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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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legte die Hand auf den I-Spot des Ford. Sein ganzer Unterarm leuchtete rot und grün, als OCTattoos aktiv wurden.
    Lucius zuckte unwillkürlich zusammen, als ein lautes Klacken durch den Innenraum des Wagens ging. Sämtliche Schlösser hatten sich verriegelt. Drei rote Lampen blinkten auf dem Armaturenbrett. Es gab einen hässlichen Gestank nach Verbranntem.
    »Wenn ich Sie wäre«, sagte Beard, »dann wäre ich sehr vorsichtig, was ich da drin anfasse. Die Supraleiter-Batterien Ihres Wagens haben eine Fehlfunktion und leiten ihre Energie direkt in die Karosserie des Wagens. Also fassen Sie nichts Metallisches an. Oh, und alles, was die Luft ionisiert, verhält sich ebenfalls wie ein Leiter. Um ein willkürliches Beispiel zu nennen: ein Schuss aus einer Ionen-Pistole durch die Scheibe. Wer auch immer diese Pistole hält, wird bei der Entladung gegrillt. Haben Sie schon mal gesehen, wie jemand aussieht, der vom Blitz getroffen wurde? Es heißt, die Augäpfel würden gekocht werden und platzen, und die Zunge würde sich in schwarzes verkohltes Fleisch verwandeln.«
    Die Ionen-Pistole fiel Lucius aus den plötzlich kraftlos gewordenen Fingern und klapperte zu Boden. Abermals zuckte er zusammen.
    Robin Beard lächelte, als er das Geräusch bemerkte. »Keine Sorge, die Batterien haben nicht mehr viel Ladung übrig. Bis zum Vormittag müssten sie leer sein.« Er wandte sich auf dem Absatz um und kehrte zu dem schwarzen Mercedes zurück.
    Ein rotes Warnlicht flackerte in Lucius’ virtueller Sicht und meldete, dass seine Verbindung zur Unisphäre unterbrochen worden war. Durch die Scheibe beobachtete er, wie Beard die Hand auf den I-Spot des schwarzen Mercedes legte. Er war nicht überrascht, als sich die Tür öffnete. Weniger als dreißig Sekunden später glitt die große, schicke Limousine zur Auffahrtsrampe der Tiefgarage und in die bemerkenswerte Schönheit des nächtlichen Himmels von Illuminatus hinaus.

    Am Tag, als die Kriegsschiffe planmäßig in dem System eintreffen sollten, in dem sich der Brückenkopf der Primes befand, erhöhte die Navy ihre Observationsaktivitäten auf den Lost 23. Wilson saß in seinem weißen Büro und verfolgte die hereinkommenden Informationen. Anna war bei ihm und agierte als Kommunikationsoffizier, und Oscar hatte den Platz des obersten Stabsoffiziers eingenommen. Rafael Columbia vervollständigte das Kontingent der Navy. Justine Burnelli war als Vertreterin des Senats anwesend und saß so weit wie möglich von Columbia entfernt, während Patricia Kantil die Exekutive repräsentierte, obwohl President Doi genauso wie Nigel Sheldon eine ultra-sichere Echtzeitverbindung aufrechterhielten. Sheldon stand vermutlich seinerseits mit den übrigen Führern der Dynastien in Verbindung – Wilson fragte nicht nach.
    Dimitri Leopoldvich kam ein paar Minuten zu spät und nahm neben Patricia Platz. Er ignorierte den kühlen Empfang, der ihm durch die Offiziere der Navy zuteil wurde.
    Die Navy begann, Wurmlöcher über den Lost 23 zu öffnen. Sie waren vom gleichen Typ wie die zur Kommunikation mit den Guerilla-Truppen eingesetzten. Diesmal jedoch öffneten sie sich in beträchtlicher Entfernung von der Planetenoberfläche, mehreren Millionen Kilometern, weit abseits der schweren orbitalen Verteidigung der Primes. Sensoren glitten in den Normalraum hinaus und suchten nach den Quantenverzerrungssignaturen anderer Wurmlöcher. Sie entdeckten insgesamt achthundertvierundsechzig Stück, die die Systeme der Lost 23 mit dem Brückenkopf der Primes verbanden.
    »Ich dachte, unsere Truppen hätten mehrere planetenbasierte Gateways eliminiert?«, fragte Patricia Kantil.
    »Siebenundzwanzig bisher«, bestätigte Columbia. »Im Durchschnitt benötigen die Primes drei Tage, um sie wieder zu öffnen und einen neuen Gateway-Mechanismus zu installieren.«
    »Wie hoch sind unsere Verluste?«
    »Einhundertsiebzehn bestätigte Körpertote«, sagte Wilson stolz. »Das ist sehr viel besser als unsere errechnete Quote. Wir setzen ihnen übel zu.«
    »Wir binden ihre Ressourcen«, verbesserte Leopoldvich ihn. »Das würde ich nicht gerade als ›übel zusetzen‹ bezeichnen.«
    Columbia bedachte ihn mit einem kalten Blick.
    Anderthalb Stunden vor der erwarteten Angriffszeit erloschen siebenhundertzweiundsiebzig Wurmlöcher.
    »Heilige Scheiße!«, rief Oscar. Er sprang halb aus seinem Sessel, als könne er dadurch näher an die Daten gelangen, die das holographische Portal in den halben Raum projizierte. Wilsons Gesicht

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