Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
im Fond des Mazda Volvo 4x4, einem Versteck, in dem er ungesehen brüten konnte. Der kleine Konvoi aus Fahrzeugen der Guardians, fünf Lieferwagen und sieben leicht gepanzerte Voltas, hatte fast eine Stunde benötigt, um durch die aufgewühlte, heimgesuchte Stadt zu fahren.
Die ganze Zeit über hatte Stig Berichte von den Guardians erhalten, die entlang der Fluchtroute des Starflyers in Stellung gegangen waren. Ihre zahlreichen Versuche, den schweren MAN-Sattelschlepper anzugreifen, hatten zu nichts geführt. Die Fahrzeuge des Starflyers waren gut geschützt durch Panzerungen und noch bessere Energieschirme. Außerdem hatten sie mit extremer Härte auf jeden Angriff reagiert. Mehr als ein Dutzend Scharfschützen der Guardians waren mitsamt den Stellungen, in denen sie Deckung gefunden hatten, zu schwelender Asche verbrannt worden.
Der Konvoi des Starflyers hatte weniger als dreißig Minuten benötigt, um von der 3 F Plaza zum Anfang des Highway One zu gelangen. Mehr als zwei Dutzend zusätzlicher Range Rover Cruiser waren unterwegs aus Seitenstraßen gekommen und hatten sich dem Konvoi angeschlossen. Angesichts der überlegenen Feuerkraft des Starflyers war Stig nichts anderes übrig geblieben, als den Rest seiner Scharfschützen zurückzurufen. Sie wären niedergemetzelt worden, wenn sie etwas versucht hätten.
Stig war frustrierend langsam vorangekommen mit seiner Verfolgung. Sie hatten immer wieder auf andere Teams der Guardians gewartet, die sich ihnen anschlossen, während sie eine zum Starflyer parallele Route aus der Stadt genommen hatten. Die zivilen Hilfs-dienste begegneten der Katastrophe so gut sie konnten, was weitere Menschen und Fahrzeuge auf die Straßen brachte, die Stig benutzte.
Eine ganze Stunde später schließlich hatten sie den Highway One erreicht, nur um feststellen zu müssen, dass der Starflyer gefährliche Minen gelegt hatte. Die erste hatte einen Ford Skanghi ausgeschaltet und die fünf Guardians darin getötet. Danach hatte Stig die Fahrzeuge neben der Straße herfahren lassen und den breiten Streifen enzymgebundenen Betons gemieden, was ihre Geschwindigkeit noch weiter verringerte.
»Wer ruft uns?«, fragte Stig. Er wusste nichts von irgendeiner anderen Gruppe der Guardians, die in der Umgebung von Armstrong City im Einsatz war.
Keelys grinste ungläubig. »Bradley Johansson.«
»Unmöglich«, sagte Stig nur, noch während seine virtuellen Hände das Signal aus Keelys speziellem Funk-Array zerrten.
»… Rendezvouspunkt Vier«, sagte Bradleys vertraute Stimme.
»Wir sind in ungefähr zwanzig Minuten von jetzt an dort.«
»Wer spricht dort?«, fragte Stig.
»Ah, das klingt ganz nach dir, Stig.«
»Sir?«
»Hey, Stig«, sagte Adam Elvin. »Schön, deine Stimme zu hören, mein Junge.«
»Bei den träumenden Himmeln, das ist unmöglich! Sie können nicht hier sein!«
»Ich verstehe. Nachdem ihr bei LA Galactic aufgeflogen wart, seid ihr in unseren Unterschlupf auf Venice geflüchtet. Kazimir hatte den Auftrag, euch hinzuführen.«
»Adam?«
»In Fleisch und Blut, Gott sei Dank. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, hierher zu kommen, wie ich nicht verschweigen möchte.«
»Wie …? Wie kommt es, dass Sie hier sind?«
»Das ist keine gesicherte Verbindung, Stig. Ich erzähle dir alles, sobald wir uns am Rendezvouspunkt getroffen haben. Bradley sagt, ihr wüsstet, wo das ist.«
»Ja, natürlich.«
»Also, wenn wir die Echten sind, dann sehen wir uns dort.«
Rendezvouspunkt Vier war eine Entwässerungs-Pumpstation eine halbe Meile abseits von Highway One, achtunddreißig Meilen au-
ßerhalb von Armstrong City. Ein nicht ausgeschilderter Dienstweg führte zu der Station. Sie befand sich auf der Rückseite eines flachen Hügels, vollständig außer Sicht von Highway One aus.
Stig steuerte den Mazda Volta selbst; er hatte den anderen befohlen, an der Abzweigung zum Dienstweg zu warten. Sobald er um die Biegung kam, sah er die großen Fahrzeuge, die dort geparkt standen. Ihre starken Scheinwerfer durchschnitten die Nacht. Vertraute Gestalten kamen ihm entgegen, als er parkte, und grinsten ihn fröhlich an. Er stolperte aus der Kabine, noch immer nicht ganz sicher, ob er seinen Augen trauen konnte. Adam umarmte ihn freundlich.
»Gut, dich zu sehen, Junge«, sagte er bärbeißig.
»Bei den träumenden Himmeln, wir dachten, Sie würden auf Half Way festsitzen!«
»Hey, du solltest doch wissen, dass man mich nicht so leicht irgendwo festsetzen kann!«
»Ja, sicher, aber …«
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