Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
rief Renne automatisch.
»Lauter Daten von meteorologischen Sensoren überall auf dem Planeten.«
Hogan war von Tarlo abgelenkt, und Renne hob langsam den ausgestreckten Finger über den Rand ihres Glases, wo er für einige Sekunden verharrte. Tarlo bemerkte es und unterdrückte ein Grinsen.
»Das ergibt keinen Sinn«, sagte sie. »Warum sollten sich die Guardians für das Wetter auf dem Mars interessieren? Ich verstehe das nicht.«
Tarlo schenkte ihr ein breites Grinsen. »Ich auch nicht.«
»Aber es ist ein solides Ergebnis, mit dem wir arbeiten können«, sagte Hogan mit einem Seitenblick zu Renne. »Ich möchte, dass Sie beide zusammen alles darüber herausfinden, was Sie können. Admiral Kime hat dieser Angelegenheit oberste Priorität zugewiesen.«
»Wie nicht anders zu erwarten, angesichts seines Hintergrunds«, brummte Renne und nahm sich ein paar von den Nüssen.
»Also schön, dann«, sagte Hogan. Er leerte sein Mineralwasser in einem Zug. »Essen Sie etwas zu Mittag, Renne, und wenn Sie heute Nachmittag zurück im Büro sind, möchte ich, dass Sie beide diesen neuen Ansatz bezüglich der Mars-Daten verfolgen. Rufen Sie ein paar Experten hinzu, und stellen Sie jede mögliche Verwendung für diese meteorologischen Daten fest.«
»Jawohl, Sir.«
Hogan nickte zufrieden und verließ das Restaurant. An der Tür winkte er noch einmal.
Renne blickte ihm hinterher. »Was für ein Arschloch!«, brummte sie.
»Was erwartest du denn anderes im Moment?«, entgegnete Tarlo grinsend. »Als wir zurückgekommen sind, haben ein paar schlechte Neuigkeiten auf ihn gewartet.«
»Tatsächlich?«
»Ich dachte mir, dass dich das aufmuntern würde. Stell dir vor: Die Senate Security hat offiziell darum gebeten, dass wir eine verdeckte Observation gegen Alessandra Barron durchführen.«
»Die Moderatorin?«
»Niemand sonst.«
»Warum?«
»Der offizielle Grund lautet, dass sie verdächtig ist, sich mit, ich zitiere, ›zersetzenden Individuen‹ eingelassen zu haben. Das ist so vage, wie es nur sein kann. Aber rate mal, wessen Name unter der Anforderung stand?«
Rennes Grinsen wurde genauso breit wie das von Tarlo. »Der Boss!«
»Jetzt verstehst du, warum unser Großer Führer herumrennt, als hätte er eine Hummel im Arsch.«
»Das ist noch lange kein Grund, seine Laune an mir auszulassen.«
»Du warst das einfachste und nächste Ziel. Ich habe dich gewarnt, nicht dem Halgarth-Mädchen hinterherzujagen. Es war klar, dass ihm das nicht gefallen würde. Und Christabel Halgarth zu besuchen war ein großes Risiko. Es war unvermeidlich, dass er das herausfinden würde.«
»Ja, ja. Aber du musst zugeben, dass es eigenartig ist. Warum sollte Isabella auf diese Art verschwinden?«
»Nein«, sagte er und hob abwehrend die Hände. »Ich weigere mich, mich von dir in diese Sache hineinziehen zu lassen. Es ist nicht so, als würde ich mich an die Uniform klammern; ich brauche das Geld, das dieser Job einbringt, und ich mache im Moment die Art von Fortschritten, die Hogan gefallen.«
»Du musst das Gesamtbild sehen, Tarlo.«
»Sicher, mach das. Vergiss nur nicht, was mit der letzten Person passiert ist, die versucht hat, dieses Gesamtbild zu sehen. Oh, hey, da ist Vic.«
Renne drehte sich auf ihrem Hocker um und sah Vic Russell durch das Restaurant kommen. Er hob die Hand. »Besser, wir gehen an einen Tisch«, sagte Renne.
Sie wählten einen Tisch an der Wand, wo eine hohe Abtrennung sie vor neugierigen Blicken schützte. »Ich habe ein paar gute Neuigkeiten«, sagte Vic, als Rennes Burger von einem Kellner gebracht wurde. Er nahm sich ein paar Pommes frites von ihrem Teller.
»Ich kann welche vertragen«, gestand sie. »Es war ein langer und beschissener Tag.«
»Ich habe achtzehn Gegenstände aus Edmund Lis Beschlagnahme-Aktion auf Boongate zurückverfolgen können.«
Renne untersuchte ihren Burger auf Spuren von Mayonnaise. »Den kompletten Weg?«
»Jepp.« Auf Vics großem, rundem Gesicht lag ein Ausdruck von Selbstgefälligkeit. »Du meinst vielleicht, du hättest nicht viel Schlaf gehabt, aber diese Geschichte hat mich Wochen gekostet, so verdammt kompliziert war alles. Es hilft natürlich, dass wir den Hersteller hatten und die letzte Tarnung des Schmuggelgutes kannten. Ich konnte von beiden Enden an der Route arbeiten und die Lücken ausfüllen, und glaub mir, es waren ein paar massive Lücken. Jede Route besteht aus einer Kette von Kuriergesellschaften, die die Waren zwischen einzelnen Lagerhäusern hin
Weitere Kostenlose Bücher