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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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streckte.
    »Was macht das Knie?«, fragte Orion.
    Das kann nicht sein, unmöglich! »Immer noch steif. Ich muss dringend ein paar Übungen machen, um es zu lockern. Wo ist Tochee?«
    »Wasser holen. Er war gestern Abend unterwegs, auf der Suche nach den Maschinen, die dieses Riff in Betrieb halten.«
    »Warum?«
    »Wie meinst du das? Du hast doch selbst gesagt, wir sollten versuchen, den Gravitationsgenerator aufzuspüren.«
    »Aber wir wissen doch, dass es keinerlei elektrische Aktivität auf dem Riff gibt. Jedenfalls keine, die wir entdecken können.«
    »So gründlich haben wir auch wieder nicht danach gesucht. Abgesehen davon hast du selbst Tochee gesagt, dass er seine Sensoren benutzen soll, wenn er in den Dschungel geht.«
    »Ja, aber das war vor zwei Tagen. Jetzt ergibt das keinen Sinn mehr, oder? Ich meine, wenn wir bei dieser Seriennummer nichts haben finden können, dann gibt es mitten zwischen den Bäumen sicherlich auch nichts.«
    Orion unterbrach sich beim Auswickeln der zweiten Schokolade. »Seriennummer?«
    »Ja«, sagte Ozzie sarkastisch. »Der große schwarze Pfeiler auf der Lichtung. Wo ich ausgerastet bin. Erinnerst du dich?«
    »Ozzie, wovon redest du da?«
    »Gestern. Der Pfeiler.«
    »Ozzie, wir waren gestern am Ende der Spitze.«
    »Nein, nein, Kumpel, das war vorgestern. Gestern haben wir die Seriennummer gefunden.«
    »Auf der Spitze? Das hast du aber nicht gesagt.«
    »Nein, gottverdammt! Gestern. Der Pfeiler auf der Lichtung! Was ist denn los mit dir?«
    Orion sah ihn schmollend an und schürzte die Lippen. »Ich war gestern an der Spitze. Ich weiß nicht, wo du gewesen bist.«
    Ozzie nahm sich einen Moment zum Überlegen. Der Junge machte normalerweise keine derartigen Witze, und er klang absolut nicht, als würde er es jetzt versuchen.
    Tochee kam aus dem Dschungel. In seinem Manipulatorfleisch hielt er verschiedene Container, die er mit Wasser gefüllt hatte. »Guten Morgen, Freund Ozzie«, sagte Toshee über das tragbare Array.
    »Du hast nichts gefunden, habe ich Recht?«, sagte Ozzie. »Deine Sensoren haben keinerlei elektrische Aktivität entdeckt. Und du bist ungefähr fünf Kilometer weit in diese Richtung gewandert.« Ozzie deutete in die entsprechende Richtung.
    »Das ist richtig, Freund Ozzie. Woher weißt du das?«
    »Gut geraten.« Ozzie befahl seinem E-Butler, die Aufzeichnungen vom gestrigen Tag abzuspielen. Die Liste in seiner virtuellen Sicht zeigte, dass sie draußen an der Spitze des Riffs gewesen waren. »Zeig mir alle in den letzten fünf Tagen aufgezeichneten Dateien!«, befahl er dem E-Butler. Es gab nichts darunter, das den Pfeiler mit der Seriennummer zeigte. »Gottverdammt!« Er schnürte seinen Stiefel auf und zog ihn aus; dann betastete er seine Zehen, wo die Schwellung hätte sein müssen. Sie war nicht da. Nicht einmal eine Spur war zu sehen, und sicherlich keine schmerzende Stelle. »Damit ich das richtig verstehe«, sagte er schließlich vorsichtig. »Keiner von euch beiden erinnert sich daran, dass ihr gestern mit mir zusammen zur Mitte des Riffs gegangen seid?«
    »Nein«, antwortete Tochee. »Ich war nicht dort, auch wenn ich glaube, dass wir mit einiger Wahrscheinlichkeit Erfolg haben könnten, wenn wir dort nach einem Zugang zu den unterirdischen Maschinen im Zentrum dieses Riffs suchen. Es wäre die kürzeste Entfernung.«
    »Ganz genau, Mann. Also gehen wir.« Er schnürte seinen Stiefel wieder zu und erhob sich.
    Orion hielt ihm seinen verbeulten Metallbecher entgegen. »Willst du deine Schokolade nicht?«
    »Sicher. Hey, hattest du vielleicht ein paar ungewöhnliche Träume, seit wir hier angekommen sind?«
    »Nein, nur das Übliche«, antwortete Orion. Er machte ein düsteres Gesicht. »Mädchen und so.«
    Ozzie übernahm die Führung. Er ging rasch und folgte dem Weg, den die Navigationsfunktion seines tragbaren Arrays anzeigte. Wie zuvor waren die Bäume höher, je weiter sie sich dem Gebiet näherten, das seine virtuelle Sicht anzeigte; doch an diesem Tag gab es keine Sonnenstrahlen, die horizontal zwischen den alten Baumstämmen hindurch schienen. »Es muss irgendwo hier sein«, sagte er laut, als sie die Gegend zum dritten Mal absuchten.
    »Was muss hier sein?«, fragte Orion. Der Junge hatte ihn mit einiger Besorgnis beobachtet, seit sie losmarschiert waren.
    »Eine Lichtung. Es gibt eine Lichtung in der Mitte.«
    »Woher weißt du das?«
    Weil ich gestern hier gewesen bin, verdammt, genau wie du! »Ich habe sie beim Näherkommen gesehen.«

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