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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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möchte selbst die Kontrolle über die Agentur ausüben – genauso wie über die Flotte.«
    »Selbstverständlich. Doch Elaine wäre ganz und gar für eine legitime finanzielle Kontrolle der Ressourcen. Sie möchte absolut nicht, dass das Geld der Steuerzahler verschwendet wird, und ich weiß, dass sie sehr viel Vertrauen in die Art und Weise setzt, wie Sie die Budget Commission leiten.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte Crispin Goldreich und schenkte sich noch etwas Tee ein. »In diesem Fall, und vorausgesetzt, die Budget Commission erhält tatsächlich die Kontrolle über die Kanalisation der finanziellen Mittel, würde Elaine Doi meine Unterstützung für die Gründung der Agentur erhalten – falls sie gewählt wird, heißt das.«
    »Ja«, sagte Patricia mit gefasstem Gesicht. »Falls sie gewählt wird.«

    »Crispin ist an Bord«, berichtete Justine ihrem Vater.
    »Gute Arbeit. Was hat es gekostet?«
    »Patricia hat ihm den Chefsessel der Budget Commission versprochen, wenn Doi gewählt wird.«
    »Es könnten schlimmere Leute auf diesem Stuhl sitzen. Crispin ist ein alter Gaul, aber er versteht wenigstens die Regeln, nach denen dieses Spiel gespielt wird. Gut gemacht. Was kommt als Nächstes?«
    »Utreth. Thompson trifft ihn nach dem Frühstück.«

    Nach dem Frühstück hörte es auf zu regnen, und das Gelände rings um Sorbonne Wood glänzte von der nächtlichen Nässe. Thompson führte seinen Gast durch den strengen Garten und in den Wald dahinter. Es war ein Mischwald aus Pinien, Buchen und Weißbirken, nicht so dicht gepflanzt wie in früheren Jahrhunderten, als man noch Holz geschlagen und ausschließlich Pinien gezogen hatte. Und da im Staat Washington inzwischen der Frühling angebrochen war, schob sich eine Vielzahl von Knospen durch den sandigen Boden, und ihre üppig grünen Blätter kontrastierten erfrischend mit dem Teppich aus bräunlichem Wintergras, der noch immer vom monatelangen Gewicht des inzwischen geschmolzenen Schnees plattgedrückt am Boden lag.
    Gerhard Utreth schien die künstlich wild-romantische Umgebung zu genießen. Er hatte sogar seine Wanderstiefel mitgebracht.
    »Jedes Mal, wenn ich die Westküste besuche, nehme ich mir aufs Neue vor, einen Tag freizumachen und die Sequoias zu besichtigen«, sagte der Senator der Democratic Republic of New Germany.
    »Und?«, fragte Thompson. »Haben Sie?«
    »Nein. Nicht ein einziges Mal in hundertfünfzig Jahren.«
    »Sie sollten es aber tun. Ich war vor fünfzig Jahren dort. Es ist ein unglaublicher Anblick.«
    »Ah, nun ja, vielleicht beim nächsten Mal.«
    Sie hatten einen der Wildbäche erreicht, der eine tiefe schmale Schlucht in den Boden gegraben hatte, und sein absolut klares, sauberes Wasser rauschte über ein Bett aus grauen und weißen Steinen. Thompson folgte ihm den Hang hinunter, wobei er den großen Büscheln dunkelgrünen Grases auswich, die auf der durchnässten Böschung wurzelten.
    »Ich möchte Ihrer Familie gratulieren, dass sie einen so wichtigen Sheldon wie Campbell unter das gleiche Dach gebracht hat wie die erste politische Ratgeberin von Elaine Doi. Es ist noch immer bemerkenswert, welches Gewicht der Name Ihres Vaters im Commonwealth besitzt.«
    »Es liegt nicht in unserem Interesse, uns im Zentrum der Regierung gegenseitig zu bekriegen«, sagte Thompson. »Wir tun, was wir können.«
    »Natürlich. Ich muss zugeben, ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Vice President ohne die Unterstützung von wenigstens sieben der Big 15 Dynastien eine Kampagne gestartet hätte.«
    »Dois eigene Vorsicht steht ihr gegenwärtig noch im Weg. Man kann es nicht allen Leuten zugleich recht machen; das ist unmöglich. Sie hat es viel zu lange versucht. Es ist ja nicht so, dass sie sich Feinde gemacht hätte, aber sie hat auch nicht viele Bewunderer gefunden.«
    »Und wenn ich fragen darf – wie steht die Burnelli-Familie zu ihr?«
    »Nicht anders als zu jedem anderen potentiellen Präsidentschaftskandidaten. Sie alle haben ihre Fehler und Stärken; doch unser hauptsächliches Interesse liegt in den Ereignissen begründet, die mit großer Wahrscheinlichkeit während ihrer Präsidentschaft stattfinden werden. Wir stehen voll und ganz hinter der Gründung einer Raumfahrtagentur. Doi hat die politische Weitsicht besessen, den Vorschlag von sich aus dem ExoProtectorate Council zu unterbreiten.«
    »Ist das auch die Sichtweise der übrigen Großen Familien?«
    »Der Mehrheit, ja. Wir werden uns hinter Elaine Doi stellen.«
    »Ich

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