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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Commonwealth lag, Far Away gegenüber. Doch dazu brauchten sie Geld, und die Invasion hatte sie finanziell ruiniert. Sie hatten ihren gesamten Besitz verloren, und Mark wusste verdammt genau, dass selbst dann, wenn die Navy die Primes zurückschlug, Elan hoffnungslos zerstört war. Die Hypothek, die er aufgenommen hatte, um das kleine Weingut und die Ables Vertretung zu kaufen, hatte ihn in massive Schulden gestürzt. Falls die Versicherung die Zahlung verweigerte, würde er mehrere Leben benötigen, um alles abzuzahlen. Und die Versicherungsgesellschaft saß in Runwich, Elans Hauptstadt. Niemand wusste, ob die Regierung des Commonwealth einen Lastenausgleich an die Vertriebenen der Lost 23 zahlen würde, und selbst wenn, würde es Jahrzehnte dauern, bis ein solches Gesetz den Weg durch den Senat gefunden hatte. Im Augenblick wurden sämtliche Steuergelder dazu verwandt, die Navy aufzurüsten.
    Mark kniete nieder und hauchte Liz einen Kuss auf die Wange. »Hi.«
    »Wow – du siehst aus, als könntest du einen Drink vertragen.« Sie deutete auf den Maidbot. »Wir haben ein paar Gläser auf Reserve.«
    »Nein, nicht das, danke. Ich hole mir vielleicht ein Bier.«
    »Kein Problem«, sagte Antonio. »Setz dich zu uns, Mark. Der Bot wird dir eins holen.«
    Mark lächelte gepresst und sank auf eine freie Sonnenliege. »Wie lange sind die Kinder schon im Pool?«
    »Weiß nicht genau«, antwortete Liz, leerte ihr Weinglas und hielt es dem Maidbot zum Nachfüllen hin. »Eine halbe Stunde vielleicht.«
    »Sie sollten bald wieder rauskommen. Sie brauchen ihre Mahlzeit.« Er fragte nicht: Was hast du für sie gekocht? , doch es war da, unausgesprochen in seinem Tonfall.
    »Das Haus-Array behält sie im Auge«, erklärte Liz mit etwas zu viel Nachdruck. »Das hier ist nicht Randtown, Mark. Die Systeme sind das Modernste, was es gibt.«
    »Gut zu wissen«, erwiderte Mark kalt.
    Liz wandte sich um und blickte auf die Landschaft unterhalb des Hügels hinaus, während sie ihren Wein trank.
    »Hey, kommt schon, ihr zwei«, sagte Antonio. »Wir sind doch alle auf der gleichen Seite, oder etwa nicht? Mark, die Kinder wissen, dass sie um Viertel nach sechs aus dem Wasser müssen, wie jeden Tag. Die Küche kümmert sich um das Abendessen für sie.«
    Auf dem Timer in Marks virtueller Sicht stand 18:12. »Prima, sicher«, brummte er. »Tut mir Leid – ich hatte keinen besonders guten Tag.« Nicht, dass er vorhatte, sich hierher zu setzen und über den Arbeitstag in der Fabrik zu schimpfen; das war selbst für ihn zu stereotyp. Außerdem vermutete er, dass sie sowieso nicht zuhören würden. Er hatte sich für den Job als Techniker bei Prism Dynamics beworben und war einen Tag, nachdem sie den Asteroiden verlassen hatten, angenommen worden. Das Gehalt war nichts Besonderes – nicht angesichts der Tatsache, dass er Assemblierungsstationen wartete, die Rumpfsektionen für die Raumfahrtindustrie bauten, doch die Arbeit machte ihm tatsächlich Spaß. Es war die Kombination aus praktischem Problemlösen und dem Schreiben von Programm-Korrekturen, womit er sich bestens auskannte. Er hatte die Stelle angenommen, weil er auf gar keinen Fall bereit war, Mildtätigkeit von anderen anzunehmen, nicht einmal von Seiten der Familie. Das war ein Gen, das er direkt von Marty geerbt hatte.
    Ein Maidbot rollte zu Mark und reichte ihm eine Flasche Bier. Er schnippte den Deckel auf und nahm einen anständigen Schluck. Liz ignorierte ihn weiterhin.
    »Giselle Swinsol hat angerufen«, berichtete Antonio. »Sie hat gesagt, sie wäre um sieben Uhr hier wegen des Interviews.«
    Mark wartete einen Moment, doch als Liz immer noch nichts sagte, fragte er: »Was denn, wegen mir?«
    »Ja.« Antonio sah ihn verblüfft an. »Hast du denn kein Interview arrangiert?«
    »Nein. Warum sollte sie überhaupt hier bei dir anrufen?«
    »Sie hat das Haus-Array angerufen, nicht mich persönlich. Sie sagte, sie wolle sichergehen, dass du heute Abend auch zu Hause bist.«
    »Ich habe nie von ihr gehört.«
    »Wahrscheinlich ein Head-Hunter von einer Agentur«, sagte Liz.
    »Ich bin nicht bei irgendwelchen Agenturen registriert.«
    »Könnte die Versicherungsgesellschaft sein«, schlug Antonio vor. »Vielleicht zahlen sie die Entschädigungen wegen der Invasion aus.«
    »Nicht bei meinem Glück«, brummte Mark und trank einen weiteren Schluck Bier.
    Liz funkelte ihn an, während sie sich erhob. »Ich mache die Kinder fertig«, sagte sie und zog sich einen Bademantel über.
    Antonio

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