Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
durchbrechen; also kann ich keine Garantie auf diese Analyse geben.«
    »Das spielt keine Rolle. Wenn die anderen Typen vom Institut waren, dann müssen diese hier die Guardians sein. Finde einen Zugriffskode auf das Interface ihres Anführers.«
    Eine persönliche Adresse des Stadtnetzes erschien in Mellanies virtueller Sicht. Der Rest der Bilder schaltete sich ab. Als sie einen Arm hob, verblasste das Geflecht silberner OCTattoos auf ihrer Haut. »Alles in Ordnung?«, fragte sie Dudley.
    Er hatte sich auf dem Beifahrersitz zusammengerollt und zitterte am ganzen Leib. »Glaubst du, sie hatten Memorycell Inserts?«, fragte er mit schwacher Stimme.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass Wiederbelebung zu ihrem Vertrag mit dem Institut gehört, ja.«
    »Ich will nach Hause.«
    »Das ist gar keine schlechte Idee, Dudley. Genau das machen wir.« Das Wurmloch würde sich in zwei Stunden von jetzt an wieder öffnen. Mellanie vermutete, dass ihr Hotel observiert wurde. Wenn sie auf direktem Weg zum Gateway gingen, könnte es ihnen gelingen, dem Institut eine Nasenlänge voraus zu bleiben. »Versuch bitte, uns auf die Passagierliste für den nächsten Flug nach Boongate zu bringen«, sagte sie zur SI-Subroutine. »Und storniere den Rückweg zum Hotel. Bring uns zur 3F Plaza, aber nicht direkt auf den Platz – noch nicht.«
    Mellanie benötigte eine weitere Minute, bis sie ihre Fassung völlig zurückgewonnen hatte. Die Autounfälle waren bedauernswert. Andererseits – hätte die SI-Subroutine nicht eingegriffen, würden sie und Dudley jetzt im Fond eines Cruisers sitzen, auf dem Weg in eine sehr unangenehme und kurze Zukunft.
    Sie befahl ihrem E-Butler, den Adresskode des Guardians anzurufen.

    Stig hielt den Wagen am Ende der Kyrie Street an, unmittelbar bevor sie sich zur 3F Plaza hin öffnete. Franico’s, das italienische Restaurant, lag zwanzig Meter vor ihm.
    »Willst du das wirklich tun?«, fragte Murdo McPeierls.
    »Es ist ja nicht so, als wäre das Element der Überraschung auf unserer Seite, oder?«, entgegnete Stig. Er bemühte sich, mürrisch zu klingen, doch Murdo war im Wagen gewesen, als der Anruf von Mellanie Rescorai durchgekommen war.
    »Ich erkunde die Umgebung«, sagte Murdo. »Ruf mich, wenn du mich brauchst.«
    »Sicher.« Stig blickte nervös auf den Verkehr. Die Kyrie Street sah unverdächtig aus – andererseits hatte Olwen dies auch von der Cheyne Street gesagt, bevor die Wagen angefangen hatten, verrückt zu spielen.
    Stig straffte die Schultern und betrat das Franico’s. Mellanie hatte es nicht wegen seiner Einrichtung oder der Speisekarte ausgewählt. Graue geschwungene Wände und Bogengänge aus totem Drycoral teilten das Restaurant in niedrige Segmente, die aussahen wie nach einem Bienenstock modelliert. Es gab Pasta und Pizza, und die Spezialität des Hauses war frischer Fisch aus der North Sea.
    Stig benötigte einen Moment, um Mellanie zu entdecken. Sie und Dudley saßen an einem Tisch in der Nähe der Tür, halb verborgen hinter einem der bröckelnden Bogengänge, was ihr einen guten Blick auf jeden ermöglichte, der hereinkam, und sie selbst zugleich vor direkten Blicken verbarg. Er ging zu ihr und setzte sich. Dudley starrte ihn finster an. Der junge Relifer hatte ein Glas Wasser vor sich stehen. Mellanie hatte ein Bier und einen Teller mit Knoblauchbrot.
    »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte Mellanie.
    »Ihr Anruf hat mich überrascht. Ich war interessiert.«
    »Ich muss mit den Guardians sprechen.«
    »Ich verstehe.«
    Sie grinste und biss in eine Scheibe Brot. Geschmolzene Butter lief ihr übers Kinn. »Danke, dass Sie es nicht abstreiten.«
    Stig hätte fast protestiert, doch das wäre ungehobelt gewesen. »Wie haben Sie mich gefunden? Wichtiger noch, wie sind Sie an meinen Adresskode gelangt?«
    »Ich besitze ein gutes Monitorprogramm. Ein sehr gutes.«
    »Ah. Sie waren also diejenige, die es ins Netz der Stadt geladen hat.«
    Mellanie hörte auf zu kauen und starrte ihn überrascht an. »Sie wissen, dass es da ist?« Sie tupfte sich mit einer Papierserviette übers Kinn.
    »Wir wussten, dass etwas da ist. Es ist nur sehr schwer zu fassen.«
    »Okay. Nun ja, machen Sie sich keine Sorgen – es ist nicht feindlich.«
    »Ich bezweifle, dass das Institut sich Ihrer Meinung anschließen würde.«
    »Die Trooper hatten die Waffen gezückt. Sie wollten Dudley und mich gefangen nehmen und zum Verhör bringen. Wir wären wahrscheinlich in Agenten des Starflyer verwandelt worden.«
    Stig

Weitere Kostenlose Bücher