Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
davonmarschierte.
    »Haben Sie ein Problem?«, fragte Hogan.
    »Nein, Chief.«
    »Wenn ich richtig informiert bin, haben Sie das Büro verlassen, als wir weg waren«, fuhr er fort. »Genaugenommen waren Sie die meiste Zeit weg. Haben Sie irgendwelche Spuren gefunden?«
    »Nein! Nicht eine einzige! Es war eine vollkommen vergebliche Reise. Victor und Bernadette, die Eltern von Isabella, haben nicht die geringste Ahnung, wo sie sich aufhält, und offen gestanden zeigen sie auch nicht sonderlich viel Interesse.« Die beiden Befragungen schwärten in ihr. Warren Yves Halgarth hatte sie erneut eskortiert; sie bezweifelte ernsthaft, ob sie Victor ohne ihn zu sehen bekommen hätte. Isabellas Vater hatte nicht gerade erfreut reagiert, sie zu sehen; sein neuer Job als Managing Director des zweitgrößten Produktionsbetriebs der Dynastie brachte eine Menge Stress mit sich. Man hatte sich auf Schutzschirmgeneratoren und andere High-Tech-Maschinerie spezialisiert und gehörte plötzlich zu den Tausenden von Firmen, die sich in der Rolle eines Zulieferers der Navy wiederfanden und unter Hochdruck produzieren mussten. Die gesamte Belegschaft stand unter großer Belastung, und das zeigte sich. Victor wusste kaum, was seine gegenwärtigen Kinder machten, geschweige denn eines, das vor Jahren von zu Hause weggegangen war. Was Bernadette anging, so hatte Renne selten eine Person getroffen, auf die der Ausdruck »reiche Müßiggängerin«, besser gepasst hätte als auf Isabellas Mutter. Die einzige Überraschung war, dass sie auf EdenBurg blieb, wo es wenig Zeit und Platz gab für jemanden, der sich nicht mit einhundert Prozent seiner Arbeit verschrieben hatte. Warren hatte erklärt, dass Bernadette eine von Rialtos berühmteren Gastgeberinnen der Gesellschaft war und Partys gab, die einen Großteil der finanziellen und wirtschaftlichen Elite anzogen. Damit blieb ihr nicht viel Zeit, den Kontakt mit ihren Kindern aufrechtzuerhalten. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass Isabella ihre Adresse in der Unisphäre gelöscht hatte.
    »Gibt es neue Spuren bezüglich Isabella?«, erkundigte sich Hogan.
    Renne nahm einen weiteren Schluck von ihrem Green Cherry Fizz und genoss das kalte Brennen in ihrer Kehle. »Keine direkten, nein. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, ihre Aktivitäten auf Daroca zu untersuchen, bevor sie verschwunden ist, und zu versuchen, dort Hinweise zu finden, wohin sie sich gewandt haben könnte. Und dann ist da noch die Kantil, die ich befragen könnte.«
    »Also schön, das reicht.« Hogan legte ihr die Hand auf den Arm und hinderte sie daran, das Glas erneut zu heben. »Ich möchte nicht, dass Sie weitere Zeit auf diesen Fall verschwenden. Sie haben sich auf eine kalte Spur gestürzt, und es hat sich nicht ausgezahlt. Ich habe ja nichts dagegen, wenn Sie hin und wieder etwas auf eigene Faust unternehmen, aber man muss wissen, wann es reicht und man die Verluste begrenzen sollte. Verstehen Sie mich richtig, jetzt ist dieser Zeitpunkt gekommen.«
    »Aber irgendetwas stimmt an dieser Sache nicht.«
    »Vielleicht stimmt etwas nicht, ja, und deswegen besteht dieser Steckbrief weiterhin. Die Polizei wird sie irgendwann aufspüren, und wenn es so weit ist, haben Sie meine Genehmigung, das Verhör persönlich zu führen. Doch bis dahin will ich, dass Sie sich voll und ganz unseren wichtigeren Fällen widmen.«
    Renne starrte aufgebracht auf seine Hand; tief innen sagte ihr der sensible Teil ihres Gehirns, dass jetzt nicht der Zeitpunkt war, um sich dagegen aufzulehnen. »Ja. Okay, Chief.«
    »Und ich will absolut nicht, dass Sie noch einmal Leute wie Christabel Halgarth belästigen. Wenn Sie mit jemandem reden wollen, der so hoch steht in den Großen Familien und Dynastien, dann kommen Sie zuerst zu mir und klären das ab. Unsere Ermittlungen haben viel mit Politik zu tun, ganz zu schweigen von Vorschriften, die befolgt werden müssen.«
    »Sie war froh, mich zu sehen.«
    »Sie wissen nicht, was sie gedacht hat. Ich will keine Wiederholung dieses Zwischenfalls, haben Sie das verstanden?«
    »Verstanden.«
    Er zog seine Hand zurück, und Renne hob ihr Glas an die Lippen. Der Barkeeper brachte das Wasser und das Bier und stellte eine kleine Schale mit Cashew-Nüssen vor Hogan hin.
    »Unser Trip hat ein paar sehr ordentliche Ergebnisse erbracht«, berichtete Tarlo. »Die Jungs von der Forensik konnten die Programmroutinen in den Arrays von Reynolds knacken. Wir wissen jetzt, was das für verschlüsselte Daten waren.«
    »Was?«,

Weitere Kostenlose Bücher