Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Psychopathen haben sich bereits zum Genozid entschlossen. Er wird nicht zulassen, dass ich mit einem seiner Schiffe auf eine wilde Jagd nach ›Hirngespinsten‹ gehe, wie er es nennt.«
    »Und warum zerbrichst du dir über all das den Kopf?«, fragte Mellanie.
    »Ganz einfach … Jetzt, wo ich weiß, was getan werden muss, kann ich es auch selbst machen.«
    »Du?«
    »Sicher. Warum nicht?«
    »Hast du ein Raumschiff?«
    »Technisch betrachtet – ja.«
    »Was meinst du mit technisch betrachtet?«, hakte Mellanie nach.
    »Hat dein Asteroid etwa einen Überlichtantrieb?«
    »Nein, nein, falscher Denkansatz. Ich besitze fünfundvierzig Prozent von CST. Ich war einverstanden, fünf weniger zu beanspruchen als Nigel, weil all diese Firmenscheiße nicht mein Ding ist. Also besitze ich technisch betrachtet fünfundvierzig Prozent von sämtlichen Raumschiffen, die Nigel gebaut hat.«
    »Ich dachte, die Dynastie hätte die Raumschiffe gebaut?«
    »Willst du Genozid begehen, wenn er verhindert werden kann?«
    »Nein.«
    »Na also.«
    »Aber du hast gerade gesagt, Nigel würde dir keines von seinen Schiffen geben. Er würde dich nicht einmal vom Grundstück deines Gefängnisses lassen. Das Briefing der Sicherheitsleute, das ich in Illanum bekommen habe, war in dieser Hinsicht überdeutlich.«
    »Ja, das ist ja die Schande! Weil es bedeutet, dass ihr beide mir irgendwie helfen müsst, von hier zu verschwinden, und …« Ozzie stockte; dann sah er Mellanie an. »Weiß Nigel, dass du hierhergekommen bist?«
    »Nein, davon weiß er nichts«, antwortete die SI-Subroutine an Mellanies Stelle. »Wir haben ein Mädchen abgefangen, dass von Lady Georgina hergeschickt worden ist. Mellanie ist in seine Rolle geschlüpft, um Kontakt mit dir aufzunehmen.«
    »Okay, okay. Richtig. Also werdet ihr beide mir bei der Flucht helfen?«
    »Ich wüsste nicht, wie ich das bewerkstelligen sollte«, antwortete Mellanie.
    »Wenn du könntest, würdest du mir helfen?«
    »Ich schätze schon.«
    »Was ist mit euch?« Ozzies virtueller Knöchel klopfte gegen die virtuelle Wand der Kugel. Die orange- und purpurfarbenen Linien waberten in der Umgebung der Stelle, an der er die Kugel berührte.
    »Kommt ihr endlich von eurem gemütlichen Plätzchen auf dem Zaun herunter?«
    »In dieser Form besitzen wir nur eingeschränkte Möglichkeiten.
    Cressat ist nicht Teil der Unisphäre, und seine Filter wurden erst kürzlich aktualisiert. Wir nehmen an, der Grund dafür ist die Geheimhaltung des Lifeboat-Projekts der Sheldon-Dynastie.«
    »Ja, ja. Ihr müsst für mich das Netzwerk des Hauses und seine Sicherheitssensoren unterwandern. Nichts Physisches, ich weiß, dass ihr eine gottverdammte Phobie gegen die reale Welt habt. Aber könnt ihr wenigstens das für mich tun?«
    »Es sollte möglich sein.«
    »Na also, endlich kommt eure Menschlichkeit ein wenig durch.
    Okay, Mellanie, ich möchte, dass du von hier verschwindest.«
    »Ich soll verschwinden?«
    »Ja. Heute Abend noch. Streite dich mit Orion oder sonst was.
    Nach Einbruch der Dunkelheit rufst du ein Taxi oder einen Mietwa-gen, der dich abholt. Ich sage, ich würde in der Bibliothek bleiben, um die Daten über die Dunkle Festung zu studieren. Unsere Freunde von der SI hier kümmern sich um die Sicherheitssysteme, und ich verschwinde durch die Hintertür zum Ende der Zufahrt. Halt die Wagentür für mich offen.«
    »Das scheint mir ein ziemlich primitiver Plan zu sein«, erwiderte sie.
    »Einfach ist immer am besten. Je weniger es gibt, das schiefgehen kann, desto weniger wird auch passieren.«
    »Vermutlich, ja.«
    »Die Tür zur Bibliothek«, meldete sich die SI-Subroutine zu Wort.
    »Achtet auf den Griff.«
    Ozzie blickte an den riesigen Versionen von sich und Mellanie vorbei, die sich noch immer allem Anschein nach leidenschaftlich küssten, und durch den Nebel der Projektion der Dunklen Festung hindurch. Der Messingknopf der Tür drehte sich quälend langsam.
    »Verdammte Scheiße!«, stöhnte er. »Nicht jetzt. Bitte nicht!«
    Orion ging zum Koch und bestellte, was Jasmine ihm aufgetragen hatte, und für sich das Gleiche, und außerdem Tochees Mahlzeit. Er hatte sein noch immer tropfnasses Hemd um die Schulter geschlungen und wanderte zur Bibliothek, um Ozzie von seinem Erlebnis zu erzählen. Alles war so unglaublich glatt gelaufen mit Jasmine, dass Ozzie ihm wahrscheinlich nicht ein Wort glauben würde. Er war nicht einmal sicher, ob er seinem eigenen Gedächtnis traute. Aber es fühlte sich so

Weitere Kostenlose Bücher