Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
bergen das Memorycell Insert«, sagte Alic. »Das gilt für jeden von uns. Der letzte Überlebende hat diese Pflicht. Einverstanden?«
»Ja, Boss.«
Die beiden anderen stimmten grimmig zu.
»Also schön«, sagte Alic. Er starrte über die Gleise zu der Stelle, wo die GH 7 verschwunden war. Der Energieschirm über der FarAway-Sektion war eine grauschimmernde Blase über einer Ansammlung kleiner Gebäude und Lagerhäuser in sechs Kilometern Entfernung. »Wir wissen, wohin er will. Holen wir ihn uns. Matthew, setzen Sie sich mit Edmund Li in Verbindung. Es wird Zeit, dass er tut, wofür er bezahlt wird, und diesen Energieschirm ab-schaltet.«
»Was denn? Nur wir vier?«, fragte Jim.
Alic schaute sich um. Das Gateway war noch immer geöffnet. Ich könnte hindurchrennen. Wir alle könnten zurück. Es wäre ganz einfach.
Rein technisch betrachtet ist die Mission vorbei. Wir haben bewiesen, dass der Starflyer existiert. »Ich glaube nicht, dass wir lange allein bleiben werden«, sagte er.
Seine visuellen Sensoren fingen eine Bewegung auf. Irgendetwas näherte sich ihrer Position, in einer Entfernung von einem Kilometer. Ein Laserradar-Puls zeigte ihm ein Motorrad, das sich mit hoher Geschwindigkeit dem Wurmloch näherte und über Gleise und Schienen sprang. Dahinter waren weitere Fahrzeuge zu sehen, wahrscheinlich kleinere Wagen. »Setzen wir uns in Bewegung«, sagte er. »Wir werden überrannt, wenn wir noch länger warten.«
Adam steuerte die Ables ND47 aus dem Schuppen und bremste wieder. Die Verkehrskontrolle von Narrabri buchte sie in das System ein und wies ihnen einen Transitkode zu. Adam musste grinsen, als er den Kode las: Guardians0001A.
Jetzt sind wir endlich im Geschäft.
»Da kommen sie«, sagte Bradley.
Adam öffnete die Tür der Fahrerkabine und blickte nach draußen.
Ein mittelgroßer Laster und ein fünfzehnsitziger Bus rasten über die Servicestraße auf den Schuppen zu.
»Alles in Ordnung da unten?«, fragte er das Team in den gepanzerten Fahrzeugen. Die drei Anführer – Kieran, Rosamund und Jamas – antworteten mit Ja. Für seinen Geschmack waren sie zu einsil-big. Selbst für einen Guardian, der sich von Geburt an dem Kampf gegen den Starflyer verschrieben hatte, war es ein überwältigender Moment zu erkennen, dass genau dieser Starflyer gerade in wenigen Kilometern Entfernung vorbeigekommen war. Was ihn selbst betraf
…
Ich muss nicht länger nur glauben. Ich habe den Beweis. Es war ein erstaunliches Gefühl der Erleichterung, beinahe spirituell. Der Starflyer war real; die Guardians hatten von Anfang an Recht gehabt, und es gab tatsächlich ein edles Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnte. Mitten in einem Krieg, bei dem es um das Überleben der Spezies ging und bei dem es bereits Millionen Tote gegeben hatte, fühlte Adam sich tatsächlich gut.
Der Bus und der Laster hielten neben den beiden geschlossenen Waggons hinter der Ables ND47. Bradley hatte bereits die großen Luken geöffnet und war dabei, die Rampen auszufahren. Er hatte gesagt, dass Sheldon etwas Großes schicken würde, und Adam hatte angenommen, dass es sich dabei um Combat-Aerobots oder irgendwas in der Art handeln würde.
Gestalten in Kampfanzügen stiegen aus dem Bus. Die Rückseite des Lasters rollte nach oben, und eine dicke Rampe glitt hervor.
»Scheiße, das gibt’s doch nicht!«, murmelte Adam.
Ein Raiel polterte schwerfällig aus dem Laster. Sein mächtiger Leib wogte in langen Wellenbewegungen. Ihm folgte eine Frau mit wilden roten Haaren, einer schwarzen Bluse und einem Rock im gleichen Farbton wie die Haare. Über ihre Kleidung hatte sie einen Schutzschirm-Skelettanzug gezwängt, doch selbst das konnte nicht allein die Ursache für ihre uneleganten Bewegungen sein. Dann erkannte Adam, dass sie doch tatsächlich hochhackige Pumps trug.
Fünf Guardians stiegen aus den gepanzerten Fahrzeugen, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Die meisten drängten sich um den Raiel.
Ein Mann in einem schicken, teuren Geschäftsanzug stieg aus dem Bus. Adam erkannte Nelson Sheldon sofort. Seine Anwesenheit ließ Adam erschauern, während er beobachtete, wie Bradley den Helm abnahm und zum Sicherheitschef der Sheldon-Dynastie ging, um ihm die Hand zu schütteln. Ein historischer Augenblick. Eine Gestalt in einem Kampfanzug neben Nelson reichte Bradley einen kleinen Plastikkoffer von der Sorte, wie sie zum Transport von Speicherkris-tallen benutzt wurde.
Sie! Adam schauderte erneut in seinem Kampfanzug.
Als
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