Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
Wilson scharf. »Sie wussten es bereits?«
»Ich hatte den starken Verdacht, und das seit einer ganzen Weile. Ich habe eine Menge Indizien zusammengetragen, doch auch hier ist das Problem, dass sie nicht ausreichen, um damit vor einem Gericht zu bestehen.«
»Ist das der Grund, warum Sie wollten, dass ich die Mars-Angelegenheit weiter verfolge?«
»Ja, Admiral.« Sie sah Oscar fest in die Augen. »Es hätte mich dichter an sie heranbringen können. Ich habe immer noch keine Möglichkeit, mit den Guardians Verbindung aufzunehmen. Hätte ich sie und würden wir Informationen austauschen, könnten die Guardians mir möglicherweise dabei helfen, den Starflyer aufzuspüren.«
»Wenn die Guardians sich das nächste Mal bei mir melden, sage ich es ihnen«, sagte Oscar kleinlaut.
»Sie werden wahrscheinlich nicht mit mir reden wollen«, erwiderte Paula. »Versuchen Sie trotzdem, sie zu überzeugen. Versuchen Sie alles. Es ist extrem wichtig, dass wir zusammenarbeiten.«
»Mache ich.«
»Und was zur Hölle soll ich in der Zwischenzeit wegen der Navy unternehmen?«, fragte Wilson. »Wir sind vollkommen kompromittiert!«
»Ich glaube nicht, dass wir viel dagegen unternehmen können. Es ist offensichtlich, dass Sie die Sicherheit noch mehr erhöhen müssen. Auf der anderen Seite kann der Starflyer keine Ihrer größeren Aktionen verhindern. Dazu steckt viel zu viel politische, finanzielle und physische Trägheit hinter der Navy.«
»Aber der Starflyer kann den Primes alles verraten! Wir haben bereits gesehen, dass er mit ihnen kommunizieren kann!«
»Selbst wenn die Primes den genauen Zeitpunkt wüssten, an dem die Schiffe der Navy bei ihrem Höllentor eintreffen, was für einen Unterschied würde es machen? Sie wissen, dass wir irgendwann angreifen werden, und sie werden ihre Verteidigung so gut vorbereitet haben, wie nur irgend möglich. Sie haben unsere Waffentechnik in Aktion gesehen. Nichts hat sich geändert.«
»Das Geheimnis liegt in den Details«, erklärte Wilson. »Wenn die Primes genau wissen, wozu wir imstande sind, dann können sie Gegenmaßnahmen ergreifen.«
»Sie wissen, was wir auf den Lost 23 tun, und doch scheint dieser Guerillakrieg bemerkenswert erfolgreich zu sein.«
»Zugegeben, ja, vielleicht. Aber beim Angriff auf das Höllentor benutzen wir nur einen ganz bestimmten Typ von Waffen. Wenn die Primes einen Weg finden, sie zu neutralisieren, haben wir verloren.«
»Sie können den Angriffsplan nicht großartig verändern, so viel ist offensichtlich. Was Sie als Nächstes tun müssen, ist, den restlichen Konflikt entsprechend auszutragen. Informationen müssen kompartimiert werden. Die internen Sicherheitsprozeduren müssen verstärkt werden, angefangen bei Ihrem Netzwerk und den Arrays. Gehen Sie davon aus, dass sämtliche Informationen irgendwann zu den Primes durchsickern. Bis dahin werde ich weiter versuchen, die Verräter zu identifizieren.«
»Halten Sie es für möglich, dass Columbia für den Starflyer arbeitet?«, fragte Wilson.
»Ich bin nicht sicher. Seine Handlungsweise ist sicherlich gegen mich persönlich gerichtet, doch deshalb ist er noch längst nicht eines anderen Verbrechens schuldig, außer Politiker zu sein.«
Wilson schob sich das Haar aus der Stirn. »Verdammt noch mal! Ich kann einfach nicht glauben, dass irgendjemand imstande ist, seine eigene Spezies zu verraten!«
»Nach allem, was ich bisher weiß, geschieht dieser Verrat nicht aus freien Stücken. Der Starflyer übt eine Form von mentaler Kontrolle über seine Agenten aus. Ich weiß nicht, wie er das macht, und ich bin gegenwärtig mehreren seiner Agenten auf der Spur. Sobald wir sie in Gewahrsam haben, sind wir möglicherweise imstande, mehr über seine Methoden herauszufinden.«
»Sie haben bereits mehrere Agenten des Starflyers identifiziert?«, fragte Wilson.
»Ich habe eine Reihe von Verdächtigen, ja.«
»Stehen sie in irgendeiner Verbindung zur Navy?«
Paula dachte sorgfältig nach, bevor sie antwortete. Auf dem Weg hierher war sie darauf vorbereitet gewesen, eine Menge Informationen preiszugeben, doch die Manipulation der gesicherten Aufzeichnungen der Navy stellten eine hässliche Überraschung dar. Sie konnte unmöglich sagen, wie vertrauenswürdig Wilson und Oscar tatsächlich waren. Bevor sie nicht sicher war, musste sie Option Nummer drei als Möglichkeit in Betracht ziehen, und aus diesem Grund musste sie die Informationen limitieren, die sie den beiden gab. »Ich habe Grund zu der Annahme,
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