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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gerichtsgebäudes erreicht. Einer von ihnen zog seine Ionenpistole. »He, Sie!«, rief er.
    Dudley übergab sich. Die Menschen sprangen zur Seite, als wässriger Mageninhalt auf die Bürgersteigplatten spritzte. Jetzt war niemand mehr zwischen Mellanie und den Troopern.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, befahl der erste Trooper. Er hob die Ionenpistole und zielte auf Mellanie. Sie blinzelte in das starke grüne Licht, als der Ziellaser der Waffe sich auf ihr Gesicht richtete.
    Ein Wagen hupte. Leute drehten sich neugierig um und brüllten in Panik auf. Es gab eine plötzliche Bewegung, als ein alter Ford Maury Saloon quer über die Cheyne Street raste, direkt auf den Trooper zu. Das grüne Laserlicht verschwand, schwang zu dem Maury herum. Mellanie erhaschte einen Blick auf die Fahrerin, eine Frau mittleren Alters, die verzweifelt am Lenkrad zerrte, das Gesicht zu einem Ausdruck des Unglaubens und Entsetzens erstarrt, während der Wagen sich weigerte zu gehorchen. Eine Salve von Hupen von der Straße rings um den verrückt spielenden Wagen erstickte jedes andere Geräusch. Die Trooper versuchten auszuweichen, doch der Wagen folgte ihren Bewegungen. Die Vorderräder trafen auf die Bordsteinkante, und das ganze Chassis sprang einen Meter in die Höhe und nach vorn. Der Trooper mit der Ionenpistole feuerte einen ungezielten Schuss ab, bevor der Frontgrill des Maury ihn unmittelbar über den Hüften voll erwischte. Mellanie zuckte unwillkürlich zusammen, als sich sein Körper um den Wagen faltete und Arme und Oberkörper auf die Kühlerhaube krachten. Dann prallte der Wagen gegen die Steinwand des Gerichtsgebäudes. Die Kollisionsabsorber zerbröselten und reduzierten die Verzögerungskräfte auf die Passagiere. Plyplastik-Schwammsäcke sprangen aus den Sitzen und hüllten sich schützend um die Fahrerin. Draußen vor dem Wagen gab es keinen derartigen Schutz. Der Aufprall ließ den Trooper zerplatzen, als wäre in seinem Innern eine explosive Ladung hochgegangen. Für eine Sekunde übertönten die schockierten Schreie der Zuschauer selbst die Kakophonie der Autohupen.
    Ein zweiter Wagen krachte mit lautem Knirschen über den Bordstein und in den zweiten Trooper, der wie betäubt auf den ungeheuerlichen Tod seines Kameraden starrte. Er wurde keine fünf Meter vom ersten Aufprall in die Wand gehämmert.
    Das brach den Bann. Die Menschen flüchteten in alle Richtungen von der grauenvollen Szene. Fahrzeuge und Radfahrer lenkten wild, um Unfällen zu entgehen.
    »Bewegung!«, brüllte Mellanie Dudley an. Sie zerrte ihn mit sich, riss ihn in der geringen Schwerkraft des Planeten förmlich von den Beinen. Irgendwo weiter unten entlang der Cheyne Street gab es einen weiteren gewaltigen Fahrzeugunfall. Mellanie überprüfte die Datenflut, die ihre durch Inserts aufgerüsteten Sinne lieferten, und sah, dass die SI-Subroutine einen Lieferwagen übernommen und in einen der Cruiser des Instituts gerammt hatte. Das resultierende Chaos blockierte die eine Hälfte der Cheyne Street vollkommen.
    Ein kleiner Ables Cowper Viersitzer hielt neben Mellanie an. Die Türen öffneten sich, und sie stieß Dudley hinein. »Fahren wir!«, brüllte sie.
    Der Ables steuerte hinaus in das, was vom Verkehr übrig war. Alles andere auf der Straße schien ihm auszuweichen, was ihm ermöglichte, vom Chaos weg zu beschleunigen. Mellanie drehte sich um und starrte auf die Szene hinter ihr. Die Leute hatten aufgehört zu rennen. Ein paar beherzte Seelen hatten sich um die Wagen versammelt, welche die Trooper getötet hatten, und versuchten, die Leute im Innern zu befreien.
    Mellanie sank auf den Sitz zurück und stieß zitternd die Luft aus. Ihre virtuelle Sicht übertrug die aufgeregten Pulse verschlüsselter Kommunikation, die durch das Netz der Stadt jagten.
    »Kannst du die Leute vom zweiten Beobachterteam aufspüren?«, fragte sie die SI-Subroutine.
    »Ja.«
    Die Kette von Datenverkehr blinkte in ihrer virtuellen Sicht auf, türkisfarbene Globen, die durch springende Sinuswellen aus neonfarbenem Orange verbunden waren. Zehn Personen teilten den gleichen Kanal. Drei von ihnen waren in irgendeinem Fahrzeug unterwegs zur Cheyne Street. Die anderen befanden sich in der näheren Umgebung des Gerichtsgebäudes.
    »Eine Idee, wer das Team anführt?«, fragte Mellanie.
    »Eine der Personen im Wagen kommuniziert stärker als die übrigen, was darauf hinweist, dass sie die Leitung hat. Allerdings verfüge ich nicht über die Kapazität, ihre Verschlüsselung zu

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