Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
verbünden. Sie müssen doch Vorkehrungen für diese Möglichkeit getroffen haben.«
»Wir sind für die meisten Möglichkeiten gewappnet; das ist richtig.«
»Nun dann … wenn wir unsere Operationen abstimmen, verbessern sich unsere Chancen dramatisch.«
»Verzeihen Sie mir, aber wenn man einhundertdreißigjahre lang gejagt wird wie ein krankes Tier, dann ist es doch wohl verständlich, dass es mir schwerfällt, die Bluthunde in meinem Versteck willkommen zu heißen.«
»Sie haben mein Wort, dass dies ein aufrichtiges Angebot ist. Nigel Sheldons Wort ebenfalls. Ich kann Sie mit ihm verbinden. Sie können es aus seinem Mund persönlich hören, wenn Sie wollen.«
»Ich weiß das zu schätzen. Allerdings gäbe es eine Möglichkeit, wie wir das Problem des gegenseitigen Vertrauens lösen könnten.«
»Und die wäre?«
»Kazimir McFoster hatte Daten von uns bei sich, als er in LA Galactic ermordet wurde. Wir glauben, dass Sie möglicherweise im Besitz dieser Daten sind.«
»Das stimmt.«
»Exzellent. Wenn Paula Myo mir diese Daten persönlich übergibt, dann bin ich sicher, dass meine Guardians und ich nicht mehr alleine stehen.«
»Was würden Sie dazu sagen, wenn ich Ihnen diese Daten liefern würde? Das müsste doch unseren guten Willen zur Genüge demonstrieren.«
»Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Senatorin. Wenn es Investigator Myo ist, kann ich absolut sicher sein. Ich glaube an ihre bedin-gungslose Aufrichtigkeit. Sie ist die eine unveränderliche Konstante in einem höchst unsteten Universum.«
»Heißt das, Sie vertrauen mir nicht?«
»Bitte seien Sie nicht beleidigt, Senatorin. Es ist nur so, dass Gewohnheiten, sowohl gute als auch schlechte, im Laufe von einhundertdreißigjahren zu einer zweiten Natur werden. Und ich bin ein Gewohnheitsmensch, so viel steht fest.«
»Nun, ich werde sehen, was ich tun kann. Aber hören Sie … CST
sucht die Station von Narrabri ab für den Fall, dass sich der Starflyer bereits dort verborgen hält. Wenn die Sicherheitsteams Ihnen zu nah auf den Pelz rücken, rufen Sie mich um Himmels willen an! Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können, ist, uns gegenseitig unter Feuer zu nehmen.«
»Danke sehr, Senatorin. Ich bin nicht so stolz, alles zu riskieren, was wir erreicht haben, nur um eines sturen Prinzips willen. Falls wir in Schwierigkeiten geraten, werde ich sehr laut um Hilfe rufen: Verlassen Sie sich darauf.«
»Ich melde mich wieder bei Ihnen.«
Bradley lächelte, während er zum andere Ende der Halle blickte.
Adam stöhnte bestürzt und lehnte die Stirn gegen das riesige Stahl-rad. »Ich kann nicht glauben, was Sie gerade getan haben! Paula Myo? Das kann nur ein verdammter Witz sein! Sobald die Myo Sie oder mich sieht, schießt sie uns das Hirn aus dem Schädel. Sie hat gar keine andere Wahl. Ihre DNS lässt sie nicht anders handeln.«
»Unsinn, Adam. Sie müssen mehr Vertrauen in die menschliche Natur entwickeln.«
»Sie hat ihre eigenen Eltern vor Gericht verraten, Herrgott noch mal!«
»Es waren nicht ihre Eltern. Es waren Kidnapper, die Paula als Säugling entführt haben.«
»Verdammt noch … Wir hatten es! Wir hatten es geschafft! Burnelli hat uns Legitimität angeboten, und Sie haben es vermasselt! So viel zum Thema falscher Stolz, verdammt!« Adam schlug frustriert auf das Rad.
»Adam, Adam, Adam … Haben Sie denn überhaupt kein Ver-handlungsgeschick? Investigator Myo ist das Eröffnungsangebot. Es wäre zu schön, wenn sie sich zu diesem Treffen bereiterklären würde; aber ich rechne eigentlich damit, dass wir spätestens in zwei Minuten einen Anruf von Nigel Sheldon oder einem anderen wichtigen Spieler erhalten werden.«
Adam stöhnte erneut. Er klang wie ein verletztes Tier. »Ich brauche diesen zusätzlichen Stress nicht, Bradley; ich brauche ihn wirklich nicht!«
»Es dauert nicht mehr lange, Adam. Ich glaube, dessen können wir beide sicher sein.«
Das Wurmloch der CST Erkundungsdivision auf der Station von Narrabri sah aus wie alle anderen auch: ein isoliertes Gebäude abseits des kommerziellen Sektors, mit einer großen versiegelten Quarantänekammer vor dem Gateway. Das Operationszentrum und das zugehörige Unterstützungsteam war um die Kammer herum in einem schützenden Kordon untergebracht.
Paula stand auf dem Boden der Quarantänekammer, während sie darauf wartete, dass das Wurmloch ausgerichtet wurde. Nigel stand neben ihr, den Mund zu einem sanften Lächeln verzogen, und schaute auf die flimmernde Luftblase,
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