Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
ich wünschte nur, die Umstände wären andere.«
»Nigel Sheldon«, rasselte das große Alien. Mehrere seiner Augen schwenkten herum und richteten sich auf den Anführer der Dynastie. »Ich bin dankbar für diese Gelegenheit. Meine Rasse hat viel zu lang Zuflucht im High Angel gesucht. Und das dort ist die wunderbare Lady, die sich einverstanden erklärt hat, während dieses Besuchs meine Begleiterin zu sein?«
»Ohhh.« Tiger Pansy klappte ungläubig den Mund auf. Sie trat vor und stolperte unsicher auf ihren hohen Schuhen. Nigel, Nelson und Paula stürzten hastig vor, die Arme erhoben, um ihr zu helfen. »Sie sind ein richtiger Gentleman, wissen Sie das?« Vorsichtig streckte Tiger Pansy Qatux die Hand entgegen.
Qatux entrollte eins seiner Tentakel, und die Spitze schlang sich um Tiger Pansys Handgelenk. Sie schauderte, als wäre sie von einer eisigen Bö erfasst worden. Ihre OCTattoos leuchteten phosporgrün unter ihrer Haut, und für einen Moment erstrahlte ihr ganzer Leib; selbst unter den Haaren waren smaragdfarben leuchtende Punkte zu sehen. Qatux seufzte wie ein Mensch, der soeben ein ganzes Glas Whiskey heruntergekippt hatte.
Tiger Pansy schaute auf ihre Hände, und das Licht verblasste. »Ich wusste nicht, dass die das können. Sie haben echt ziemlich schicke Software, Mr Qatux.«
»Ja«, murmelte Qatux. »Ich danke dir, dass du mir erlaubt hast, auf deine Schaltkreise zuzugreifen. Sie können die direkten Verbindungen herstellen, die ich benötige. Ich kann deinen emotionalen Zustand perfekt fühlen. Du bist eine überwältigende Lady, Tiger Pansy.«
Tiger Pansys nervöses Kichern durchdrang die Stille. »Hey, das ist echt süß, Mr Qatux.«
Qatux ließ ihr Handgelenk los, und sein Kopf schwang zu Nigel und Nelson Sheldon herum. »Und nun wird es mir eine Freude sein, die Agenten des Starflyer in eurer Mitte aufzudecken.«
»Wir richten ein spezielles Analyse-Zentrum ein«, sagte Nelson.
»Die Verdächtigen werden nacheinander zu dir gebracht, sobald wir sie entwaffnet und eventuelles Wetwiring unschädlich gemacht haben.«
Die größte Luftschleuse der Quarantänekammer öffnete sich, und Qatux durchschritt sie in schwerfälligem Trott. Tiger Pansy stöckelte neben ihm her. »Und gibt es vielleicht eine, äh, Mrs Qatux?«, fragte sie.
Auf Paulas Gesicht erschien ein sanftmütiges Lächeln, während sie dem äußerst eigenartigen Paar hinterherblickte, das soeben den Raum verließ.
»So etwas bekommt man nicht alle Tage zu sehen, hm?«, murmelte Hoshe neben ihr.
»Höchstens einmal im Verlauf eines sehr, sehr langen Lebens, würde ich sagen«, erwiderte Paula. Ihr E-Butler meldete, dass ein Anruf von Justine an ihre und die Adresse von Nigel Sheldon einging.
»Ich habe Kontakt mit Johansson hergestellt«, berichtete Justine Burnelli. »Er ist bereit, uns bei der Suche nach dem Starflyer zu helfen, doch es gibt da ein Problem.«
»Und das wäre?«, fragte Nigel.
»Johansson möchte einen Beweis dafür, dass wir ihm keine Falle stellen. Schließlich wurde er einhundertdreißig Jahre lang vom Serious Crimes Directorate gejagt, und jetzt steht er dicht vor seinem Ziel.«
»Reicht eine persönliche Garantie von mir?«, fragte Nigel.
»Er möchte, dass Paula den Speicherkristall mit den Daten über-bringt, die Kazimir McFoster in LA Galactic bei sich gehabt hat.«
»Nein.« Das Wort kam über ihre Lippen, bevor Paula auch nur wusste, dass sie es gesagt hatte. Es gab keine Analyse, kein bedächtiges Abwägen. Sie wusste die Antwort einfach.
»Warum nicht?«, fragte Justine. »Ich weiß, dass es schwierig ist für Sie; aber die Guardians hatten die ganze Zeit über Recht.«
»Das akzeptiere ich«, gab Paula zurück. »Johansson hatte das absolute Recht, sich gegen den Starflyer zu stellen, auch wenn er andere Methoden hätte einsetzen sollen. Doch Elvin ist ein Massenmörder, ein politischer Terrorist der schlimmsten Sorte. Ich kann nicht darüber hinwegsehen, ganz gleich, was geschieht.«
»Sie müssen«, sagte Nigel.
»Sie wissen beide, was ich bin. Daher wissen Sie auch, dass ich das nicht kann.«
Für einen winzigen Augenblick brach Nigels liebenswürdige Fassade in sich zusammen. »Ich begreife das nicht! Sie von allen Leuten wissen doch wohl, was hier auf dem Spiel steht! Vergessen Sie Ihre verdammten Skrupel für eine Minute und bringen Sie den beiden ihre Daten. Wir können diesen verdammten Elvin immer noch einkassieren, wenn alles vorbei ist. Ich versichere Ihnen, dass ich Abadan
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