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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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was in meiner Macht steht, um meinen Freunden in der Zitadelle dabei zu helfen, die schlechten Zeiten zu überstehen.«
    »Hältst du jedem hier diese Rede?«
    »Nur denen, die sie nötig haben. Aber ich sehe, dass du sie nicht brauchst; du bist sicher viel zu weise dazu. Also lass es mich so sagen: Was, wenn wir alle von hier weggehen, wie du es vorgeschlagen hast, und trotzdem nicht mit den Silfen mithalten können? Was, wenn der Pfad uns nicht durchlässt? Wir würden alle irgendwo dort draußen im Wald feststecken, viel zu weit weg, um es bis hierher zurück zu schaffen, und wir würden richtig ernst in der Klemme stecken. Ganz abgesehen davon, dass du nicht jeden überreden könntest mitzukommen. Da sind andere wie ich, und dann die Korrok-hi – sie gehen ganz bestimmt nicht von hier weg. Diese Welt ist wie geschaffen für sie. Und überhaupt … Was wird aus denen, die als Nächste hier ankommen? Was glaubst du, wäre aus dir geworden, wenn unsere Sara nicht rausgefahren wäre und dich hergebracht hätte?«
    »Gutes Argument.«
    »Ganz genau, gutes Argument. Diese Zitadelle erfüllt einen Zweck, mein Junge. Nur weil du nicht hier sein willst, bedeutet das noch lange nicht, dass sie nichts taugt.«
    »Stimmt. Ich schätze, ich sollte jetzt besser gehen und an einem Plan B arbeiten.«
    George schüttelte die Pfeife in seine Richtung. »Tu das, mein Junge. Pass nur auf, dass du nach der Mittagspause wieder hier bist. Wir brauchen deine Hilfe, um den Schlitten von den Blocks zu heben.«
    »Kein Problem.« Ozzie ging ein paar Schritte, dann blickte er noch einmal zurück. »George, du kennst nicht zufällig ein paar gute Anmach-Sprüche, oder?«
    George musterte für ein paar Augenblicke seine Pfeife, bevor er antwortete: »Wenn ich welche wüsste, würde ich sie nicht an dich verschwenden.«
    Ozzie verließ die Werkstatt und ging nach unten zu seinen Räumen. George hatte ihn an seine schlimmsten Zeiten auf der Highschool erinnert, die Zeit, als er regelmäßig im Zimmer des Direktors gelandet war. Das Gespräch mit dem Direktor war stets schlimmer gewesen als jede mögliche Strafe.
    Ozzie konnte nicht mit George darüber sprechen – oder mit Sara, was das anging –, doch Orion war der eigentliche Grund, aus dem er über eine Massenflucht von diesem Planeten nachgedacht hatte. Es war eine einfache Tatsache, dass er nicht sicher war, ob er es schaffen würde, wenn er den Knaben mitnahm. Auf sich alleine gestellt würde es kein Problem darstellen. Ozzie konnte Skifahren; er hatte sogar bereits angefangen, sich ein paar einfache Skier aus Knochen zu schnitzen. Kein Silfe konnte einem Menschen auf Skiern davonlaufen, ganz egal, wie flink er auch sein mochte. Und Ozzie hatte seine Fertignahrung und Energiedrinks sowie leichte Ausrüstung, die er mühelos tragen konnte. Doch Orion … Der Knabe hatte in seinem ganzen Leben noch keinen Schnee gesehen, bevor er hierher gekommen war, und somit auch nicht die geringste Erfahrung auf Skiern.
    Und die ganze Zeit über, in der er ununterbrochen Pläne schmiedete, war da dieser eine Gedanke, der sich beharrlich in seinem Hinterkopf hielt: Wie viel einfacher würde das alles sein, wenn er Orion zurückließ? Vielleicht kam sogar irgendwann der Tag, an dem Ozzie gar keine andere Wahl mehr blieb. Es war ja nicht so, als wäre er auf der Suche nach Erleuchtung hergekommen wie George oder die meisten anderen. Er hatte sich aus einem bestimmten Grund auf die Pfade der Silfen begeben. Gott allein wusste, was inzwischen Zu Hause im Commonwealth passierte.
    Ozzie durchquerte die Hauptkaverne und betrat den schmalen Gang, der in seine Zimmer führte. Der Tochee war dort und kam aus der Kaverne, in der sie für gewöhnlich schliefen. Es war das Alien, das Ozzie am Tag seiner Ankunft in der Eiszitadelle zuerst mit einem jungen Raiel verwechselt hatte. Im ersten Augenblick ein verständlicher Irrtum. Das Tochee besaß einen ähnlich stumpfen Rumpf, wie ein zusammengedrücktes Ei von dreieinhalb Metern Länge, der Ozzie bis zur Brust reichte. Seine Haut war ein stacheliges Fell von dunkler Karamellfarbe, das aussah, als wäre es zwei Nummern zu groß, und der gesamte Leib war von Falten bedeckt wie das Gesicht eines Shar-pei. Aus den Tiefen der Falten wuchsen eigenartige kleine schwarze Strähnen, die aussahen wie Seetang.
    Das Auge – oder das, wovon die meisten Menschen glaubten, dass es sein Sehorgan war –, erinnerte an eine geschwungene Pyramide und befand sich gut einen Meter

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