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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sanfte Brise. Dann verblasste das rote Licht … und zum zweiten Mal in seinem Leben betrat Wilson Kime einen fremden Planeten mit einem einzigen gigantischen Schritt. Die Gravitation ließ schlagartig nach. Wilson war nicht an so etwas gewöhnt, nicht auf dem Schienennetz von CST. Die meisten H-kongruenten Planeten besaßen eine sehr erdähnliche Gravitation, und man bemerkte den Übergang nie wirklich.
    Einer der Volvos hupte laut hinter ihm, und er sprang beiseite. Die Bewegung ließ ihn einen guten halben Meter in die Luft steigen. Er lachte, als er wieder zu Boden sank. Seine virtuelle Hand berührte das Entriegelungssymbol des Druckanzugs, und das Helmvisier schwang hoch. Er atmete die einheimische Luft ein, die stark nach dem kürzlichen Regen und einer Spur von Tannennadeln roch. »Sie hätten es schaffen können«, sagte er. »Sie hätten es wirklich schaffen können.«
    »Was schaffen? Wer?«, fragte Anna. Sie sprang von der Ladefläche eines Volvos und streckte vorsichtig die Arme aus, um das Gleichgewicht zu bewahren.
    »Ares Underground. Sie wollten den Mars terraformieren. Es wäre eine Welt wie diese entstanden, wenn sie je eine Chance bekommen hätten, ihr Projekt zu verwirklichen.«
    »Hörst du eigentlich nie auf, an den Mars zu denken?«, fragte sie.
    »Es gibt nicht genügend Atmosphäre auf dem Mars, um ihn zu einer H-kongruenten Welt umzuformen«, erklärte Oscar. Er klang nicht sonderlich beeindruckt.
    »Es gab auch dafür Pläne, beispielsweise Eis aus dem Asteroiden-gürtel heranzuschaffen und genetisch modifizierte Bakterien, die Sauerstoff aus dem Boden freisetzen sollten. Orbitalspiegel, Bohrlö-cher bis in den Kern.«
    »Klingt kostspielig.«
    »Planeten waren damals noch teurer als heutzutage«, entgegnete Wilson weise.
    Der Volvo mit Qatux an Bord kam langsam durch das Wurmloch gefahren, ein dickes Bündel faseroptischer Kabel im Schlepp. Zwei Gestalten in Kampfanzügen folgten dem Wagen und stellten sicher, dass sich das Kabel nirgends verfangen konnte.
    »Alle sind durch, Sir«, meldete Kieran schließlich.
    »Danke sehr«, sagte Bradley. »Qatux, wir benötigen das Wurmloch nicht mehr.«
    Wilson blieb gerade noch genügend Zeit für einen letzten Blick auf die Daten des Stormriders, bevor sich das Wurmloch wieder schloss.
    Wie Ikarus war auch der Stormrider jetzt zum Absturz verurteilt; der massive Plasmastrom hatte ihn weit über den Lagrange-Punkt hinaus geschoben, und seine erschöpften Triebwerke besaßen nicht länger genügend Energie, um ihn zu seinem Ausgangsort zurückzu-bringen. Alles, was blieb, war der lange, freie Fall in das gewaltige Gravitationsfeld des Neutronensterns.
    Das Wurmloch schrumpfte zu einem Nichts zusammen, und das faseroptische Kabel wurde durchtrennt wie mit einem Laserstrahl.
    Es erinnerte an eine tödlich verwundete Schlange, und der Vorgang des Durchtrennens erweckte in Wilson ein Gefühl von Abgeschie-denheit. Jetzt waren sie wirklich und wahrhaftig auf sich allein gestellt. Der Stille ringsum nach zu urteilen, war er nicht der Einzige mit diesem Gedanken.
    »Es gibt nicht viel zu sagen«, verkündete Johansson. »Was auch nicht weiter schlecht ist, weil wir verdammt knapp sind mit der uns verbleibenden Zeit. Ich möchte unseren Freunden, die keine Guardians sind, dafür danken, dass sie mit uns gekommen sind und uns am Ende doch noch Glauben geschenkt haben. Für diejenigen unter euch, deren Vorfahren von Anfang an hinter mir gestanden haben: Ich möchte meinem Dank Ausdruck verleihen für ihre zum Teil furchtbaren und häufigen Opfer. Es ist ihr Blut, das es uns ermöglicht hat, zu diesem Zeitpunkt an dieser Stelle zu stehen. Als Folge davon wird die gesamte restliche Menschheit den Guardians of Selfhood dankbar sein müssen für all das, was wir ertragen haben, damit der Rest unserer Spezies zu guter Letzt frei leben kann.«
    Wilson schaute sich um. Er sah, dass alle Guardians die Köpfe respektvoll gesenkt hatten. Er schloss sich ihnen an, und Johanssons Worte betrübten ihn stärker, als ihm lieb war. Die Geschichte würde die Guardians von diesem Tag an in einem ganz anderen Licht darstellen.
    »Da nun unsere Zeit gekommen ist, wollen wir nichts mehr von ihr verschwenden«, sagte Bradley. »Ayub, würdest du bitte versuchen, mit den Clans Kontakt aufzunehmen, so schnell es geht?«
    »Stig!«, rief Keely laut. »Stig, ich fange ein Signal auf Kurzwelle auf!
    Es ist unsere Frequenz!«
    Stig beugte sich vor und runzelte die Stirn. Es war dunkel

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