Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Ich muss zurück nach Darklake City.«
    »Aber … das Festnahme-Team ist bereits im Aufzug.«
    »Viel Glück, Hoshe. Ich rufe Sie an, wenn ich zurück bin.«
    »Ich dachte, Sie wollten unbedingt dabei sein?«
    »Will ich auch, will ich wirklich; aber diese Sache ist wichtiger.«
    »Um was geht es denn?«
    »Ich rufe Sie später an, versprochen.« Mellanie stieg in das Taxi, das sofort losfuhr. »Was passiert mit diesem Mädchen, Vanora Kingsley?«, fragte sie die SI. »Muss ich sie in einen Wagen verfrachten oder so was? Ich glaube nicht, dass ich gut in sowas bin.«
    »Wir denken, Jaycee wäre da anderer Meinung, aber nein. Ein professioneller Sicherheitsfachmann wurde beauftragt, die Extraktions-operation vorzunehmen.«
    »Ihr tut ihr doch nicht weh, oder?«
    »Absolut nicht, nein. Sie wird in ein sicheres Versteck gebracht, wo sie bis zum Ende der Operation in Gewahrsam bleiben wird.«
    »Okay. Und wie sieht dieser Junge aus? Wenigstens das will ich wissen.« Eine Datei glitt in ihre virtuelle Sicht. Als sie das Bild öffnete, sah sie einen Teenager mit wilden roten Haaren und einem dazu passenden Grinsen. »Nun, ich hoffe, ihr erwartet nicht von mir, dass ich mit ihm schlafe«, sagte Mellanie rasch. »Weiß er überhaupt, wie man mit Messer und Gabel isst?«
    »Was stimmt denn nicht mit ihm? Unsere weiblichen Aspekte sind einstimmig der Meinung, dass er hübsch aussieht.«
    Mellanie betrachtete das Bild erneut. »Vielleicht. Ich meine äußerlich. Aber man kann auch deutlich sehen, dass er ein Problem mit seinem Verhalten hat. Er ist bestimmt der reinste Albtraum, was Benimm angeht.«
    »Dein absolutes Spezialgebiet.«
    »Hahaha.«
    »Mellanie, trotzdem wirst du die Erfordernisse des Kontrakts er-füllen müssen. Wir hoffen sehr, du verstehst das.«
    »Ich habe genug vom Huren, danke sehr.«
    »Wir sind sicher, dass der Augenblick der sexuellen Hingabe weit genug hinausgezögert werden kann, bis du die Situation abgeschätzt und versucht hast, mit Ozzie in Verbindung zu treten. Das Erfordernis, von dem wir eigentlich gesprochen haben, ist das persönliche Auftreten des beauftragten Mädchens. Es ist eine unab-dingbare Voraussetzung. Deswegen hat Lady Georgina auch Vanora Kingsley ausgewählt.«
    »Was für ein persönliches Auftreten?«
    »Das Mädchen soll liebenswert sein.«
    »Hey! Ich kann liebenswert sein, okay? Fangt mir jetzt nicht so an!«
    »Sehr wohl, Mellanie. Wenn du das sagst.«
    Einmal mehr wartete Wilson Kime darauf, den Fuß auf eine neue Welt zu setzen. Er stand vor dem Gateway, kaum dass die Morgendämmerung über Half Way eingesetzt und den nackten Fels mit rotem Licht und intensiven blau-weißen Blitzen erfüllt hatte. Im Generator-Gebäude hinter dem Gateway floss allmählich Energie vom umdirigierten Stormrider.
    Wilson versuchte, nicht selbstgefällig zu sein, doch angesichts seines Wissens über Astrotechnik und orbitale Mechanik hatten sich die Technos aus dem Team von Adam Elvin mehr oder weniger automatisch untergeordnet. Wilson hatte zwanzig Minuten an der Konsole benötigt, um sich einen Überblick über die primären Systeme und Leitprogramme des Stormriders zu verschaffen; dann hatte er die erste Serie von Instruktionen hinaufgeschickt. Seine virtuelle Sicht produzierte ein einfaches Bahnprofil mit einer langen geschwungenen Linie, die den Kurs des Stormriders auf seiner endlosen Schleife darstellte. Innerhalb von zehn Minuten, nachdem das Onboard-Array seine Instruktionen akzeptiert hatte, war eine neue dunkelrote Linie erschienen, kurz und dick, die die Ablenkung zu-rück in den Plasmastrom zeigte, welche Wilson einprogrammiert hatte. Die gewaltige Energiestation hatte fast eine Stunde für den Weg benötigt, während nach und nach die Plasmakonzentration um sie herum gestiegen war.
    Vierzig Millionen Kilometer über Wilsons Kopf begannen die gigantischen Rotorflügel der Maschine sich wieder zu drehen, als der Stormrider den Hauptstrom der geladenen Partikel erreichte. Wilsons virtuelle Sicht zeigte die riesige und zugleich überraschend zer-brechliche Maschine, deren Geschwindigkeit immer weiter zunahm, während sie unausweichlich tiefer ins Gravitationsfeld des Neutronensterns gezogen wurde. »Erinnert mich irgendwie an Ikarus«, bemerkte Wilson, als Oscar herbeikam und neben ihm stehen blieb.
    »Mit weit gespreizten Flügeln und viel zu nah an der Sonne.«
    »Das ist eine ziemlich weit hergeholte Interpretation«, entgegnete Oscar, »aber die Metapher gefällt mir

Weitere Kostenlose Bücher