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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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der Schule mich beneiden werden, weil ich einen Kuss von Ozzie bekommen habe? Die Leute würden endlich einmal bemerken, dass ich existiere!«
    »Das ist Quatsch.«
    »Nein, es stimmt.« Mellanie streckte die Hand aus und streichelte seine Schulter. »Es ist nichts anderes als ein Autogramm. Und du hast uns erschreckt, das ist alles. Deswegen waren wir so überrascht.«
    »Ich hätte gedacht, jeder würde wissen, dass du existierst. Du bist
    … Du bist phänomenal.«
    Mellanie kniete sich auf die Matratze und beugte sich über ihn. Er sah sie mürrisch an, doch er wich nicht vor ihr zurück. »Du weinst ja!«, rief sie. Es schockierte sie zutiefst.
    »Ich wollte dich heiraten!«, stöhnte er. »Ich liebe dich, Jasmine!«
    »Was … Du? Nein, Orion. Nein, man liebt eine Person nicht nach einem Vormittag.«
    »Aber ich liebe dich. Ich wusste schon, dass ich nie eine andere haben will, als du noch mit dem Sicherheitspersonal gestritten hast.«
    Er klang so furchtbar ernst und so bemitleidenswert, dass Mellanie ganz kalt wurde. Sie nahm seine Hand in die ihren und befahl ihrem E-Butler, eine sichere Verbindung zu ihm herzustellen. Der E-Butler meldete, dass das unmöglich sei. Ein schneller passiver Scan mit ihren Inserts verriet ihr, dass er keinerlei OCTattoos besaß. »Orion?«, fragte sie neugierig. »Hast du Implantate?«
    »Nein.« Seine Hand drückte die ihre hoffnungsvoll. »Meinst du das ernst, dass du und Ozzie … dass ihr nichts miteinander anfangen wolltet?«
    »Ganz ernst.« Es war lächerlich, diesen naiven Knaben trösten zu müssen, während die wirklichen Probleme, der Krieg mit den Primes, immer noch ungelöst waren, und doch hinderte ihr Gewissen sie daran, einfach hinauszugehen. Mein Gott, er ist noch schlimmer als Dudley! Oder nein, nein, das ist nicht fair. Dudley war niemals so verwundbar … oder so süß.
    »Oh.« Er wirkte nicht überzeugt.
    »Glaub mir«, sagte sie leise. »Wenn es irgendetwas anderes gewesen wäre, wenn ich etwas von ihm gewollt hätte – wäre ich dann hierher zu dir gekommen? Würde ich dann das hier tun?«
    »Was?«
    Sie küsste ihn.
    Draußen herrschte Dunkelheit. Die Sonne von Cressat war vor fast einer Stunde untergegangen. Mellanie lag auf dem Bett und lauschte mehrere Minuten lang Orions regelmäßigen Atemzügen, bevor sie sicher war, dass er schlief. Behutsam schob sie sich von der Gelma-tratze, um ihn nicht zu wecken. Er lag auf der Seite; eine Hand hing über die Bettkante. Sie lächelte, als sie die dünne Decke über ihn zog. Er seufzte im Schlaf und kuschelte sich behaglich unter die Decke. Selbst als sie ihm einen zärtlichen Kuss auf die Schulter gab, rührte er sich nicht.
    Hoffentlich irre ich mich nicht. Er sollte erschöpft sein nach allem, was ich von ihm verlangt habe. Sie verspürte einen verschlagenen Stolz, wie erfolgreich sie ihn an diesem Nachmittag verführt hatte. Ich bin ein böses, böses Mädchen , dachte sie. Und ich habe jede einzelne Minute davon genossen.
    Mellanie gab sich nicht mit der Suche nach ihrem Badeanzug und dem Handtuch ab. Die Geräusche würden ihn vielleicht wecken. Sie ging nackt, wie sie war, durch die langen Korridore des Hauses zu ihrem Zimmer, während sie die ganze Zeit vor sich hin lächelte. Sie konnte sein Gesicht nicht aus ihren Gedanken vertreiben, die Überraschung und die ängstliche Verzückung darin. Sein Körper war sehr willig gewesen. Einige seiner Reaktionen hatten sie erst zum Lachen gebracht, dann zum Stöhnen. Böses Mädchen.
    In ihrem Zimmer angekommen legte sie die Hand auf das Desktop Array, und ihr I-Spot stellte eine gesicherte Verbindung zum Netzwerk des Hauses her. Die SI-Subroutine hatte sich in den Arrays ausgebreitet und wartete bereits auf Mellanie.
    »Wir haben das Netzwerk infiltriert«, berichtete die SI-Subroutine.
    »Ozzie kann das Gebäude unbemerkt verlassen, wenn es soweit ist.
    Er wird beim ersten Viehgatter an der Zufahrt auf dich warten.«
    »Also schön, dann, ich rufe ein Taxi aus Illanum. Gib mir fünfzehn Minuten.«
    Die Maidbots packten ihre Sachen, während Mellanie eine rasche Dusche nahm. Bevor sie ging, schrieb sie ein paar Zeilen und steckte sie in einen Umschlag.
    Jemand vom Sicherheitspersonal stand im Gang, als sie die Treppe herunterkam, eine Frau, an die sie sich vom Morgen erinnerte. Jansis? Das Taxi, das das Büro der Dynastie geschickt hatte, war eben vor dem Tor eingetroffen.
    »Würden Sie das hier bitte morgen früh Orion geben?«, bat Mellanie und streckte

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