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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dass eine Anwaltskanzlei sowie eine Bank in New York als Geldverteilzentrum für das Agentennetz des Starflyers fungiert haben. Die Spezialisten, die ich mit der Analyse ihrer Konten beauftragt habe, haben eine interessante Verbindung gefunden. Ein Mr Seaton, einer der Anwälte, die ich aufzufinden versuche, war Vorstandsmitglied bei Bayfoss Engineering.«
    »Bayfoss stellt Sensorsatelliten her«, sagte Oscar rasch. »Wir haben bei der CST Exploration Division ihre Bodenerkundungsmodelle eingesetzt, um neue Planeten zu kartographieren.«
    »Sie haben auch die Satelliten der Armstrong-Klasse hergestellt, welche die Second Chance mitgeführt hat«, sagte Paula. »Was bedeutet, dass die Hardware, die in die Satelliten integriert ist, als suspekt betrachtet werden muss.«
    »Heilige Scheiße!«, flüsterte Wilson. Er und Oscar schauten entsetzt einander an. »Wie viele Satelliten haben wir in der Dunklen Festung verloren?«
    »Neun insgesamt«, antwortete Oscar. »Vier davon waren Armstrong-Satelliten.«
    »Und unmittelbar danach ist die Barriere gefallen.«
    »Wusste der Starflyer, wie man sie abschalten kann?«
    »Das kommt darauf an«, sagte Paula. »Wenn wir von der von den Guardians vertretenen Annahme ausgehen, dass dieser ganze Krieg absichtlich vom Starflyer angezettelt wurde, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass einer oder mehrere dieser Satelliten mit einem Gerät ausgerüstet waren, mit dessen Hilfe die Barriere abgeschaltet werden konnte.«
    »Und der Verräter an Bord der Second Chance hat dieses verdammte Gerät aktiviert, während wir dort waren«, sagte Oscar. Er schloss die Augen, als hätte er Schmerzen. »Was bedeutet, dass wir selbst es waren, die letztendlich die Barriere deaktiviert und die Primes herausgelassen haben!«
    »Wir, im Sinne von wir Menschen, ganz bestimmt nicht«, widersprach ihm Paula. »Wir wurden jedoch manipuliert, ein Resultat im Sinne des Starflyers zu bewirken.«
    »Woher wusste der Starflyer überhaupt davon?«, fragte Wilson verwirrt. »Wenn er all das schon Jahrzehnte im Voraus geplant hat, dann muss er auch gewusst haben, was hinter der Barriere ist. Er muss von den Primes gewusst haben, und er muss gewusst haben, wie man die Barriere abschalten kann. Wie?«
    »Das ist eine Frage, die ich dem Starflyer gerne stellen würde, sobald ich ihn habe«, sagte Paula. »Für den Augenblick jedoch schlage ich vor, dass wir uns auf diese Information konzentrieren und sie als Übung in Schadensminimierung betrachten. Ich glaube, Bayfoss beliefert die Navy nach wie vor mit Ausrüstung, korrekt? Der Aktionärsbericht behauptet jedenfalls, dass sie gute Gewinne durch Geschäfte mit dem Militär machen.«
    »Ja«, sagte Wilson. »Bayfoss ist eine hoch spezialisierte Firma für Weltraumausrüstung. Wir kaufen eine Menge bei ihnen ein.«
    »Sind darunter kritische Komponenten?«
    Wilson nickte langsam. »Ja. Sie haben Verträge über eine Reihe von hoch geheimen Projekten.«
    »Vielleicht sollten Sie lieber einen sehr genauen Blick auf die Komponenten werfen, die Bayfoss an die Navy liefert.«

    Ozzie erwachte, als schmale Strahlen von hellem Sonnenlicht über sein Gesicht glitten. Ihre Seite von Island Two rotierte zurück und wandte sich wieder der Sonne zu, nachdem sie sich neun Stunden lang in der eigenen Umbra versteckt hatte. Hier im Gashalo waren die »Nächte« nicht annähernd so dunkel wie auf einem normalen Planeten, doch sie verschafften eine erträgliche Pause von der erbarmungslosen Helligkeit. Ozzie überprüfte seine Uhr; er hatte tatsächlich neun Stunden lang geschlafen. Sein Körper würde eine lange Zeit benötigen, um sich von den Tagen in der Schwerelosigkeit zu erholen.
    Er öffnete den Reißverschluss seines Schlafsacks und reckte sich träge. Ein Schaudern durchlief ihn von Kopf bis Fuß; er trug im Schlafsack nichts weiter als sein letztes vernünftiges T-Shirt und Shorts. Es war völlig ausreichend, solange der Schlafsack geschlossen war, doch die Lufttemperaturen entsprachen dem frühen Herbst. Er schätzte, dass Island Two sich gegenwärtig in einem Konvektionsstrom befand, der von der äußeren Sektion des Halos zurück in die Wärme des inneren Bereichs führte. Ozzie kramte nach seiner geflickten, abgewetzten Kordhose und seinem Flanellhemd und musterte es abfällig; am Ärmel hatte sich eine weitere Naht gelöst. Das alte dunkelgraue Wollflies verhinderte, dass die kühle Luft an seinen Körper kam.
    Normalerweise wäre ein kühler Morgen draußen im

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