. »Es ist für sie genauso ein Vorstoß ins Unbekannte wie für uns. Das Ziel der Eroberung von Wessex ist logisch. Sie können es sich leisten, den Feldzug zu verlieren, doch wenn es ihnen gelingt, die Gateways von Narrabri unter ihre Kontrolle zu bringen, haben sie eine Hintertür zu sechzig entwickelten Welten.«
    »Aber wozu, verdammt? Was wollen sie von uns?«
    »Nach den Zielen ihrer Projektile zu urteilen, würden wir vermuten, dass sie versuchen, so viel menschliche Infrastruktur in ihren Besitz zu bringen, wie es praktikabel ist. Sie vernichten ohne Zögern die dünner besiedelten Gegenden, wenn sie dafür die Zentren in ihren Besitz bringen können. Selbst wenn wir sie auf der Stelle zurückschlagen würden, müssten wir anschließend den größten Teil der überlebenden Bevölkerung evakuieren. Die Umgebungen der großen Städte sind radioaktive Glutöfen, die Ernten sind ruiniert, das Klima ist aus dem Gleichgewicht. Möglicherweise werden die Welten ohne ausgedehnte Sanierungsmaßnahmen völlig unbewohnbar.«
    »Herrgott im Himmel!«, grunzte Nigel. »Was du da sagst ist Genozid!«
    »Möglicherweise, ja.«
    »Verdammte Scheiße!«, rief Hutchinson dazwischen. »Sie haben sie in der Zange!«
    Nigel beobachtete mit Radar und optischen Sensoren, wie die Second Chance tapfer versuchte, aus dem Orbit zu beschleunigen und die sie umringenden Wurmlöcher der Primes abzuschütteln. Dann wurden die hellen Plasmaschweife des Raumschiffs überstrahlt von einem nuklearen Inferno von Elementarteilchen, die einen Ball von fünfhundert Kilometern Durchmesser bildeten.
    »Diese Mistkerle!«, bellte Nigel. Tu Lee, du hast phantastische Arbeit geleistet. Ich bin so stolz auf dich. Und wir werden uns wiedersehen.
    »Gottverdammt!«, sagte Hutchinson. »Es tut mir so Leid, Nigel.«
    »Wir können nicht einfach herumsitzen und uns von ihnen verprügeln lassen«, sagte

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