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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dauern, bis sie den vereinbarten Treffpunkt in den Ausläufern der südlichen Berge erreicht hatten.
    Kieran und Oscar hatten sich zu Adam ins Führerhaus gesetzt, zusammen mit Paula Myo. Paula hatte sich fast sofort in die kleine Schlafkoje im hinteren Teil des Führerhauses zurückgezogen und ihre Decke fest um die Schultern geschlungen. Adam wartete eine halbe Stunde, um sicher zu sein, dass sich keine weiteren Probleme mit den Volvos ergaben; dann zog er ein medizinisches Kit hervor und schob die dünne Kunststofftür zur Seite. Dahinter wartete ein winziger, beengter Raum. An der Rückwand gab es eine Doppelprit-sche, und davor war gerade ausreichend Platz für eine Person zum Stehen. Spinde unter dem unteren Bett enthielten die persönlichen Dinge der Mitstreiter.
    Die Grills der Klimaanlage bliesen unangenehm warme Luft herein. Adam schaltete die gedämpfte blaue Beleuchtung ein. Paula saß auf der unteren Pritsche, die Decke noch immer fest um die Schultern gewickelt. Die Art und Weise, wie ihr Arm und die Hand unter der Decke verbogen waren, ließ Adam erstarren. Er starrte in ihr Gesicht und war schockiert. Sie sah aus, als hätte sie seit einer Woche nicht mehr geschlafen. Ihre Wangen waren eingefallen, als würde das Fleisch sich in Schweiß auflösen. Es war eine beängstigend abrupte äußere Veränderung.
    »Mein Gott, was ist los mit Ihnen?«, fragte er, während er die Tür hinter sich zuschob – irgendwie wollte er nicht, dass die anderen Paula so sahen.
    Ein Schauder durchlief ihren Körper, und sie schnitt eine Grimasse. Ihr schweißnasses Haar klebte an ihrer Kopfhaut und bewegte sich kaum. Sie starrte Adam einfach nur aus tief in den Höhlen liegenden Augen in einem dunkel geschwollenen Gesicht an. Das einzige, was sich nicht bewegte, war die Waffe unter der Decke.
    »Ich bin nicht hier, um Sie zu töten«, sagte Adam. So was Dämliches. Er stieß ein ironisches Schnauben aus. »Ich bin eigentlich hier, weil ich Ihre Hilfe brauche. Sie sind diejenige, die herausfinden muss, wer von uns der Verräter ist.«
    Paulas verkniffener Mund verzog sich zur Andeutung eines Lächelns. »Angenommen, ich bin es?«
    »Ach, hören Sie auf!«
    »Wer hätte einen besseren Grund? Ich jage seit mehr als einhundertdreißig Jahren hinter Johansson her, um ihn zu verhaften und einzusperren.«
    »Sie haben uns die Mars-Daten geliefert. Ganz gleich, wie groß der politische Druck auch sein mag, unter den man Sie gesetzt hat; sie hätten das niemals getan, wenn Sie eine Agentin des Starflyers wären.«
    Paula schob die Waffe in ihr Schulterholster zurück. »Ich hätte es trotzdem nicht tun sollen.«
    »Ich hatte gedacht, dass sich endlich eine Spur von Menschlichkeit in Ihnen regt.«
    »Dann sind Sie ein alter Narr.«
    »Halten Sie sich für nicht-menschlich?«
    »Ganz im Gegenteil.« Paula ließ sich langsam wieder auf die Pritsche sinken, wobei sie mehr als einmal schmerzhaft aufstöhnte, bevor sie endlich lag. »Die Wurzel meiner Entschlossenheit ist, dass mir die Menschen nicht gleichgültig sind. Ich beschütze sie. Das macht uns beide zu Gegnern.«
    Adam stieß ein bitteres Lachen aus. »Wenn das wahr ist, sollten Sie Präsidentin der Intersolar Socialist Party werden. Wir machen uns ebenfalls etwas aus den Menschen. Wir wollen ehrliche, unter-schiedslose Gerechtigkeit für jedermann.«
    »Welche Gerechtigkeit haben Sie Marco Dunbar angedeihen lassen?«
    »Wem?«
    »Oder Nick Montrose oder Jason Levin oder Xanthe Winter?«
    »Ich kenne diese Namen nicht.«
    »Sollten Sie aber. Sie haben diese Menschen umgebracht. Sie waren alle an Bord des Zuges von StLincoln, als dieser durch die Abadan Station gerast ist.«
    Adam biss die Zähne fest zusammen, als Schuldgefühle ihn durch-zuckten wie ein elektrisches Rapier. »Miststück.«
    »Versuchen Sie bloß nicht, sich auf ein Podest zu stellen mit Ihren ideologischen Überzeugungen oder auch nur anzudeuten, dass wir uns in gewisser Hinsicht ähneln würden. Wir wissen beide, wer von uns auf der richtigen Seite des Gesetzes steht.«
    Adam studierte ihre halb zusammengerollte Silhouette im schwachen Licht der Innenbeleuchtung, während sein Ärger allmählich versiegte. »Sie sehen wirklich scheiße aus. Was ist los mit Ihnen?«
    »Irgendein extraterrestrischer Grippevirus. Ich war in letzter Zeit auf einer Menge verschiedener Planeten; ich kann ihn überall eingefangen haben.«
    »Wir haben ein paar gute Medikamente dabei.« Adam klopfte auf die Tasche, die er bei sich

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