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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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beschäftigen. Einige der Routinen, die er für das Management dieses Prozesses entwickelt hatte, liefen beinahe autonom ab und gestatteten ihm, parallel zu denken. Selbst jetzt, während er seinen Sohn und seine Tochter beobachtete, die soeben die große klassische Bibliothek von Sorbonne Wood betraten, studierte er gleichzeitig die Flut von Daten, die zwischen den beiden über seine virtuelle Sicht liefen wie roter digitaler Regen. Zahlen und Schlagzeilen flammten kurz grün auf, während er mit virtuellen Fingern Symbole manipulierte, sie zu neuen Konfigurationen arrangierte und Geld und Informationen steuerte, um neue Geschäfte und Erwerbungen zu tätigen.
    »Alle sind da«, sagte Justine zu ihm.
    Gore antwortete nicht – die Information war längst bei ihm angekommen; das Haus hielt ihn auf dem Laufenden über den Aufenthaltsort sämtlicher Gäste und ihrer Assistenten und Berater sowie über das Personal, die Angehörigen und Liebespartner; wer die Duschen benutzte, wer ein Bad nahm, wer große (und stark verschlüsselte) Bandbreiten in der Unisphäre beanspruchte, wer über die pergolaüberdachten Wege zum Haupthaus kam, bereit für die ersten Aperitifs in der Magnolia Lounge. Sekundäre Informationen präsentierten sich seinem Gehirn in Form von Düften; die Vielzahl von OCTattoos gestattete ihm zu riechen, wo sich welcher Gast aufhielt und was er im Sinn hatte.
    »Ich glaube, unsere Gäste haben eine kritische Masse erreicht«, sagte Thompson in diesem Augenblick. »Solange es keine unvorhergesehenen Probleme gibt, sollte alles glatt laufen.«
    »Das ist ja wohl völlig selbstverständlich, Junge«, schnappte Gore. »Aber es gibt immer irgendwelche Probleme. Ich verlasse mich darauf, dass ihr beide sie vorherseht und diesen dämlichen aufgeblasenen Egos aus dem Kopf massiert, die sich da draußen eingefunden haben.«
    »Der einzige mögliche Problemfall bisher ist Isabella«, sagte Justine. »Aber sie wird im Radar der Halgarths nicht auftauchen. Sie ist nichts weiter als eines von diesen Trustbabys auf der Suche nach Unterhaltung und Abwechslung. Ich glaube nicht, dass Patricia einen Hintergedanken hatte, als sie sich die Kleine geangelt hat.«
    Thompson ließ sich in einen der Ohrensessel vor dem großen Kamin fallen. »Es sieht Patricia gar nicht ähnlich, irgendein Risiko einzugehen. Die Mädchen, mit denen sie normalerweise vögelt, sind vollkommen steril, was politische Verbindungen angeht.«
    »Vielleicht ist es ja wahre Liebe?«, bemerkte Justine amüsiert.
    »Das wäre das erste Mal«, entgegnete Thompson. »Warum Patricia sich nicht endlich einmal umwandeln lässt, wenn sie in der Rejuvenation steckt, wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben.«
    »Sie kann nicht«, erklärte Gore. »Die meisten Mitglieder von Dois Team sind Frauen; sie hat fünfundzwanzig Jahre lang hart an diesem Image gearbeitet. Niemand wird dieses Image jetzt zerstören, indem er sich im Rejuvenationstank einen Penis wachsen lässt.«
    »Wo wir gerade davon reden«, sagte Thompson, »wir haben uns noch nicht offiziell für sie ausgesprochen.«
    »Das kann dieses Wochenende geschehen«, erwiderte Gore. »Wenn der geeignete Zeitpunkt gekommen ist. Und dafür benötige ich zunächst einmal Informationen über Dois Politik, was die Anfänge der Raumfahrtagentur betrifft. Vorausgesetzt, sie unterstützt das Vorhaben – und sie wäre ein dämliches Miststück, wenn sie es nicht täte – möchte ich, dass wir der Konstruktion ganz besondere Aufmerksamkeit widmen, die da entsteht. Dieses Wochenende verschafft der Familie einen großen Vorteil, was die Positionierung betrifft, sobald die Bildung der Agentur offiziell verkündet wird. Diese Details sind entscheidend.«
    »Die Agentur ist nur ein Zwischenschritt«, sagte Thompson. »Es ist die Flotte, auf die wir uns konzentrieren sollten.«
    »Ich weiß. Und genau das ist der Punkt, an dem wir ins Spiel kommen.«
    »Was, wenn wir keine Flotte brauchen?«, fragte Justine.
    »Wir werden eine Flotte brauchen«, entgegnete Gore entschieden. »Ich stimme Sheldon und Kime vollkommen zu, was diese Sache betrifft. Die Dyson-Aliens schießen zuerst und stellen anschließend Fragen. Das sagt mir alles, was ich über sie wissen muss. Selbst wenn es nur aus Gründen der Abschreckung geschieht, das Commonwealth benötigt eine Flotte von Schlachtschiffen. Die Regierung wird Geld für die Beschaffung frei machen, eine ganze Menge Geld sogar. Und wir müssen sicher stellen, dass unsere Familie eine

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