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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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augenblicklich einem Tiefenscan unterworfen, als sie auf den kahlen Gang hinaustrat, mit den nackten Rohren und Leitungen an den Wänden und den hellen Polyphotostreifen an der Decke. Zwei gelangweilte menschliche Wachleute, beide bewaffnet, saßen den Türen des Aufzugs gegenüber an einem Schreibtisch.
    »Wer ist das?«, fragte einer der Wachleute Murdo, während er mit dem Kopf in Mellanies Richtung nickte. Er machte sich nicht die Mühe aufzustehen. Der Tiefenscan hatte offensichtlich keinerlei Inserts und keine verdächtigen OCTattoos in Mellanie entdeckt.
    »Eine neue Kraft«, sagte Murdo. »Ich habe sie heute Nachmittag in der Personalabteilung angemeldet.«
    Der Wachmann grunzte. »Du bist Saskia?«
    »Ja«, antwortete Mellanie ängstlich.
    »Okay.« Er schob ein tragbares Array über die Schreibtischplatte. »Leg deine Hand hier drauf; wir brauchen eine Biometrie. Du hast keinen Zutritt zu den medizinischen Abteilungen, verstanden? Du wirst diese Etage hier nicht verlassen.«
    »Ja.«
    »Wenn du versuchst, nach oben zu fahren, erschießen wir dich. Du wirst mit niemandem draußen über das sprechen, was du hier drin siehst. Falls doch, erschießen wir dich. Du wirst nichts in die Klinik bringen außer dir selbst und den Sachen, die du trägst. Du wirst eine Uniform erhalten. Wenn du irgendwas mitbringst, beispielsweise einen Sensor oder irgendwas in der Art, erschießen wir dich.«
    Mellanie nickte eingeschüchtert. Die Wachleute grinsten sich an.
    »Am besten, du beachtest diese beiden lahmarschigen Idioten gar nicht«, sagte Murdo. »Diese beiden Schwanzgesichter treffen nicht mal einen Wolkenkratzer mit ihren Kanonen, wenn sie zwanzig Meter davor stehen.«
    Der Wachmann zeigte Murdo den erhobenen Mittelfinger.
    Murdo erwiderte die Geste; dann ging er zusammen mit Mellanie durch den Korridor davon. Sie betraten einen Raum voller Spinde. Drei Krankenpfleger zogen sich für ihre Schicht um. Sie unterbrachen ihre Unterhaltung, als sie Murdo bemerkten, und einer von ihnen verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Die meisten Leute vom Personal ziehen sich hier um«, erklärte Murdo. »Bis auf die Ärzte und das Management, die tragen ihre eigenen Anzüge.« Er ging an einer der Spindreihen entlang. »Das hier ist deiner. Du legst deinen Daumen auf den Scanner, um die Tür zu öffnen. Diese Armleuchter beim Empfang müssten das Netzwerk inzwischen eigentlich aktualisiert haben.«
    Mellanie drückte den Daumen auf die kleine Fläche des Scanners, und die Tür des Spinds öffnete sich. Der Spind war leer. »Ich dachte, ich bekäme eine Uniform?«
    »Ich fordere gleich eine an. Warte kurz, okay?« Murdo ging davon und verschwand um eine Ecke.
    Mellanie schaute sich im Umkleideraum um, während Murdo unterwegs war. Sie aktivierte ihre Inserts eines nach dem anderen. Es gab keinen aktiven Sensor, nur ein paar Kameras an der Decke, die ein optisches Signal ausstrahlten. Sie übertrug ein Schnüffelprogramm ins Array des Umkleideraums und untersuchte vorsichtig das interne Netz der Klinik. Es gab eine beeindruckende Vielfalt von Sicherheitssystemen und Programmen, besonders auf den oberen Etagen. Sie alle waren durch verschlüsselte Gateways gesichert, die zu umgehen Mellanie nicht das nötige Geschick besaß. Allerdings war der Zugriff auf das Array des Empfangsbereichs mit seiner offenen Verbindung in die Cybersphäre von Illuminatus kein Problem. Mellanies E-Butler infiltrierte das Array mit einem trojanischen Finanztransfer und begann damit, die Aufnahme-Dateien der letzten fünf Tage vor und nach dem Datum zu analysieren, an dem nach Michelangelos Informationen die Anwälte nach Illuminatus gekommen waren.
    Die drei Krankenpfleger verließen den Umkleideraum. Mellanie instruierte ihr Schnüffelprogramm, ihnen zu folgen und von den Sicherheitsprotokollen aufzuzeichnen, was nur möglich war, während sie nach oben gingen.
    »Hey, Saskia, komm her! Ich habe deine Uniform«, sagte Murdo. »Ich wusste, dass ich irgendwo eine auf Reserve liegen hatte.«
    Mellanie war fasziniert von der Art und Weise, wie er gewartet hatte, bis die drei Pfleger gegangen waren. Sie hielt die Hand auf, die Handfläche in Richtung der Spinde, an denen sie vorbeikam, als sie zu Murdo ging. Ihr einfacher Scan enthüllte ein paar sehr interessante Dinge im Innern der Schränke.
    Murdo trug einen dunkelroten Overall mit seinem Namen auf der Brusttasche. »Hier, zieh das an«, sagte er und hielt ihr ein Kleid aus glänzendem schwarzem Stoff mit

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