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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Claws ignorierten sie einfach, während die übrigen drei Passagiere sie freundlich anlächelten, als sie vorbeikam. Die Stufen am Ende der Kabine führten zum nächsten Deck hinunter, wo die Beleuchtung gedämpft war. Paula konnte den Horizont durch die kleinen runden Bullaugen sehen, eine undeutliche rosafarbene Linie, die den schwarzen Ozean vom sternenübersäten Himmel trennte. Blitze vom Neutronenstern jagten helle blaue Lichterscheinungen über das Wasser, die purpurne Nachbilder auf Paulas Netzhäuten hinterlie-
    ßen. Sie flogen unmittelbar vor der Morgendämmerung her, die zwanzig Minuten nach ihrer Landung in Port Evergreen einsetzen würde.
    Weitere vier Treppen und zwei Druckschleusen brachten Paula nach unten in den Frachtraum, wo all ihre Fahrzeuge untergebracht waren. Das Geräusch der Turbinen war hier am lautesten, beinahe so, als würde nebenan eine riesige Verbrennungsmaschine arbeiten.
    Obwohl Wilson sämtliche Heizungen auf Maximalleistung gestellt hatte, war es hier unten in dem großen Frachtraum kühl. Paula zog den Reißverschluss ihres schwarz- und lavendelfarbenen Fleecepul-lis zu, der in ihrem CST Reisepaket gewesen war, und ging zu der Stelle in der Mitte des Raums, wo Qatux das Ende der Reise abwar-tete. Sie hatten ein halbes Dutzend Notheizer gefunden, die das große Alien umgaben und warme Luft auf seine dunkelgraue nackte Haut bliesen.
    Niemand wusste etwas über die Physiologie der Raiel; deswegen vermochte Paula nicht zu sagen, ob das gelegentliche Schaudern des Wesens die gleiche Reaktion war, die Menschen auf Kälte zeigten, oder ob sich darin das kleine Suchtproblem dieses speziellen Individuums manifestierte. Zwei der kleineren Tentakel von Qatux erzitterten, als Paula näher kam.
    »Paula, du bist höchst willkommen«, seufzte Qatux heiser.
    »Danke sehr.«
    Tiger Pansy saß auf einer Kiste neben Qatux und trug den Inhalt von zwei Reisepaketen über ihrer Bluse und dem kurzen Rock. Zum ersten Mal hatte sie auch ihre hochhackigen Schuhe ausgezogen und gegen ein paar Stiefel getauscht. Als wäre das noch nicht genug, hatte sie übergroße Fellpantoffel darüber gezogen. Sie sah noch immer so aus, als würde sie erbärmlich frieren, und ihre behandschuhten Hände hielten eine dampfende Schale Tomatensuppe.
    Adam und Bradley hatten ebenfalls Kisten herangezogen. Ihr Gesichtsausdruck blieb neutral, als Paula sich auf eine Kante der Kiste setzte, die Tiger Pansy benutzte. Aus welchem Grund auch immer, Bradley hatte sich nie einem Reprofiling oder einer genetischen Modifikation unterzogen. Er sah immer noch aus wie Mitte dreißig, auch wenn Paula nie herausgefunden hatte, welche Rejuvenations-klinik er benutzte. Ein großer Mann, erst recht im Vergleich zu ihr, mit blonden Haaren, deren Farbton an Silber grenzte und die in starkem Kontrast zu den dunkelsten Augen standen, die sie je gesehen hatte. Seine attraktiven Gesichtszüge verzogen sich zu einem einla-denden Lächeln, nicht im geringsten triumphierend, sondern ausschließlich freundlich. Bradley war tatsächlich erfreut, sie bei sich zu haben, auch wenn sie die Bedingungen weder vergessen noch verzeihen würde, die sie an Bord der Carbon Goose gebracht hatten.
    Es konnte keinen größeren Gegensatz zu Johansson geben als Adam Elvin. Er war sehr viel stämmiger als Bradley mit seiner schlanken, athletischen Gestalt, mit Muskelmasse, die seit ihrer letzten bestätigten visuellen Aufzeichnung auf Velaines hinzugekommen war. Die meisten Angehörigen des Pariser Büros wären ah-nungslos an ihm vorbeigelaufen, doch nach so langer Zeit hätte Paula sein Gesicht überall erkannt, ganz gleich, welchem Reprofiling er sich auch unterzogen hatte. Abgesehen davon – nach so zahlreichen Änderungen gab es eine starke Einschränkung, was weitergehende Möglichkeiten betraf. Dieses neue, rundliche Gesicht, das jung gebliebenes mittleres Alter vortäuschen sollte, war eine starke Warnung gegen jegliches übertriebene, selbst angewandte zelluläre Reprofiling. Die Wangen und das Kinn waren ledrig geworden und von etwas bedeckt, das aussah wie eine schwache Form von Ekzem.
    Der Kragen seines semi-organischen Mantels war von schwarzem Haar bedeckt, das schlaff herabfiel wie bei einem Strahlungsopfer.
    »Das Rasieren muss schmerzhaft sein«, bemerkte Paula.
    Adams Hand glitt halb hinauf zu seinem Gesicht, bevor er sich dessen bewusst wurde. »Es gibt geeignete Cremes, danke für Ihre Besorgnis. Sie sehen selbst nicht gerade besonders fit aus,

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