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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ein Badehandtuch, das vorn von oben bis unten offen stand und den Blick auf einen nassen Badeanzug freigab. Und nachdem sie so lange über die Pfade der Silfen gewandert waren, sehnte sich nicht nur Orion verzweifelt nach der Gesellschaft einer Frau.
    »Hi«, sagte Ozzie. »Du musst das Sheldon-Mädchen sein.«
    Sie schenkte ihm ein wissendes Lächeln und schloss die Tür auf eine so absichtliche, entschiedene Art und Weise, dass Ozzies Herzschlag sich beschleunigte. »Jasmine Sheldon, jedenfalls dem Zertifikat nach zu urteilen, dass mir Zugang zum Haus verschafft hat«, sagte sie, während sie sich Ozzie näherte. Eine Hand strich sinnlich durch feuchtes, langes Haar. »Aber wir wissen beide, dass das eine kleine Notlüge war, nicht wahr? Das Büro der Dynastie in Illanum hat mir eine nette kleine Zusammenfassung von all den Mätzchen geliefert, die du hier veranstaltest. Ziemlich abartig, findest du nicht?«
    »Ah, na ja, du weißt sicher, wie das ist. Der Junge hatte ein paar ziemlich raue Jahre. Du bist, äh, das Wenigste, was ich für ihn tun konnte.«
    Sie näherte sich ihm immer noch. Ozzie war nicht sicher, ob er sich auf sie stürzen oder so schnell er konnte in die entgegengesetzte Richtung davonlaufen sollte.
    »Wie sieht es mit dir aus?«, fragte sie. »Hast du auch ein paar raue Jahre hinter dir?«
    »Meine Güte, du bist vielleicht eine. Wenigstens wird er mit einem Lächeln auf den Lippen sterben.«
    Sie stand nun direkt vor ihm, ein sündiges Grinsen auf den Lippen. »Du bist ziemlich berühmt, Ozzie. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber ich kann der Verlockung einfach nicht widerstehen, dich um einen kleinen Gefallen zu bitten.«
    »Was denn?«
    »Einen Kuss. Das ist alles. Nur einen kleinen Kuss.«
    Ozzie sog die Luft ein und blickte zur Tür hinter ihr. »Ich weiß nicht, Mann.«
    »Ooooch …« Sie setzte einen traurigen Schmollmund auf. »Ich würde mich wirklich sehr dankbar zeigen. Schließlich begegnet man nicht alle Tage einer lebenden Legende.«
    »Ah …«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und schürzte die Lippen zu einem Kuss. Ihre Hände kamen zu beiden Seiten hoch und packten die seinen fest und mit verschlungenen Fingern. Sie küssten sich.
    Ozzies E-Butler meldete, dass die I-Spots seiner Handgelenke ferngesteuert aktiviert wurden, um eine programmsimulierte Umwelt in seinen Implantaten zu dekomprimieren. Ein Notfall-Abschaltesym-bol blinkte hell auf, als seine Counterware reagierte, doch das eigenartige elektronische Eindringen interessierte ihn mehr als alles andere. Er gestattete dem fremden Programm vollen virtuellen Interface-Zugriff und verbannte die Counterware in eine Monitorposition.
    Das Resultat war ein Gefühl, als wäre er in eine Matrioschka aus Bildern versetzt worden. Er stand am Boden einer transparenten grauen Kugel, gekleidet in einen einfachen weißen Overall, und das Mädchen stand in der gleichen Kleidung vor ihm. Sie hatte ein leicht verändertes Gesicht zu ihrem physischen Erscheinungsbild. Ein paar Züge waren anders, und ihr Haar war kürzer und golden, doch es war definitiv sie. Außerhalb der Kugel standen gigantische Repli-ken von Ozzie und dem Mädchen in einer innigen Umarmung, die er noch immer sehr angenehm auf den Lippen spürte. Dahinter schwebte das Bild der Dunklen Festung wie ein dunstiger Nebel, eingeschlossen von den Wänden der Bibliothek.
    Ozzie hob die Hand, um seinen Mund zu berühren, ein Gefühl, das den Kuss überlagerte. Er stieß ein abfälliges Grunzen aus.
    »Okay«, sagte er. »Erzählst du mir jetzt, was das zu bedeuten hat?«
    »Selbstverständlich; aber zuerst versuch bitte, den Kuss aufrecht zu halten.«
    »Als wenn das schwierig wäre.«
    »Sehr lustig. Diese Simulation sollte von keinem Sensor im Haus erfassbar sein, und wir haben hier drin einen beschleunigten Zeita-blauf; deswegen ist der Kuss eine perfekte Tarnung. Mach dir keine Hoffnungen, Zuchtbulle. Eine Minute in Echtzeit ist alles, was du je kriegen wirst.«
    »Ich freue mich ebenfalls, dich kennen zu lernen, Baby. Wie heißt du denn?«
    »Mellanie Rescorai. Die SI hat mich geschickt, um herauszufinden, was aus dir geworden ist.«
    »Ich kenne diesen Namen. Ach ja, du bist doch die, die mit zehntausend Leuten in mein Zuhause eingedrungen ist.«
    »Beschwer dich bei der SI. Ich habe eine aktuelle SI-Subroutine, die ich für dich in ein Array dekomprimieren kann, falls wir im Haus eines finden, das groß genug und unabhängig ist.«
    »Meine Inserts müssten

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