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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sessel.
    »Ich habe Ihnen das hier mitgebracht«, sagte Paula Myo und reichte ihm eine schicke Schachtel mit verschiedenen Kräutertees. »Irgendwie dachte ich, Blumen wären vielleicht unangemessen.«
    Hoshe untersuchte das Etikett an der Seite der Schachtel und grinste dümmlich. »Gute Wahl.«
    Die Ärmel seines Morgenmantels waren weit und gaben den Blick auf lange Streifen Healskin auf seinen Armen frei. Paula bemerkte sie und runzelte fragend die Stirn. »Wie geht es Inima?«
    »Die Ärzte sagen, dass sie in einer Woche oder so entlassen werden wird. Sie braucht eine geklonte Hüfte und geklonte Oberschenkelknochen, aber sie mussten nicht amputieren, Gott sei Dank. Sie geben ihr fürs Erste einen Elektromuskel-Anzug, damit sie sich zumindest in der Wohnung bewegen kann.«
    »Das klingt gut.«
    Hoshe ließ sich in einen der Sessel fallen. »Medizinisch, ja. Unsere Versicherung weigert sich zu zahlen, weil es sich um ein Anführungszeichen ›Kriegsereignis‹ Anführungszeichen handelt. Sie sagt, die Regierung wäre dafür verantwortlich, ihre Bürger in Kriegszeiten zu entschädigen. Diese Bastarde! All die Jahrzehnte, die ich ihnen meine Prämie in den Rachen gestopft habe. Ich habe mit einem Anwalt geredet, einem Bekannten von mir. Er ist nicht sehr optimistisch.«
    »Was sagt die Regierung?«
    »Ha! Welche? Die von Oaktier sagt, sie wäre nicht für Dinge verantwortlich, die registrierten Bürgern außerhalb des Planeten zustoßen, weil das außerhalb ihrer Jurisdiktion liege. Der Intersolare Commonwealth – Nun ja, Mr Finn, wir haben im Moment alle Hände voll zu tun – können wir Sie später zurückrufen? Wir mussten den Sparvertrag auflösen, von dem wir eigentlich ein Kind aufziehen wollten, um die Krankenhausrechnungen zu bezahlen.«
    »Das tut mir Leid, Hoshe.«
    »Im Moment scheint es sowieso keine besonders gute Idee zu sein, ein Kind zu zeugen.« Hoshe knurrte die Worte, benutzte seinen Ärger, um den Schmerz zu unterdrücken. Er wusste, andernfalls würde er womöglich noch in Tränen ausbrechen.
    »Ich habe den Angriff der Primes in der Unisphäre mitverfolgt«, sagte Paula; »aber ich vermute, das ist nicht das Gleiche, als hätte man es aus erster Hand erlebt.«
    »Es war ein Gemetzel auf Sigo, ein absolutes Gemetzel. Wir hatten Glück, dass wir es raus geschafft haben. Nach dem, was dort passiert ist, werde ich mich nie wieder über einen Halgarth beschweren. Der Schutzschirm hat ungefähr acht direkte Treffer von Atomraketen der Primes abgewehrt, während wir darunter gesessen haben, und er hat nicht mal geflackert. Die Erdbeben waren allerdings schlimm. Ich war mal während eines Erdbebens in Kalifornien auf der Erde – das war überhaupt nichts im Vergleich zu dem hier. Rings um uns herum stürzten Häuser ein. Die Straßen wölbten sich auf. Man konnte nicht mehr mit dem Auto fahren.«
    »Ich habe gehört, Sie hätten einen der Evakuierungstrupps geführt?«
    »Na ja, sie haben nach Leuten gesucht, die für die Regierung arbeiten und sich mit der Hierarchie auskennen. Hat wohl was mit Autorität oder so zu tun. Die einheimische Polizei hatte nicht viele von ihren Leuten im Dienst, nicht wegen eines Blumenfestivals.«
    »Seien Sie nicht so bescheiden, Hoshe.«
    »Es ist nicht so, als würde ich eine Medaille erwarten oder so. Es war hauptsächlich Selbsterhaltungstrieb.«
    Paula deutete auf seinen Arm. »Wie schlimm wurden Sie verletzt?«
    »Hauptsächlich Verbrennungen. Nichts allzu Ernstes. Das Schlimmste war das Warten hinterher, bis ich behandelt worden bin. Es hat zehn Stunden gedauert, bis Inima auch nur einen Sanitäter zu Gesicht bekommen hat. Und der kam nur, um die Verletzten nach der Schwere ihrer Verletzungen einzuteilen. Es war einfacher für uns, hierher zurückzukommen und in unser einheimisches Krankenhaus zu gehen, als zu warten, bis wir in einem der hastig improvisierten Lazaretts der Navy an die Reihe kommen.«
    »Und wie geht es nun weiter?«
    »Wie bei jedem anderen auch, schätze ich. So normal weiterleben wie möglich und hoffen, dass Admiral Kime beim nächsten Mal einen besseren Job macht.«
    »Ich verstehe. Ich bin hergekommen, um Ihnen einen Job anzubieten, Hoshe. Ich arbeite jetzt für die Senate Security, und ich brauche einen Assistenten, jemanden, von dem ich weiß, dass er gute Arbeit leistet und dem ich vertrauen kann.«
    »Das ist sehr schmeichelhaft«, antwortete er vorsichtig. »Aber ich bin im Moment nicht besonders scharf darauf, für die Verwaltung

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