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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schwieg für ein paar Sekunden, während er über das nachdachte, was sie gesagt hatte. »Sehr wahrscheinlich, ja. Macht es Ihnen etwas aus, mir zu erzählen, was Sie über diese Dinge wissen? Offen gestanden bin ich außer den Guardians noch nie jemandem begegnet, der an den Starflyer glaubt.«
    »Ich fand heraus, dass mein ehemaliger Boss eine Agentin des Starflyer ist: Alessandra Barron. Sie hat eine Untersuchung sabotiert, die ich …« Mellanie versteifte sich und drehte sich abrupt um. Stig bemerkte ein dichtes, kompliziertes Muster aus silbernen Linien, das plötzlich auf ihren Wangen und um die Augen materialisierte. »Was zur Hölle sind Sie?«, sprudelte sie hervor.
    Stig blickte über die Schulter und bemerkte Dr. Friland, der aus dem rückwärtigen Teil des Restaurants kam. Der übliche Schatten unter seiner Kapuze war einem schwach purpurnen Nimbus gewichen, der allmählich verblasste. Als Stig wieder zu Mellanie sah, hatten sich die komplexen OCTattoos ebenfalls wieder aufgelöst.
    »Sollen wir das ein ehrenhaftes Patt nennen?«, erkundigte sich Dr. Friland mit seiner weichen, echoenden Stimme.
    »Sicher«, erwiderte Mellanie vorsichtig.
    »Das freut mich. Was Ihre ursprüngliche Frage angeht …«
    »Sie sind ein Barsoomianer.«
    »Korrekt. Mein Name ist Dr. Justin Friland. Ich bin erfreut, Sie kennen zu lernen, Mellanie Rescorai.«
    Melanie deutete mit dem Finger auf die große Gestalt und dann auf Stig. »Sie … Sie arbeiten zusammen?«
    »Gelegentlich«, räumte Dr. Friland ein. »Und dies ist eine von diesen Gelegenheiten.«
    »Ah.« Mellanie nahm einen Schluck von ihrem Bier, ohne den Blick von dem Barsoomianer zu wenden.
    »Also schön«, sagte Stig. »Wir schießen nicht aufeinander, und wir stimmen darin überein, dass der Starflyer unser gemeinsamer Feind ist. Worüber genau wollen Sie mit den Guardians reden, Mellanie?«
    Sie blickte ihn leicht errötend an. »Ich bin hergekommen, um Sie zu fragen, was ich tun soll.«
    »Sie wollen unseren Rat ?« Es fiel Stig schwer zu glauben, dass jemand mit so viel Mut wie diese junge Frau sich an jemand anderen um Hilfe wenden könnte. Sie war intelligent, entschlossen und einfallsreich – sie konnte eindeutig auf sich selbst aufpassen. Er hatte niemals ein so hoch entwickeltes Wetwiring gesehen. Die Frage ist doch, für wen arbeitet sie?
    »Wie Sie bereits sagten, niemand im Commonwealth glaubt an die Geschichte vom Starflyer. Ich muss wissen, was Sie tun wollen, um ihn zu Fall zu bringen. Ich habe ein paar sehr starke Verbündete.«
    »Oh, prima. Augenblick, ich gehe eben Kopien unserer Pläne holen und übergebe Ihnen die Namen und Adressen all unserer Leute, die für uns im Commonwealth arbeiten.«
    »Seien Sie kein Arsch. Wir wissen beide, wie das hier ablaufen soll. Sie geben mir eine Einmal-Adresse in der Unisphäre, und ich kehre in das Commonwealth zurück und stelle den Kontakt her. Auf diese Weise können wir in Verhandlungen treten und einen gemeinsamen Nenner finden, um uns gegenseitig zu helfen.«
    »Das sagen Sie«, entgegnete Stig. »Was ist mit Ihrem Partner hier?«
    Dudley blickte kaum von seinem Wasser auf. Er schien sich unendlich zu langweilen, und es ging ihm offensichtlich nicht gut.
    »Was soll mit Dudley sein?«, fragte Mellanie.
    »Er hat die ganze Misere erst losgetreten.«
    »Sie dummer, ignoranter kleiner Mann!«, schnappte Dudley wütend. »Haben Sie überhaupt keinen Sinn für Perspektive? Nicht eine Person allein hat das angefangen, und nicht eine Person allein wird es beenden. Am wenigsten von allen ich.«
    Stig hielt sein Temperament im Zaum, als er erwiderte: »Ohne Sie hätte es keinen Flug der Second Chance gegeben. Ohne Sie wären Millionen von Menschen heute noch am Leben.«
    »Ich bin da draußen gestorben, Sie Arschloch!«, brauste Dudley auf. »Sie haben mich geschnappt, und sie haben mich gefangen genommen und sie … sie …«
    Mellanie legte den Arm um ihn. »Schon gut«, sagte sie beruhigend. »Alles in Ordnung, Dudley, beruhige dich.« Ihre Hand streichelte sein Rückgrat. »Dudley wurde vom Starflyer benutzt«, sagte sie an Stig gewandt. »Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie Bradley Johansson. Er hat mit Dudleys Ex-Frau gesprochen. Er weiß alles über die falsche Stiftung, die Dudley unterstützt hat.«
    Stig wusste nicht, wie er reagieren sollte. Das Einfachste wäre gewesen, ihr die Einmaladresse zu geben, genau wie sie verlangt hatte, und das gesamte Problem an Johansson und Elvin weiterzureichen.

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