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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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orangefarbenes Hemd. »Ich suche den Koch; dann hole ich mir ein sauberes Hemd. Möchtest du irgendwas?«
    »Ich glaube, ich würde gerne noch etwas von der kalten Gemüse-lasagne probieren, und Salatköpfe dazu, bitte.«
    Ozzie hatte den Morgen voller Entschlossenheit begonnen. Voller von Wut und Ärger getriebener Entschlossenheit, wie er bereitwillig einräumte. Es wäre zu schön gewesen, diesem selbstherrlichen Nigel zu zeigen, wie man den Barriere-Generator von Dyson Alpha wieder einschalten konnte. Ozzie machte sich ohne Vorurteile und voller Begeisterung an die Arbeit. Unglücklicherweise fand er bald heraus, dass Tochees Gesellschaft keine so gute Idee gewesen war.
    Er wurde ein wenig gereizt ob der ständigen Fragen des Aliens und der entschuldigenden Antworten auf seine eigenen Fragen. Es war bald allzu offensichtlich, dass Tochee nur sehr beschränkte Kenntnisse in Physik besaß. Ob das auf seine ganze Spezies zutraf, vermochte Ozzie nicht zu sagen, und es war ihm eigentlich auch egal.
    Er hatte lediglich auf ein wenig Einsicht gehofft, darauf, dass Tochee vielleicht einen anderen Blickwinkel zu dem Problem beizutragen vermochte – vergeblich.
    Als Tochee schließlich ging, um ›eine Pause zu machen‹, hätte Ozzie am liebsten laut gejubelt. Es war inzwischen deprimierend offensichtlich geworden, was für eine Menge an brillanter Arbeit bei der Analyse der Daten geleistet worden war, mit denen die Second Chance nach Hause zurückgekehrt war. Eine alarmierende Menge, die zu verstehen, Ozzie Mühe hatte. Wäre er mit einem Maximal-Interface zusammengeschlossen gewesen, und hätte er vollständigen Zugriff sowohl auf seine gesicherten Speicher als auch auf die RI seines Asteroiden gehabt, hätte er sich vielleicht schneller und besser mit der Unzahl von Theorien vertraut machen können, welche die Physiker des Commonwealth aufgestellt hatten. Nichtsdestotrotz – es waren ausnahmslos nur Theorien.
    Hier und jetzt stand ihm jedoch keine RI zur Verfügung. Hier und jetzt verfügte er lediglich über seine Biochip-Implantate, die er sich zur Vorbereitung auf seine Wanderung über die Pfade der Silfen hatte einsetzen lassen. Und obwohl das Sicherheitspersonal des Hauses von ausgesuchter Höflichkeit war, wurde ihm der Zugang zur Unisphäre nicht gestattet.
    Eine Ewigkeit später stand er inmitten der großartigen Projektion grandioser Schalen, die um ihre eigenartigen Ringe gewunden waren, und stieß einen herzerfrischenden Fluch aus. Die grünen Wolken von Gleichungen, welche die besten Gedanken der Menschheit zu diesem Problem zusammenfassten, verschwanden mit ihrer Lumineszenz im Hintergrund der Bibliothek. Fast hätte Ozzie die Projektion ebenfalls abgeschaltet. Jetzt, da er die Dunkle Festung tatsächlich gesehen hatte, wurden seine früheren Vorstellungen rasch zu einer von Bockigkeit inspirierten Phantasie. Seine virtuellen Hände drückten mehrere Reihen von Symbolen zur Seite, als wären es ärgerliche Insekten, und die Projektion schwang um ihn herum und durchlief einen kompletten Zyklus. Es ergab immer noch keinen rechten Sinn; also erweckte er das zweite Bild wieder zum Leben, eine Simulation der Schalen, nachdem die Barriere ausgefallen war.
    Die fremdartige Quantensignatur war so unverhüllt wie nur möglich, doch ohne ein genaueres Bild war es unmöglich zu sehen, was sie tatsächlich bewirkte, welche Sektion des Generators durch sie ge-stört wurde. Und die Second Chance war nie zurückgekehrt, um einen zweiten Blick darauf zu werfen. Das Raumschiff hatte den Generator während seines Besuchs des Watchtowers weiter in den Sensoren behalten; doch die Daten, die es aus dieser großen Entfernung empfangen hatte, waren konstant geblieben. Nichts hatte sich verändert. Ozzie kehrte wieder zu einer Echtzeit-Wiedergabe zurück. Die Aufzeichnung war nicht mehr als ein verschwommener Datenhau-fen vor dem Hintergrund fremder Sterne. Das half ihm nicht viel weiter. Dann hob er überrascht den Kopf und sah sich die Sache noch einmal an. Nach wie vor hatte sich nichts verändert. Er befahl seinem E-Butler, bis zum Ende der Aufzeichnung vorzuspulen und jede erkennbare Variation hervorzuheben. In seinem Hinterkopf bildete sich eine faszinierende Vorstellung.
    Die Tür der Bibliothek öffnete sich, und eine junge Frau marschierte herein. Selbst Ozzie war beeindruckt von ihrer Schönheit. Natürlich wurde dieser meteoritenhagelartige erste Eindruck durch die Tatsache verstärkt, dass sie nichts weiter trug als

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