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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kurzen Pause zwischendrin, während sie unablässig in dicken Schichten von Kleidung die Leitern hinauf kletterten und die Früchte mit einem schweren Knochen von den Zweigen schlugen. Die Früchte faszinierten Ozzie. Sie überzeugten ihn, dass es sich bei den Kristallbäumen um genetisch manipulierte Pflanzen handeln musste – oder was für eine Wissenschaft die Silfen auch immer verwandten.
    Mehrere Mitglieder des Erntetrupps streiften die verräterischen Felsschluchten entlang, die den Wald durchzogen und wo ausgefranste Flecken von dünnen blau-grauen Flechten die steilen Hänge bedeckten, die Jahrzehnte benötigten, um diese Größe zu erreichen. Sie zogen die Flechten von den Steinen wie Vandalen auf einem Raubzug. Pilze waren eine weitere willkommene Beute. Sie wurden von den Tetrajacks aufgespürt, die in den schmalen eisigen Spalten am Boden danach schnüffelten, wo die Menschen sie anschließend mit Schaufeln und Hacken ausgruben. Sie brachten stets genügend Vorräte mit zurück, um die Bewohner der Eiszitadelle für weitere zwei Wochen am Leben zu erhalten.
    Die Ernte und das sich anschließende Kochen und Verarbeiten der Früchte und Pilze war eine gemeinsame Anstrengung aller. Jeder trug seinen Teil dazu bei, die Zitadelle am Laufen zu halten. Sara erzählte Ozzie, das sich die Bewohner die meiste Zeit über sehr zivilisiert verhielten. Sie konnte sich nur an eine einzige unangenehme Begebenheit erinnern, als das Icewhale-Fleisch ausgegangen war, nachdem die Silfen über ein Jahr lang nicht mehr zur Jagd gekommen waren.
    Das Team in der Werkstatt baute die zweite Kufe noch vor Mittag wieder ein. Ozzie und George Parkin traten zurück und beobachteten, wie die Befestigungsbolzen eingehämmert wurden.
    »Zwei Tage«, sagte George fröhlich; er hatte einen schweren englischen Akzent, den Ozzie nicht regional zuordnen konnte. »Der Leim wird anziehen, und dann können wir mit dem alten Mädchen wieder nach draußen.« Er steckte sich die Knochenpfeife in den Mund und zündete die getrockneten, in schmale Streifen geschnittenen Flechten an. Der Rauch roch faulig.
    »Wie viele große Schlitten haben wir?«, fragte Ozzie, während er den Rauch von seiner Nase wedelte.
    »Fünf. Nach der nächsten Jagd baue ich einen sechsten, wenn wir einen anständigen Vorrat neuer Knochen auf Lager haben. Ich habe ein paar Verbesserungsideen, und diese alten Dinger hier wurden so oft auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt, dass sie allmählich ihre Spannkraft verlieren.«
    »Fünf große Schlitten … und wie viele kleine? Sieben?«
    »Neun, wenn du die Singletons mitzählst.«
    »Das reicht nicht, um jeden aufzunehmen, richtig?«
    »Nein. Die fünf großen Schlitten tragen jeweils fünf von uns, wenn wir den Silfen hinterher jagen; wir könnten eine Menge mehr mitnehmen, aber wir müssen auch unsere Zelte einpacken. Die Nächte da draußen sind einfach teuflisch, und wir brauchen unsere dreischichtigen Pelzzelte dringend. Und wir müssen genügend Platz an Bord der Schlitten lassen, um die Icewhales mit nach Hause zu bringen. Es sind gewaltige Kreaturen, du wirst schon sehen.«
    »Aber es gibt genügend Knochen in der Zitadelle, um noch weitere Schlitten zu bauen.«
    George bedachte ihn mit einem merkwürdigen Blick und nahm einen tiefen Zug von seiner Pfeife. »Nicht genügend, nein, das nicht.«
    »Stühle, Liegen, Rahmen … Es gibt Tonnen von Knochen«, sagte Ozzie.
    »Aber sie sind alle in Gebrauch.« George klang ziemlich indigniert.
    »Vielleicht könnte man sie besser für irgendetwas anderes gebrauchen.«
    »Worauf willst du hinaus, Junge?«
    Ozzie wischte sich mit dem Rücken seines Handschuhs über die Nase. Wie stets hier oben in der Werkstatt war sie kalt und lief ununterbrochen. »Ich rede davon, uns alle von hier wegzubringen. Alle auf einmal.«
    »Ich werd verrückt, Junge. Wie stellst du dir das vor?«
    »Die Leute kommen von hier weg, indem sie den jagenden Silfen folgen, richtig? Aber sie sind zu Fuß oder manchmal auf Skiern. Sie müssen schnell sein, um mitzuhalten.«
    »Jepp.«
    »Also folgen wir den Silfen auf Schlitten. Laden jeden ein, Menschen und Aliens, nehmen sämtliche Tiere, die Tetrajacks und das Lontrus und die Ybnan und benutzen sie abwechselnd, um uns ziehen zu lassen; sobald eines erschöpft ist, schneiden wir es los und lassen es zurück, wenn es sein muss. Auf diese Weise können wir mit den Silfen mithalten, richtig, Mann? Wir können es schaffen!«
    George nahm die Pfeife aus

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